Was wird aus dem alten Torhaus? In der Bürgerversammlung war das historische Gebäude, das auch als Wahrzeichen Urspringens gilt, zum wiederholten Male Thema. Die Stadt Ostheim sieht sich aktuell jedoch aufgrund der hohen Kosten außerstande, eine Sanierung vornehmen zu lassen.
Das Torhaus liegt der Ortsbevölkerung sehr am Herzen, das wurde beim Bürgerforum einmal mehr deutlich. Das Gebäude, in dem sich neben einer Mietwohnung auch der Jugendtreff befunden hatte, steht wegen der gravierenden baulichen Mängel inzwischen leer. Auf Nachfrage aus der Versammlung, wie es nun weiter gehe, erklärte Bürgermeister Steffen Malzer, dass nun erst einmal eine grundlegende Bestandserfassung durchgeführt werden soll.
Nachhaltiges Nutzungskonzept soll entwickelt werden
"Dann muss man genau überlegen, was man macht", so Malzer. Vor einigen Jahren waren die Sanierungskosten schon mit knapp 800 000 Euro veranschlagt - eine nicht nachvollziehbar hohe Summe, wie Bürger befanden. Die Stadtführung hingegen geht davon aus, dass man mit Blick auf die gestiegenen Preise in der Baubranche mittlerweile vermutlich schon bei einer Million Euro liegen könnte. Und das ist Geld, das die Stadt momentan nicht hat, wie Malzer und der Urspringer Stadtrat Joachim Schubert unterstrichen.
Eventuell müsse man auch über eine Veräußerung des Gebäudes nachdenken, so Schubert, der aber an anderer Stelle auch wieder Hoffnung machte. Wichtig sei ein nachhaltiges Nutzungskonzept, denn wenn man damit die Förderstellen überzeugen könne, wären vielleicht auch großzügige Zuschüsse möglich und eine Sanierung eher umsetzbar. "Ideen sind gefragt" ermunterte der Stadtrat seine Mitbürger. Aus der Versammlung kam dazu die Anregung zu einer Bürgerbefragung, wie man sie jüngst in Ostheim zur Markthalle angestellt hat.
Jugend nimmt neues Domizil gut an
Aus den Reihen der Jugend erging ein Dank an die Stadtführung für den neuen Jugendraum. Der hat in einem Container auf dem TSV-Gelände Platz gefunden. Malzer und Schubert freuten sich, dass die jungen Leute das Angebot so gut annehmen. Immerhin hat die Stadt trotz klammer Kassen rund 50 000 Euro investiert.
Auf dem Steinablageplatz fände sich immer wieder Bauschutt, wurde aus der Bürgerschaft beklagt. Der Bürgermeister nahm die Anregung, ein Hinweisschild aufzustellen, auf. Aufgenommen wurden auch Schäden an diversen Wegen sowie erforderliche Hecken- und Baumschnittmaßnahmen und die Bitte, den Saal im Dorfgemeinschaftshaus einmal neu zu streichen.
Bauhof ist nicht für den Winterdienst ausgerüstet
Bemängelt wurde der Zustand des Grünabfallplatzes, der immer mehr verschlamme. Hier werde sich bald etwas tun, denn der Landkreis fördere die Instandsetzung der Grünabfallplätze in Rhön-Grabfeld, stellte Malzer in Aussicht. Wie Vertreter des Angelvereins berichteten, steht ein Weg bei den Teichen ständig unter Wasser und der Damm sei durch Bisamratten beschädigt. Auch sollten die Weiden auf ihre Verkehrssicherheit hin untersucht werden.
Beschwerden gab es über den Winterdienst. Der Bürgermeister bestätigte, dass das Schneeräumen nicht wie gewünscht funktioniert habe. Da sich kein Unternehmer für die Aufgabe gefunden hatte, musste sie kurzerhand vom Bauhof übernommen werden und der habe nach den Worten des Stadtchefs schlichtweg nicht die geeignete Ausrüstung für diese Schneemassen gehabt.
Mehr Kinder im Urspringener Kindergarten
In diesem Zusammenhang warb Stadtrat Schubert um mehr Verständnis für die Bauhofleute. Die Mitarbeiter hätten immerhin drei Stadtteile zu betreuen und könnten nicht überall gleichzeitig sein. Mitunter würden sie sogar heftig von Bürgern angegangen und das sei so nicht in Ordnung, so der Stadtvertreter.
Kindergartenleiterin Tanja Schubert wollte schließlich noch ein Lob für Bürgermeister Steffen Malzer, die Mitarbeiter der Verwaltung und den Bauhof loswerden. Allesamt hätten immer ein offenes Ohr für die Belange der Einrichtung und man könne auf schnelle und unbürokratische Unterstützung zählen. Als Dankeschön überreichte sie Malzer und dem Bauhofleiter Timo Palau die neu herausgekommene Kiga-Zeitung. Die Leiterin hatte eine gute Nachricht: aktuell besuchen 23 Kinder, darunter auch einige aus Ostheim und den Nachbarorten, die Einrichtung. Das sind deutlich mehr als in den Vorjahren. Es ist noch nicht lange her, da hatte man um den Bestand des Kindergartens bangen müssen. Dank der Landkindergartenregelung konnte der Betrieb aufrecht erhalten werden.
Zu guter Letzt ergriff Joachim Schubert noch einmal das Wort, um Steffen Malzer und dem Stadtratskollegium für die geleistete Arbeit zu danken. Danken wollte er auch noch Malzers Amtsvorgänger Ulrich Waldsachs im Namen der Bürger, hatte es aufgrund von Corona doch keine Möglichkeit gegeben, dem langjährigen Bürgermeister in Urspringen einen offiziellen Abschied zu bereiten.