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Bad Neustadt: Wie kann man junge Mediziner für eine Karriere in Rhön und Grabfeld begeistern? Tipps von Hausarzt Eberhard Helm

Bad Neustadt

Wie kann man junge Mediziner für eine Karriere in Rhön und Grabfeld begeistern? Tipps von Hausarzt Eberhard Helm

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    In Rhön und Grabfeld arbeiten 56 Hausärzte. Bei 84.000 Einwohnern hat jeder Hausarzt im Schnitt 1.000 bis 1.500 Patienten zu versorgen hätte. Unser Bild zeigt das medizinische Versorgungszentrum in Bad Königshofen.
    In Rhön und Grabfeld arbeiten 56 Hausärzte. Bei 84.000 Einwohnern hat jeder Hausarzt im Schnitt 1.000 bis 1.500 Patienten zu versorgen hätte. Unser Bild zeigt das medizinische Versorgungszentrum in Bad Königshofen. Foto: Hanns Friedrich (Archivbild)

    Der Allgemeinmediziner Eberhard Helm (Ostheim) gab im Kreisausschuss für Bildung, Schule, Sport und Gesundheit interessante Einblicke in seinen Arbeitsalltag. Landrat Thomas Habermann sagte eingangs, dass der Strukturwandel dazu führe, dass die Einzelpraxen immer weniger werden und Gemeinschaftspraxen gefragt sind. Oftmals spiele wohl auch die Scheu vor eigenen Investitionen eine Rolle. Einer, der eine solche Einzelpraxis in Ostheim/Rhön habe, sei der Allgemeinmediziner Eberhard Helm.

    Eberhard Helm berichtet über seinen Arbeitsalltag

    Über seinen seinem Arbeitsalltag berichtete Eberhard Helm, dass ein Drittel seines Arbeitstages aus der Sprechstunde, ein weiteres Drittel aus Hausbesuchen besteht und dann komme die Büroarbeit hinzu. Klar sei, dass die medizinische Versorgung die Menschen im Landkreis beschäftigt.

    Zu den Arztpraxen im Landkreis sagte der Allgemeinmediziner: "Ich kann sagen, dass jeder Patient, der Hilfe braucht, auch einen Arzt findet." Insgesamt gibt es 56 Hausärzte im Landkreis. Konkret sind es in Bad Königshofen acht, in Saal drei und in Höchheim ein Hausarzt.

    In Mellrichstadt sind es neun, in Ostheim drei und in Nordheim zwei Hausärzte. Bad Neustadt hat zwölf, Bischofsheim sechs, vier sind es in Hohenroth, drei in Wollbach, zwei in Oberelsbach, je einer in Hollstadt, Salz und Burglauer. Eberhard Helm: 56 Hausärzte bedeutet bei rund 84.000 Einwohnern im Landkreis, dass jeder Hausarzt im Schnitt 1.500 bis 1.000 Patienten zu versorgen hätte.

    Herausforderungen des demografischen Wandels

    Der demografische Wandel mache den Hausärzten nicht nur Sorge, sondern auch Mehrarbeit. Wichtig ist dem Allgemeinmediziner deshalb die Weiterbildung junger Ärzte. Heute stehe das Rhön-Klinikum für diese Weiterbildung, außerdem gebe es im Landkreis Weiterbildungspraxen, in denen zurzeit zehn Weiterbildungsassistenten tätig sind.

    Hier sollten sich die jeweiligen Bürgermeister kundig machen und Kontakt mit diesen angehenden Ärzten aufnehmen, um sie zum Bleiben zu animieren und durchaus den roten Teppich ausrollen. Angesprochen hat er in Mellrichstadt einen Kollegen, der ein eigenes Team "Die Hausärzte" an drei Standorten mit sechs Ärzten gegründet hat. Hinzukommen zwei Weiterbildungsassistenten.

    Die Medizin wird weiblich

    Immer öfter komme es vor, dass die Anzahl der Frauen in den Praxen überwiegt. Dies gelte bei einem ihm bekannten Arzt für Arzthelferinnen ebenso wie eine Kollegin, Studentinnen und Weiterbildungsassistentinnen.

    Allerdings gebe es in Unterfranken zehn Weiterbildungszentren, die oft nahe an Universitäten angesiedelt sind. Deshalb müsse man sich vor Ort um die jungen, angehenden Ärzte kümmern. Eberhard Helm: "Wir müssen uns bemühen, die jungen Menschen hierher zu bekommen."

    Werben für Praxen in Rhön und Grabfeld

    Die Bitte des Allgemeinmediziners: "Machen Sie sich Gedanken, wie man junge Ärzte gewinnen kann." Dies sei oft auch über den Partner oder die Partnerin möglich, die im Landkreis in einem Unternehmen arbeiten. "Hier könnte man ansetzen und viel für die medizinische Versorgung im Landkreis tun."

    Wichtig sei es, das Positive eines Arztberufs herauszustellen, fügte Landrat Thomas Habermann an. Oftmals kämen junge Menschen nach einer beruflichen Tätigkeit außerhalb ihres Landkreises wieder zurück. Dank sagte der Landkreischef der gesamten Ärzteschaft in Rhön und Grabfeld. Insgesamt könne man positiv in die Zukunft schauen. Überlegungen könnten im Landkreis auch dahin gehen, Unterstützungen zu gewähren, um die jungen Menschen in Rhön-Grabfeld zu halten.

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