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Bad Neustadt: Wieder tote Schafe in der Rhön gefunden: War es der Wolf?

Bad Neustadt

Wieder tote Schafe in der Rhön gefunden: War es der Wolf?

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    Nach dem Fund von toten Schafen in Rhön-Grabfeld deutet einiges auf den Wolf als Verursacher hin. Unser Symbolbild zeigt einen Wolf in einem Tierpark in Sachsen-Anhalt.
    Nach dem Fund von toten Schafen in Rhön-Grabfeld deutet einiges auf den Wolf als Verursacher hin. Unser Symbolbild zeigt einen Wolf in einem Tierpark in Sachsen-Anhalt. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

    Es ist knapp über ein Jahr her, da meldete das Landesamt für Umwelt (LfU) zwei tote Schafe und Ziegen im Landkreis Rhön-Grabfeld. Verantwortlich war ein Wolf, wie genetische Untersuchungen später ergaben. Am Dienstagvormittag meldete die Behörde nun erneut tote Nutztiere aus dem Landkreis.

    Wann gerissene Schafe und Ziege in Rhön-Grabfeld entdeckt worden sind

    Laut der Mitteilung seien am 15. November zwei verletzte und ein totes Schaf gefunden worden. Die verletzten Schafe mussten aufgrund ihrer Verletzungen getötet werden. Einen Tag später, am 16. November, tauchte an einem anderen Standort – ebenfalls in Rhön-Grabfeld – eine tote Ziege auf. In Bezug auf die Schafe schließt das Landesamt einen sogenannten "großen Beutegreifer" als Angreifer derzeit nicht aus.

    Aufschluss darüber soll eine DNA-Analyse geben. Die Ergebnisse liegen noch nicht vor. Nach Auskunft aus dem Landratsamt Rhön-Grabfeld könne dies erfahrungsgemäß zwei bis drei Wochen dauern. 

    Welche Tiere fallen unter die Bezeichnung "große Beutegreifer"?

    Zu den "großen Beutegreifern" zählen laut dem LfU Wolf, Bär und Luchs. "Bei den Schafen gibt es einen begründeten Verdacht, dass es sich um den Wolf handelt", erklärt ein Pressesprecher des LfU. "Im Fall der toten Ziege gibt es derzeit keinen konkreten Anhaltspunkt für die Beteiligung eines Wolfs, aber mit Bezug auf die räumliche und zeitliche Nähe des Vorfalls wird eine Beteiligung von einem Wolf eingehend geprüft." Die Ereignisse "ereigneten sich im mittleren Bereich des Landkreises", so der Pressesprecher auf Anfrage der Redaktion.

    "Dass es Bären hier gibt, ist derzeit ausgeschlossen. Einen Luchs kann man nicht ganz ausschließen, aber der Wolf ist am wahrscheinlichsten, wenn es um Übergriffe auf Schafe geht", erklärt Egon Schleyer, Leiter des Funktionsbereichs Naturschutz im Bundesforstbetrieb Reußenberg, im Gespräch mit dieser Redaktion.

    Bisher wurden im Bereich des Truppenübungsplatzes Wildflecken, wo zwei standorttreue Wölfe mit ihren vier Jungen leben, keine außergewöhnlichen Vorkommnisse gemeldet, so Schleyer: "Es gab durch die Wölfe nur Wildtierrisse, wie zum Beispiel Hase, Reh, Wildschwein oder Muffelwild. Das ist normal."

    Wie weit das Streifgebiet von Wolfsfamilien reicht

    Das Streifgebiet einer Wolfsfamilie betrage allerdings zwischen 15.000 und 25.000 Hektar, der Truppenübungsplatz Wildflecken umfasst knapp über 7000 Hektar Fläche. "Rein rechnerisch ist klar, dass die Wölfe einen größeren Bereich nutzen könnten", sagt der Experte.

    Zudem seien beispielsweise 50 Kilometer Strecke in einer Nacht beim Jagen keine Seltenheit für die Tiere. "Die Welpen werden momentan relativ häufig von meinen Kollegen gesehen", so Schleyer. Die Tiere seien weiterhin im zentralen Bereich des Truppenübungsplatzes aktiv.

    Was das Landesamt allen Nutztierhaltern in Rhön-Grabfeld nun rät

    Das Bayerische Landesamt für Umwelt rät in seiner Mitteilung allen Nutztierhaltern der Region, ihre Tiere vor Übergriffen durch den Wolf zu schützen – beispielsweise mit "einer wolfsabweisenden Zäunung". Nutztierhalter, deren Flächen innerhalb der ausgewiesenen Gebiete "Förderrichtlinie Investition Herdenschutz Wolf" können Förderungen erhalten. Zuständig sind die jeweiligen Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.

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