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GERSFELD: Wildpark Gersfeld: Wolf, Luchs und Bär könnten einziehen

GERSFELD

Wildpark Gersfeld: Wolf, Luchs und Bär könnten einziehen

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    Ein Luchs, wie hier im Wildpark in Schweinfurt, könnt auch Attraktion im Wildpark Gersfeld sein. Entsprechende Überlegungen stellt man derzeit in der Rhönstadt an.
    Ein Luchs, wie hier im Wildpark in Schweinfurt, könnt auch Attraktion im Wildpark Gersfeld sein. Entsprechende Überlegungen stellt man derzeit in der Rhönstadt an. Foto: Foto: Patty Varasano

    „Der Wildpark hat großes Potenzial, das bisher nicht vollständig ausgeschöpft wurde“, ist Gersfelds Bürgermeister Steffen Korell (CDU) überzeugt. Den Park gibt es seit 1972. „Seitdem hat sich das Konzept nicht verändert. Es sind immer wieder neue Gehege dazugekommen. Aber jetzt ist es an der Zeit, groß zu denken und alles auf den Prüfstand zu stellen. Es gibt keine Denkverbote“, erklärt Korell.

    Die Stadt ist mit einem Planungsbüro aus Göttingen dabei, ein neues Konzept zu erarbeiten. Der Eingangsbereich steht besonders im Blick.„Besucher sehen als erstes den großen Zaun und dahinter das Wirtschaftsgebäude“, sagt Korell. Das soll sich ändern. Der Wirtschaftshof, in dem Fahrzeuge und Gerätschaften untergebracht sind, habe bauliche Mängel. Dieser soll dort, wo jetzt der Streichelzoo ist, neu aufgebaut werden.

    Wildpark wird zum Biosphärenpark

    Auch das Eingangsgebäude ist nicht auf dem neuesten Stand. „Das muss vor allem energetisch saniert werden. Ich könnte mir vorstellen, dass wir darin ein grünes Klassenzimmer einrichten“, so Korell. Das Thema Umweltbildung soll in Zusammenarbeit mit dem Biosphärenreservat im Mittelpunkt stehen. „Der Wildpark wird sozusagen zum Biosphärenpark“, erklärt der Bürgermeister.

    Eine weitere Idee ist, einen Rhönbauernhof nachzubauen und darin alte Haustierrassen zu halten. „Vor allem Schulklassen, die aus einer Stadt kommen, könnten dort Kühe anschauen. Vielleicht gibt es dann auch einen Hütehund. Und beispielsweise ein Bienenhaus“, zählt er auf.

    Außerdem könnten Übernachtungsmöglichkeiten geschaffen werden. „Eine Nacht im Wildpark – das wäre doch ein Erlebnis!“, sagte der Bürgermeister begeistert. Auch regionale Produkte sollen angeboten und Ausstellungen gezeigt werden.

    Mehr begehbare Gehege

    Und wie sieht es bei den Tieren aus? „Es soll mehr begehbare Gehege geben. Im Teich könnte eine Art Aquarium geschaffen werden, sodass man die Fische durch das Glas beobachten kann. Und auch das Fuchsgehege müssen wir anders konzipieren: Wahrscheinlich hat fast noch nie ein Besucher den scheuen Fuchs überhaupt mal gesehen“, sagt er.

    Es sollen auch neue Tiere angeschafft werden, „welche, die Emotionen schaffen, wie Luchs, Wolf, Elch und Bär“, sagt Korell. „Das sind Besuchermagneten!“ Die Besucherzahl von aktuell jährlich gut 60 000 soll sich mindestens verdoppeln. Doch dafür sei aktuell die Infrastruktur nicht vorhanden. „Die Parkplätze reichen bereits jetzt an starken Tagen nicht aus – da stehen die Autos bis nach Gersfeld“, sagt Korell.

    Park soll wachsen

    Der Park ist etwas abseits des Ortes gelegen. Und Tiere wie Wölfe und Bären brauchen mehr Platz. „Wir müssen daher den Park vergrößern“, erklärt der Rathauschef. Das Projekt könnte Gersfeld „einen ordentlichen Schub geben. Aber natürlich sind wir bei der Umsetzung auf Fördergelder angewiesen. Die Stadt kann das allein nicht stemmen“, so Korell.

    Gersfeld ist im IKEK-Programm und hat die Maßnahme dort angemeldet. Außerdem wolle man Fördermittel aus dem LEADER-Programm beantragen. „Auch auf Landesebene wollen wir für das Projekt werben. Das Land soll Wertschöpfung in die Region tragen“, fordert der Bürgermeister. „Es ist ein Projekt, das richtig ins Geld geht – das wollen wir nach und nach angehen.“ Wie teuer die Umgestaltung wird, könne er aktuell nicht sagen.

    Landkreis Fulda mit dabei

    Fakt ist, dass der Landkreis Fulda bereits mit im Boot ist. Sebastian Müller, Referent des Landrates, erklärt: „Der Wildpark Gersfeld hat kreisweite Bedeutung. Er ist ein wichtiger Baustein für die Natur- und Umweltbildung, da die heimische Tierwelt dort erlebbar ist. Damit übernimmt der Wildpark auch für das Biosphärenreservat eine wichtige Funktion.“ Mit der Unterstützung des Landkreises soll der Wildpark diese Stärken noch weiter ausbauen können und zukunftsfähig aufgestellt werden.

    Wie viel der Kreis dazugeben würde, werde sich erst entscheiden, wenn die konkrete Planung und Kostenschätzung vorliegt. Einen konkreten Zeitplan nennt Bürgermeister Korell noch nicht, aber er betont: „Wir brauchen Beschlüsse in den politischen Gremien. Dann schauen wir, wann die Umsetzung losgehen kann.“

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