Am Wochenende zog es die Menschen in die Innenstadt von Bad Neustadt. Mit Mittelaltermarkt und verkaufsoffenem Sonntag war einiges geboten, beim Flanieren konnte man eine kleine Zeitreise machen und die bot für Jung und Alt einiges.
Startschuss war Samstagvormittag: Vier Bewohnerinnen des Lebenshilfe-Wohnheims aus Unterweißenbrunn schlüpften in das historische Outfit von Lanzenträgern und unterstützten den dritten Bürgermeister Karl Breitenbücher, der im geschichtsträchtigen Gewand eine gute Figur machte.
Dudelsack und Trommeln
Ihr Ziel war das Rathaus, um dort Bürgermeister Michael Werner sowie den Geschäftsführer Tourismus und Stadtmarketings, Horst Mikliss, abzuholen. Unter mittelalterlichen Dudelsack-Klängen und Trommelspiel zog das Ensemble gemeinsam mit Stadtmarketing-Mitarbeiterinnen zum Marktplatz, wo schon der Mittelaltermarkt-Organisator Marco Boche, verkleidet als Wikinger, wartete.

Zusammen wünschten sie unter großem Applaus eine vergnügliche Zeit im mittelalterlichen Bad Neustadt, wo zahlreiche Stände rund um die Marktbärbel für Kurzweil und so manche Gaumenfreude lockte. "Es wird mit Einblicken in die hohe Kunst der Fechtschule spektakulär", so der Wikinger Boche. Seine Frage, ob es im Frankenland noch Scheiterhaufen gebe, wurde von Bürgermeister Werner klar verneint.
Kampfshow mit den Frankoniern
Und es dufte herrlich: Spanferkel brutzelte auf dem Grill, heißer Met oder "Drachentöter" wurden neben Süffigem wie "Grüner Kobold", "Wasserfloh", "Wutzwerge" oder "Kokos-Kasperl" gereicht. Die Spielleute "Herzblut" und "Rangar" spielten auf, bis Action bei einer Kampfshow der Frankonier geboten wurde. Waffenkunde und Wikinger-Olympiade sowie ein Märchenerzähler, der die Dunkelheit mit "Bösen Nachgeschichten" herbeirief, standen auf dem Programm. Mit einer Feuershow wurde die Nacht dann endgültig begrüßt.

Am zweiten Markttag ging es mit Tanzvorführungen gleich schwungvoll weiter. Für kleine Ritter gab es viel zu tun. Per Zielwurf mussten Nüsse geknackt, oder mit der Armbrust genau ins Schwarze getroffen werden. Fest im Sattel eines Steckenpferdes sitzen mussten die jüngeren Gäste bei einem Duell gegen feuerspeiende Drachen. Im nostalgischen Karussell mit Handkurbel war Muskelkraft gefragt.
Verkaufsoffener Sonntag
Das "Gewandhaus" hatte passendes Mittelalter-Outfits in seinem Angebot, duftende Seifen warteten daneben und einen Stand weiter wurde glitzernder Schmuck angepriesen. Aber auch echtes "Ritterzeugs" und warme Felle für kalte Nächte konnten für ein paar Taler erworben werden.
Wer der Zeitreise ins Mittelalter entfliehen wollte, musste nur die Straße überqueren. Die Geschäftswelt hatte am verkaufsoffenen Sonntag so manch Schnäppchen zu bieten und die Läden füllten sich beim Familieneinkauf im Nu. So manch frühzeitiges Weihnachtsgeschenk wurde in aller Ruhe ausgesucht.