Der Abschied wird schwer fallen, lässt sich aber aus züchterischen Gründen nicht vermeiden: Im Laufe des Jahres werden sich die Halter der Grabfeld-Alpakas von einigen ihrer Tiere trennen.
„Wir haben einfach zu viele Hengste in unserer Herde“, erklärt Michael Hippold, der mit Thomas und Klaus-Peter Benkert und Uwe Krämer vor fünf Jahren in Trappstadt mit der Alpaka-Zucht begann. Unter den drei im vergangenen Jahr geborenen Jungen sei kein einziges Weibchen gewesen. „Deshalb werden wir in absehbarer Zeit vier männliche Tiere verkaufen.“
Gesellige Tiere
An die neuen Halter werden Hippold und seine Züchterkollegen strenge Maßstäbe anlegen. „Alpakas sind gesellige Tiere und dürfen deshalb nicht einzeln gehalten werden“, betont der Trappstädter. Zudem sei für die Haltung eine große Weide Grundvoraussetzung. 1000 Quadratmeter für zwei Tiere seien das absolute Minimum.
Mit dem Verkauf von Felix, Friedel und Freddy, die ein knappes Jahr alt sind, und dem vierjährigen Ceppo schrumpft die Herde der Grabfeld-Alpakas auf sieben Tiere. Doch Ersatz ist bereits in Sicht. „Drei unserer vier Weibchen sind trächtig und werden im Spätsommer ihre Jungen bekommen“, so Hippold. „Wir hoffen sehr, dass dann auch das eine oder andere Weibchen dabei ist.“
Große Weiden sind notwendig
Die vier Trappstädter Alpaka-Züchter begannen 2010 mit ihrem Hobby, nachdem eine wesentliche Voraussetzung gegeben war: Rund um Trappstadt haben sie die Möglichkeit, mehrere genügend große Weiden einzuzäunen, die dann im Wechsel genutzt werden. „Wir begannen damals mit zwei trächtigen Stuten“, erinnert sich Michael Hippold. Noch im gleichen Jahr sei das erste Junge geboren worden, dem im Jahr darauf zwei weitere folgten.
Ziel des Trappstädters und seiner Freunde ist es, eine Alpaka-Herde von etwa 15 Tieren aufzubauen, mit denen im Sommer alle vier bis fünf Wochen Führungen an der Altenburg unternommen werden. „Es macht einfach Freude, sich mit den intelligenten und friedfertigen Tieren zu beschäftigen“, nennt Hippold einen Hauptbeweggrund für die Haltung der edlen Kamele, die aus den Anden in Südamerika stammen. „Außerdem sind die Tiere sehr genügsam“, weiß er. „Alpakas sind robuste Gesellen und fressen praktisch nur Gras und Heu.“ Nur ab und an werde den Tieren festes Futter angeboten. „Wichtig ist vor allem, dass die Alpakas immer genügend frisches Wasser zur Verfügung haben.“
Dass die „Anden-Kamele“ auch noch eine wertvolle Wolle liefern, ist ein weiterer positiver Nebeneffekt. Michael Hippold hat mittlerweile sogar das Spinnen gelernt, damit er die Alpakahaare selbst verarbeiten kann.