Ganz auf Garten eingestellt ist man dieses Jahr im Fränkischen Freilandmuseum. Unter dem Motto „Gestatten – Guter Heinrich“ startet dort am Sonntag, 1. April, die neue Saison, bei der dieses Mal Tiere und Pflanzen im Fokus stehen. Bei einem Pressegespräch im Museumsgasthof „Zum Schwarzen Adler“ kündigten die Museumsverantwortlichen ein vielversprechendes Programm mit einer Vielzahl von Veranstaltungen und Aktionen an.
„Es ist ein wunderbares Programm, das geprägt ist von Interaktivität und vielen Angeboten für Jung und Alt – da ist einfach für jeden etwas dabei.“ Der Vorsitzende des Museums-Zweckverbandes, Landrat Thomas Habermann, zeigte sich begeistert von der Vielfalt dessen, was die Besucher in den nächsten Wochen und Monaten im Museum erwartet.
Bei der Wahl des diesjährigen Saisonthemas gaben zwei Aspekte den Ausschlag, wie Museumssprecherin Susanne Orf erläuterte. Zum einen wird im Juni das historische Bienenhaus mit Lehrbienenstand des Imker-Kreisverbandes Rhön-Grabfeld eröffnet, zum anderen hat sich in der Vergangenheit immer wieder gezeigt, dass viele Besucher sich der Tatsache, dass ein Freilandmuseum auch Pflanzen und Tiere beherbergt, gar nicht bewusst sind. Gute Gründe also, um einmal das Augenmerk gezielt auf Flora und Fauna zu lenken, wie auch Museumsleiterin Sabine Fechter beipflichtete.
Als Namensgeber für das Saisonmotto diente der „Gute Heinrich“, auch „Wilder Spinat“ genannt, eine im Kräutergarten des Museums heimische Pflanze, die bundesweit auf der Roten Liste gefährdeter, seltener Pflanzen steht.
Seltenheitswert dürfte auch das Programm haben. Die Saison beginnt gleich am ersten Öffnungstag am 1. April mit einem „Paukenschlag“, wie Susanne Orf verheißungsvoll ankündigte. Passend zu der im vergangenen Sommer eröffneten Sonderausstellung „Umbruchszeit – die 60er und 70er Jahre auf dem Land“, die aufgrund der großen Resonanz noch das ganze Jahr 2012 über zu sehen sein wird, gibt es an diesem Tag eine Modenschau mit Originalkleidern und Accessoires aus dieser Zeit. Nostalgie-Freunde kommen dann auch am Pfingstsonntag auf ihre Kosten, wenn die Teilnehmer der ADAC Sachs Franken Classic mit ihren Oldtimern einen Zwischenstopp im Museum einlegen, wie auch beim Besuch der Traktor-Oldtimerfreunde Mainfranken zum Bieranstich im Juni oder bei den Fahrten mit dem „Rhönzügle“.
Auf dem Programm stehen unter anderem „Besuche bei der (Bienen)-Königin“, bei dem man mehr über die nützlichen Insekten erfahren kann, der Tag des offenen Denkmals im September mit dem Hauptthema Holz, das Köhlerfest im Oktober sowie jährlich stattfindende Veranstaltungen, wie der Deutsche Mühlentag im Mai oder das große Museumsfest am letzten August-Wochenende.
Ebenfalls breit gefächert präsentieren sich die museumspädagogischen Angebote, Praxisseminare und Sonderaktionen für Jung und Alt, die laut Museumspädagogin Anne Kraft weiter ausgeweitet wurden. Geschichte wird zum „Anfassen und Nacherleben“, wobei das im vergangenen Jahr in Betrieb genommene Museumspädagogische Zentrum viele neue Möglichkeiten eröffnet hat. Neben Aktionsprogrammen, wie Kindheit um 1920, auf Gutenbergs Spuren oder Kochen und Essen um 1900 gibt es eine ganze Reihe von Praxisseminaren, unter anderem traditionelle Angebote wie das Lehmbau- oder das Brotback-Seminar oder die neue Reihe „Landküche“ und Imkerkurse. Zusammen mit seinen Partnern, der Volkshochschule Rhön und Grabfeld, dem Verein Naturpark und Biosphärenreservat Bayerische Rhön, dem Netzwerk für Jugendkultur und selbstständigen Kursleitern, hat das Fränkische Freilandmuseum Fladungen wieder ein Programm erstellt, das eine breite Interessenspalette abdeckt.
Neu in der Museumssaison 2012
Eine Neuerung erwartet die Besucher an der Museumskasse. Da immer mehr Alleinerziehende mit ihren Kindern das Fränkische Freilandmuseum Fladungen besuchen, gibt es jetzt eine „ermäßigte Familientageskarte“. Sie gilt für einen Elternteil mit schulpflichtigen Kindern und kostet 7,50 Euro.
Nach sechs Jahren Preisstabilität wird der Eintrittspreis für Erwachsene um 50 Cent auf 4,50 Euro erhöht. Der Preis der Familientageskarte und der Oma-Opa-Enkel Karte beträgt nun 9 Euro. Schulklassen zahlen nach wie vor pro Schüler 1,50 Euro und Kinder unter sechs Jahren erhalten wie bisher freien Eintritt.
Eine Änderung gibt es auch bei der Saisonzeit des Museums, sie wurde ausgedehnt und endet nun erst nach den bayerischen Herbstferien.
Das Museum hat täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet, im April und Oktober ist montags Ruhetag. Das kostenlose Veranstaltungsprogramm und der neue Flyer zu den museumspädagogischen Angeboten sind ab sofort erhältlich und können auch im Internet unter www.freilandmuseum-fladungen.de heruntergeladen werden.