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Bischofsheim: Zwei Pläne für den Bischofsheimer Wald: Der eine kostet viel Geld, der andere sagt Einnahmen voraus

Bischofsheim

Zwei Pläne für den Bischofsheimer Wald: Der eine kostet viel Geld, der andere sagt Einnahmen voraus

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    Nachdem im vergangenen Jahr im Bischofsheimer Wald ein Plus erwirtschaftet wurde, wird auch für 2025 wieder mit einem Gewinn gerechnet. 
    Nachdem im vergangenen Jahr im Bischofsheimer Wald ein Plus erwirtschaftet wurde, wird auch für 2025 wieder mit einem Gewinn gerechnet.  Foto: Daniel Vogl/dpa (Symbolbild)

    Mit mehr als 1700 Hektar Fläche ist die Stadt Bischofsheim der größte Waldbesitzer in Rhön-Grabfeld. Entsprechend bedeutsam ist der Forst wirtschaftlich für die Stadt und entsprechend wichtig nimmt der Bischofsheimer Stadtrat das Thema. Bei der jüngsten Sitzung des Gremiums stand das Thema Wald gleich zweimal auf der Tagesordnung. Im Vergleich zu den Vorjahren fiel die Diskussion allerdings relativ kurz aus. In gerade mal einer Stunde waren beide Punkte abgearbeitet.   

    Auftrag für einen Forstwirtschaftsplan für die kommenden 20 Jahre

    Das war nicht unbedingt zu erwarten. Denn zum einen stand mit dem Thema, einen Forstwirtschaftsplan für die nächsten 20 Jahre erstellen zu lassen, ein im Detail sehr kompliziertes und auch nicht ganz billiges Vorhaben zur Entscheidung an. Zum andern sorgte der Tagesordnungspunkt Jahresbetriebsplan für den Stadtwald in manchen Vorjahren für umfangreiche Diskussionen.

    Dazu, dass das Thema Forstwirtschaftsplan relativ schnell abgearbeitet wurde, trug Hubert Türich vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten entscheidend bei. Der Forstfachmann erläuterte die Notwendigkeit, Funktion und das weitere Vorgehen bei der Erstellung dieser Planung und beantwortete anfallende Fragen sehr eingängig.  

    Ein Forstwirtschaftsplan (Forsteinrichtung) ist demnach eine gesetzlich vorgeschriebene Basis für die Bewirtschaftung von Körperschaftswald. Er hat jeweils eine Laufzeit von rund 20 Jahren und wird in der Regel von freiberuflichen Sachverständigen erstellt. Wie Türich erläuterte, hat er drei Funktionen. So sollen in einer Art Rückblick die bisherige Bewirtschaftung überprüft, in einer Inventur der aktuelle Zustand des Waldes ermittelt und schließlich in einer Planung künftige Maßnahmen und Ziele festgelegt werden.

    Ausgestaltung des Leistungsverzeichnisses wird noch geklärt

    Nachdem der bisherige Forstwirtschaftsplan Ende des vergangenen Jahres ausgelaufen ist, soll die neue Forsteinrichtung, laut Türich, ab Januar 2027, vielleicht aber auch schon 1. Januar 2026 in Kraft treten. Die Gesamtkosten wurden grob auf 150.000 Euro geschätzt. 50 Prozent davon übernimmt der Staat, die andere Hälfte muss die Stadt tragen. Die konkreten Kosten sind von der Ausgestaltung des Leistungsverzeichnisses abhängig.  Hier hat die Stadt durchaus Gestaltungsmöglichkeiten. Die entsprechenden Details sollen in einer Grundlagenbesprechung geklärt werden.  

    Bürgermeister Georg Seiffert machte deutlich, dass er die Erstellung eines Forstwirtschaftsplans in einer Zeit, in der sich Wald so stark wandelt, für wichtig und notwendig hält. Er hinterfrage allerdings, warum die Stadt die Hälfte der Kosten für ein gesetzlich vorgeschriebenes Vorhaben tragen muss.  Der Stadtrat fasste dennoch einstimmig den Grundsatzbeschluss, den neuen Forstwirtschaftsplan erstellen zu lassen.

    130.000 Euro Plus aus dem Stadtwald in 2024

    Erfreuliche Nachrichten hatten Daniel Walter und Jakob Hahn von der "von Waldthausen`schen Forstverwaltung, Gersfeld", die den Bischofsheimer Stadtwald bewirtschaftet, beim Tagesordnungspunkt Jahresbetriebsplan 2025. Nach ihren Ausführungen wurde statt einem prognostizierten Minus von 75.000 Euro im vergangenen Jahr ein Plus von knapp 130.000 Euro im Stadtwald erwirtschaftet.

    Beim Holzeinschlag sei die geplante Menge von 10.000 Festmetern zwar erreicht worden, aber es habe wegen des Borkenkäferbefalls und der feuchten Witterung Verschiebungen bei den Holzarten gegeben. Insgesamt sei man aber, was den Borkenkäfer betrifft, mit einem blauen Auge davongekommen. Bei den Neuanpflanzungen mussten Arbeiten aus verschiedenen Gründen auf das aktuelle Jahr verschoben werden, während fünf Kilometer der Wege weitgehend fertig saniert wurden und auf zehn Kilometern Sanierungsarbeiten erfolgten, womit das Budget ausgeschöpft wurde.

    Auch 2025 wieder Gewinn erwartet

    Im neuen Jahr sollen gut 12.000 Festmeter Holz eingeschlagen, auf gut sieben Hektar Verjüngungen und Neupflanzungen erfolgen und auf zehn Kilometern Weg Sanierungs- oder Pflegearbeiten erfolgen. 2025 werden insgesamt Einnahmen von 959.000 Euro und ein Gewinn von rund 81.000 Euro erwartet.

    Im Gegensatz zu den Vorjahren gab es diesmal wenig Kritik an den Ausführungen der Förster. Nachfragen gab es zum Beispiel wegen der Höhe von finanziellen Puffern, die im Haushalt eingeplant sind. Hier wiesen die Forstleute allerdings auf die vielen Unwägbarkeiten bei der Waldbewirtschaftung und die Notwendigkeit hin, vorsichtig zu kalkulieren. Der Jahresbetriebsplan wurde einhellig genehmigt.

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