Nach der überaus gelungenen Premiere im vergangenen Jahr gab es nun die zweite Auflage der "Tattoo Convention" in der Stadthalle. Die zweitägige Neuauflage zog nicht nur eingefleischte Tattoo-Freunde und Piercing-Träger an, sondern auch einfach neugierige Gäste aus Nah und Fern.

Bereits vor der offiziellen Eröffnung am Samstagvormittag bildete sich eine große Menschentraube vor der Stadthalle. Vor allem aber zog es auch zahlreiche Tattoo-Artists aus ganz Europa mit verschiedenster Stilrichtungen zur Convention. Die Standplätze für Tattoo-Künstler in der Stadthalle gingen weg wie warme Semmeln, hieß es vonseiten des Veranstalters.
Die Qual der Wahl: 22 Stände mit Tätowierern
Initiator Marco Dörr von "workflow.events – Veranstaltungstechnik" merkte an, dass insgesamt 25 Aussteller, darunter 22 Stände mit Tätowierern, für jeden Geschmack etwas zu bieten hätten. In der Bad Neustädter Stadthalle sei es zwar räumlich eher eine kleine Messe, jedoch sei die Messe von Anfang an auf großes Interesse gestoßen. Und so zeichnete sich schnell ein erneuter Erfolg ab.

Die modernen Hautdesigner präsentierten sich auf der Tattoo-Convention stilvoll und boten neben Beratung und Informationen rund um die Kunst auf der Haut auch den "frischen Wunsch-Stich" an.
Tattoos sind mehr als nur modischer Zeitgeist
Tätowieren, das wurde bei der Messe deutlich, ist mehr als nur ein modischer Zeitgeist oder ein Überbleibsel aus alten Zeiten. Die ältesten archäologischen Spuren über das Tätowieren sind aber um die 12.000 Jahre alt. Der rund 5400 Jahre alte, im italienischen Bozen tiefgefrorene "Ötzi" ist ein noch bestaunbarer tätowierter Zeitzeuge. Selbst die alten Mumien aus Ägypten trugen kreative Hautbilder.

Tattoos drücken heute den persönlichen Style aus und sind für viele Zeichen der eigenen Identität. Und die Fangemeinde von individueller Hautkunst wächst. Die Convention machte deutlich, dass hinter vielen Tattoos oft ganze Geschichten stehen. Liebe, Familie, Religion, Erinnerungen, aber auch Tragödien. Bei so manchem Tattoo-Freund war jedes "Symbol auf Lebzeit" eine Hommage an Menschen, die man nicht vergessen möchte.
Körperkunst unter den Blicken vieler Neugieriger
Die Messe mit Händlermeile und verschiedenen Szeneshops mit angesagtem Schmuck, Zubehör, Equipment, Kleidung und außergewöhnlichen Accessoires zog auch die Besucher in den Bann, die bislang noch kein Tattoo haben. Wer sich unter die Nadel legte, freute sich über "echte Kunst" der angesagten Artists unter den Augen der zahlreichen Messebesucher.

Es war aber auch ein Messen der Künstler unter sich, denn die Tattsos wurden auch vom Fachpersonla bewertet: die Kategorien waren der "Best of Small" mit maximaler Größe von zehn Zentimeter im Quadrat, "Best of Old School" in Farbe oder Schwarz-weiß, die besten Grafiken wie Mandalas oder Maori, der beste Stich im Bereich "Black & Grey", "Realistic", "Color" oder "Cracy" mit Menschen, Tieren oder Blumen. Und wer dabei noch eine extravagante Show bot, dem winkte ein Extra-Preis.
Tattoos haben längst Alltagsstatus
"In der Jury waren drei Tattoo-Künstler, die am Wettbewerb nicht teilnahmen und fachmännisch und neutral bewerteten", so der Veranstalter. Auf die Frage, ob es einen Trend gibt, hieß es, dass Tätowierungen heute kein Privileg mehr sind und längst Alltagsstatus haben. Gestochen wird alles was der Kunde will und ihm Spaß bereitet.
