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Sömmersdorf: 11.000 Zuschauer sahen bei "Robin Hood" in Sömmersdorf Menschen, Tiere und Emotionen

Sömmersdorf

11.000 Zuschauer sahen bei "Robin Hood" in Sömmersdorf Menschen, Tiere und Emotionen

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    Für Begeisterung beim Publikum von "Robin Hood" sorgte der Auftritt der Feuerschlucker, die vom Dramatischen Verein Niederwerrn kamen.
    Für Begeisterung beim Publikum von "Robin Hood" sorgte der Auftritt der Feuerschlucker, die vom Dramatischen Verein Niederwerrn kamen. Foto: Anand Anders

    Stehende Ovationen des begeisterten Publikums belohnte jede der sechs Vorstellungen von "Robin Hood – eine Legende" auf der Freilichtbühne Sömmersdorf. Das Sommertheater des Vereins Fränkische Passionsspiele hat 11.000 Zuschauer beeindruckt, die das professionelle Spiel, aber auch die gesamte Präsentation rund um die Bühne honorierten.

    Ein sichtlich erleichterter Norbert Mergenthal, einer von drei Vorsitzenden des Passionsspielvereins, zog bei der Abschlussfeier nach der letzten Vorstellung ein durchwegs positives Resümee. "Es hat alles gepasst, der Auftritt der gesamten Truppe und auch, wie sich Sömmersdorf präsentiert hat". 80 Schauspieler auf der Bühne und mehr als 120 Helfer hatten "mit unglaublichem Zusammenhalt und Engagement, mit Selbstbewusstsein und Kreativität" wieder einmal bewiesen, was das Kulturdorf leisten kann.

    Viele Auflagen, unzählige Tests und auch Ausfälle

    Dabei hatte vor allem Corona den Sömmersdorfern Sorgen bereitet. Nicht nur im Vorfeld waren die Proben von besonderen Auflagen, unzähligen Tests und Ausfällen geprägt gewesen. Auch während der Spielsaison musste krankheitsbedingt immer wieder einmal einer der Laien-Schauspieler absagen. "Glücklicherweise war keine Hauptrolle darunter", erklärte Mergenthal. Um Begegnungen im geschlossenen Raum zu vermeiden, mussten sich die Spieler im Freien und nicht im Bühnenhaus umziehen. Selbst die Maskenbildnerinnen erledigten ihre Arbeit ausnahmsweise unter freiem Himmel.

    Glück hatten die Sömmersdorfer wieder einmal mit dem Wetter: Kein Regen, kein Gewitter störte eine Vorstellung. Auch wenn die Hitze, gerade bei den beiden Nachmittagsvorstellungen, groß war und die Schauspieler teils schwere und dicke Kostüme trugen, "hat keiner gejammert", so Mergenthal. "Wir Sömmersdorfer sind hart im Nehmen".

    Das opulente Bühnenbild von "Robin Hood" und das Schauspiel der 80 Laienspieler aus Sömmersdorf beeindruckte das Publikum.
    Das opulente Bühnenbild von "Robin Hood" und das Schauspiel der 80 Laienspieler aus Sömmersdorf beeindruckte das Publikum. Foto: Anand Anders

    "Glück" war für den Co-Vorsitzenden auch, die Gerolzhöferin Silvia Kirchhof als Regisseurin gewonnen zu haben. Sie habe mit unbeschreiblicher Geduld und Energie die Darsteller zu Höchstleistungen angespornt, viele neue Ideen eingebracht – etwa die Videofilme – und besondere Akzente gesetzt.

    Wegen Lärmschutz: Vorstellung musste bis 22 Uhr gelaufen sein

    Viele prominente Gäste aus Politik, Wirtschaft und Medien hatten sich laut Co-Vorsitzenden Johannes Gessner auch davon überzeugen können, dass die aktuellen Vorgaben zum Schutz der Anwohner vor Lärmbelästigung vorbildlich umgesetzt worden seien. Jede Abendvorstellung war auch vor 22 Uhr beendet, das Publikum musste rechtzeitig den Zuschauerraum verlassen. Zusätzlich zu den rechtlichen Vorgaben hatte der Verein zudem eine mobile Lärmschutzwand, eine Art schwarzen Vorhang hinter dem Zuschauerraum, installieren lassen.

    Das sei zwar ein weiterer Kostenfaktor, so Norbert Mergenthal, aber angesichts der sehr guten Auslastung von 95 Prozent könne der Verein hoffentlich ein positives finanzielles Fazit ziehen, auch wenn noch nicht alle Rechnungen vorlägen.

    Besonders aufwändig war diesmal die Inszenierung geworden. Vor allem das opulente Bühnenbild mit der Burg und dem Dorf Nottingham sowie dem Sherwood Forest hatte die Zuschauer schon beim Betreten des Bühnengeländes beeindruckt. Auch der Auftritt eines Falken oder mehrerer Pferde zählte zu den besonderen Herausforderungen. "Bei den schwierigen Reitszenen oder den Kampfchoreographien ist niemand ernsthaft verletzt worden", freute sich Co-Vorsitzender Dieter Mergenthal.

    Barden-Sänger und Feuerschlucker sorgten für Emotionen

    Die Live-Musik von Profi-Musikern, die professionelle Licht- und Tontechnik, die Barden-Sänger auf der Bühne oder die Feuerschlucker sorgten für besondere Momente und viele Emotionen. "Die Feuerschlucker sind Mitglieder des Dramatischen Vereins Niederwerrn", erläuterte Norbert Mergenthal. Über das Kultur-Netzwerk des Landkreises war der Kontakt entstanden, die Nachbar-Schauspieler halfen in Sömmersdorf gerne aus.

    Regisseurin Silvia Kirchhof (Mitte) inszenierte ideenreich das Schauspiel, hier mit Robin Hood-Darsteller Marius Mergenthal und Lady-Marian-Spielerin Anna Endres.
    Regisseurin Silvia Kirchhof (Mitte) inszenierte ideenreich das Schauspiel, hier mit Robin Hood-Darsteller Marius Mergenthal und Lady-Marian-Spielerin Anna Endres. Foto: Anand Anders

    Bei der Premiere hatte sich Landrat Florian Töpper dankbar dafür gezeigt, "was Sömmersdorf uns schenkt". Mit "Überzeugung und Leidensfähigkeit" habe der ehrenamtlich arbeitende Verein bewiesen, dass die Kultur lebt. Voll des Lobes war auch der Schirmherr, Landtagsabgeordneter Gerhard Eck, gewesen, der die enorme Gemeinschaftsleistung würdigte.

    Diese erstreckte sich nicht nur auf das professionelle Schauspiel, das auch der Präsident des Bundes Deutscher Amateurtheater, Simon Isser, hervorhob. Auch die Parkplatzeinweisung durch die Freiwillige Feuerwehr oder die vielen Helfer im Catering-Bereich – alle mit den typischen Hoods eingekleidet – kümmerten sich um das Wohl der Zuschauer.

    Für die 200 Sömmersdorfer Akteure, junge und alte, war die lange gemeinsame Arbeit vor allem vom bereichernden Miteinander geprägt. Dieses Gemeinschaftsgefühl und die vielen Begegnungen werden als besonderes Geschenk von allen geschätzt. Deshalb wird die nächste Spielzeit 2024 mit der Aufführung der Fränkischen Passionsspiele wieder sehnsüchtig erwartet.

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