Einen Altar im gotischen Stil von gutem trockenen Kirschenholz, die Ornamente aus Lindenholz“ – gemäß dieser Ausschreibung baute der Kunstschreiner Stephan Zugelder nach einem Entwurf des Würzburger Architekten Andreas Wittmann den Altar in der Vierzehnheiligen-Kapelle Wülfershausen – Kosten: 490 Mark. Das war im Jahr 1890.
Im Zentrum des Altars befindet sich ein gusseisernes Bild mit der Darstellung der 14 Nothelfer. Die Kapelle ersetzt seitdem einen Vierzehnheiligen-Bildstock, den Georg Weißenberger, Besitzer der damaligen Schäferei, im Jahre 1754 zum Andenken an seine Stieftochter Margaretha Krapf hatte errichten lassen.
Die Kapelle als Erbin eingesetzt
Mit diesem Altar, den der damalige Bürgermeister Wendelin Winter für 12 Mark und 20 Pfennig aus Würzburg geholt hatte, fand der Bau der Kapelle seinen krönenden Abschluss. Möglich gemacht hatte diesen Neubau der Bauer Johann Nöth, der die vorherige 3,5 Meter lange und drei Meter breite Fachwerkkapelle als Erbin seines Vermögens eingesetzt hatte – gegen den Willen des damaligen Seelsorgers Michael Krapf. 9000 Mark brachten drei Versteigerungen des Hofrates des Verstorbenen ein – genug um die neue Kapelle in der Zeit vom 6. April 1888 bis zum 25. Juni 1889 für 8800 Mark erbauen zu lassen.
Eine Zeit lang, so schreibt Pfarrer Krapf, war die Kapelle „selbst das Ziel weiter entfernter Wallfahrten und genügte mit ihren sechs Betstühlchen vollständig ihrem Zwecke“.

Heute ist die Kapelle nicht nur für die Einheimischen ein Anziehungspunkt. Auf dem Fränkischen Marienweg gelegen nutzen auch Wanderer und Vorbeifahrende die exponierte Lage zu einem Halt, um sich in aller Stille zu besinnen oder die Aussicht bis zum Kreuzberg in der Rhön, in den Steigerwald oder weit in den Spessart hinein zu genießen.
Das Festprogramm
Am Wochenende wird es jedoch nicht ganz so still zugehen, denn da feiern die Wülfershäuser ihr alljährliches Kapellenfest.
Samstag, 27. Mai, 18.30 Uhr: Maiandacht in der Kapelle, anschließend Festbetrieb mit der Musikkapelle Wülfershausen.
Sonntag, 10 Uhr: Festgottesdienst, anschließend Mittagessen und Festbetrieb; ab 15 Uhr Kinderprogramm.
Montag, 9.30 Uhr: Wallfahrtsbesuch der Kindergärten der Pfarreiengemeinschaft Maria Hilf, um 13.30 Uhr Andacht in der Kapelle und Seniorennachmittag, ab 17.30 Uhr Festbetrieb mit Kesselfleischessen.