Wie die Flüchtlingsproblematik nun auch bis in ländliche Gegenden durchschlägt, zeigt sich nun auch in Stadtlauringen. Bürgermeister Friedel Heckenlauer berichtete in der Gemeinderatssitzung über die Ankunft von 15 Personen zwischen 20 und 40 Jahren, überwiegend Paare. Sie werden in einer von der Gemeinde angemieteten Unterkunft auf Stadtlauringer Gemarkung untergebracht.
Voran stellte der Bürgermeister die kritische Situation, in der sich der Landkreis befinde, denn die Anker-Einrichtung in Geldersheim sei aktuell stark überbelegt. Einziger Ausweg sei derzeit eine Abgabe von schutzsuchenden Personen an die Gemeinden. Der Stadtlauringen zugewiesene Personenkreis spreche weder deutsch noch englisch, doch mit online-Übersetzungsmethoden konnte man sich verständigen, so der Bürgermeister. Demnach sind die Flüchtlinge Kurden, die aus dem dortigen Erdbebengebiet geflohen sind. Eigenen Angaben zur Folge stammen sie alle aus dem selben Ort. Der Bürgermeister möchte die arbeitsfähigen Personen so gut es geht bei der Gemeinde beschäftigen und über den amtlich verordneten Satz von 0,80 Euro Stundenlohn hinaus auch Lebensmittel beisteuern.
Keine gemeindeeigenen Gebäude nutzen
Dem Wunsch, zu diesem Punkt grundsätzliche Asyldebatten zu vermeiden, leistete der Gemeinderat weitgehend Folge. Interessiert hatte jedoch die Frage, ob die Asylsuchenden Pässe bei sich hatten, was der Bürgermeister verneinen musste. Es liegen nur Schreiben deutscher Asylstellen vor, die sich mit türkischen Behörden austauschen. Es wurden auch schon über das Rathaus einige hundert Euro an Bargeld ausbezahlt, die jedoch vom Landratsamt zurückerstattet werden. Es stellte sich zudem die Frage, wie bei einer möglichen weiteren Zuweisung von Flüchtlingskontingenten verfahren wird. In einem solchen Fall soll auf die Nutzung von öffentlichen beziehungsweise gemeindeeigenen Gebäuden verzichtet werden, führte der Bürgermeister an. Es würden dann wohl anmietbare Unterkünfte gesucht werden müssen.
Festgelegt wurden die Austragungsorte für die kommenden Gemeindefeuerwehrtage. Durch Feuerwehr-Zusammenlegungen hat sich die turnusmäßige Rotation von zehn auf acht Jahre verkürzt. Für nächstes Jahr ist eine Gemeinschaftsschau aller Wehren auf dem Marktplatz vorgesehen. 2025 führt den Gemeindefeuerwehrtag die Feuerwehr Stadtlauringen durch. Die weiteren Termine sind dann: 2026 Birnfeld, 2027 Altenmünster, 2028 Wettringen und 2029 Ballingshausen. Winfried Reß mahnte einen stärkeren Fokus auf die Bezeichnung "Gemeindefeuerwehrtag" an, der den Zusammenhalt aller Ortswehren stärken soll und nicht in der Beliebigkeit "normaler" Feuerwehrfeste untergehen soll.
Vereinsimmobilie fällt an Gemeinde
Nachdem sich der Männergesangverein Stadtlauringen aufgelöst hat, fällt dessen Vereinsimmobilie an der Ecke Haintorstraße/Am Wereth satzungsgemäß an die Gemeinde. Diese sieht selber keine rechte Verwendung dafür und möchte das Anwesen mitsamt dem 349 Quadratmeter großen Grundstück an Interessenten veräußern. Eine Ausschreibung dazu erfolgt im Amtsboten. Ein Mindestgebot wird nicht vorgegeben, der vorgesehene Weiternutzungszweck mit Zeitplan soll jedoch ein Vergabekriterium sein. Ein bestehender Mietvertrag erlischt, muss also nicht übernommen werden.
Nachdem Philip Schubert zum Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Stadtlauringen ernannt wurde, wurde dessen Amt als Kommandant in Birnfeld frei. Weil eine Neubesetzung bis heute nicht erfolgt ist, musste für Birnfeld ein so genannter "Notkommandant" bestellt werden. Als geeignetes Mitglied der Birnfelder Feuerwehr wurde dazu Michael Memmel auserkoren. Er muss dieses Amt nun bis zum nächstmöglichen Wahltermin übernehmen.