Wenn am Samstagabend in der Sporthalle Unterspiesheim die 18. Tanzsportgala der Tanzsportabteilung des SV-DJK Unterspiesheim über die Bühne geht, wird es auch einen Abschied geben: Sigrid Klemenz, die Leiterin der Tanzsportabteilung, wird ihr Amt beenden und in die Hände von Christina Schmidt legen. Im Interview mit dieser Redaktion blickt Klemenz zurück.
Frage: Wie kamen Sie zum Tanzsport?
Sigrid Klemenz: Vor etwa 20 Jahren hat mich der Unterspiesheimer Fasching zum Tanzsport geführt – damals mit einer Gardegruppe, die ihren Platz in der DJK-Tanzsportabteilung gefunden hat. Was als Spaß begann, wurde schnell zu einer echten Leidenschaft. Gemeinsam mit meiner Trainerkollegin Birgit Seufert-Joß habe ich die Gardeabteilung dann mit aufgebaut. Mit der Zeit wuchs nicht nur die Abteilung, sondern auch meine Rolle darin. Ich durfte als Trainerin so viele talentierte Tänzerinnen begleiten, und als Spartenverantwortliche den Gardebereich gestalten, dann schließlich, sechs Jahre lang, als Abteilungsleiterin die Entwicklung des Vereins mitsteuern. Aber schon lange davor – etwa acht Jahre – war ich im Organisationsteam tätig und habe erlebt, wie viel Herzblut und Engagement hinter den Kulissen nötig ist, damit alles funktioniert. Der Tanzsport ist für mich viel mehr als nur ein Hobby geworden – er ist ein großer Teil meines Lebens gewesen, voller unvergesslicher Momente, wunderbarer Menschen und echter Teamarbeit.
Was bewegte Sie, jetzt aufzuhören?
Klemenz: Es fühlt sich einfach nach dem richtigen Zeitpunkt an. Nach so vielen Jahren, in denen der Tanzsport einen so großen Teil meines Lebens bestimmt hat, ist es nun Zeit, den Führungsstab an die nächste Generation weiterzugeben. Ich hatte das Glück, all das mit anderen zusammen aufzubauen, mitzugestalten und mitzuerleben – und jetzt freue ich mich darauf, von außen zu sehen, wie es weitergeht. Ich gehe mit einem guten Gefühl, weil ich weiß, dass ein engagiertes Team weitermacht. Menschen, die mit genauso viel Herzblut und Leidenschaft dabei sind, wie ich es war. Das zu wissen, macht den Abschied leicht – und ich freue mich darauf, künftig als stolze Zuschauerin dabei zu sein.

Was motivierte Sie und führte zu Ihrer großen Faszination des Tanzens?
Klemenz: Mir war immer wichtig, dass sich alle mit Leidenschaft und Teamgeist einbringen. Erfolg im Tanzsport bedeutet nicht nur Titel und Platzierungen, sondern vor allem das gemeinsame Wachsen – sowohl sportlich als auch persönlich. Die Freude an der Bewegung, der Zusammenhalt in der Gruppe und das gegenseitige Unterstützen standen für mich immer im Vordergrund. Unser Motto war immer: "Alleine kann man viel leisten, aber gemeinsam kann man alles erreichen!"
Welche Erfolge konnten Sie mit den Tanzgruppen feiern?
Klemenz: In den vergangenen Jahren durften wir viele wunderbare Erfolge feiern – sei es bei Turnieren, Meisterschaften oder unserer eigenen Tanzsportgala, die dieses Jahr bereits zum 18. Mal stattfindet. Die Gruppen der TSA sind mittlerweile fester Bestandteil bei Deutschen und Europameisterschaften – eine unglaubliche Entwicklung! Besonders stolz bin ich persönlich darauf, wie sich unsere Tänzerinnen im Laufe der Zeit weiterentwickelt haben. Jede Medaille, jede Platzierung und jeder gelungene Auftritt war das Ergebnis von Leidenschaft, Teamgeist und unermüdlichem Einsatz – sei es in den einzelnen Gruppen oder im Organisationsteam im Hintergrund.

Welcher sportlicher Höhepunkt blieb Ihnen besonders in Erinnerung?
Klemenz: Es gab so viele unvergessliche Momente, aber einer, der mir besonders im Herzen bleibt, war, als ich als Trainerin mit den Angels die magische Marke von 260 Punkten geknackt habe – eine Wertung auf 1. Bundesliga-Niveau. Der Jubel, die Tränen der Freude, das unbändige Glücksgefühl – all die harte Arbeit, das unermüdliche Training hatte sich ausgezahlt. Es war ein Moment voller Stolz, für das gesamte Team, das sich diesen Erfolg gemeinsam erkämpft hat. Gänsehaut pur!
Was ist Ihnen für Ihre Unterstützerinnen und Unterstützer besonders wichtig?
Klemenz: Dankbar bin ich unserem großartigen Veranstaltungsteam, das all die Jahre mit viel Herzblut dafür gesorgt hat, dass Turniere und Galas überhaupt stattfinden konnten. Ohne dieses Engagement wäre all das nicht möglich gewesen. Ich bin mir sicher, dass die Erfolgsgeschichte weitergeht! Daneben gilt mein besonderer Dank meinem Mann Oliver. Er hat mir all die Jahre den Rücken freigehalten und mir ermöglicht, mich uneingeschränkt für den Tanzsport zu engagieren.
Was werden Sie vermissen?
Klemenz: Am meisten werde ich das gemeinsame Arbeiten und damit die besondere Energie im Team vermissen. Die intensiven Vorbereitungen, das Mitfiebern bei Turnieren und den Moment, wenn sich all die Mühe auszahlt und die Tänzerinnen voller Stolz auf der Bühne stehen – das war immer etwas ganz Besonderes. Vor allem aber werde ich die Menschen vermissen, mit denen ich diese Zeit geteilt habe: die Tänzerinnen, die Trainerkollegen, unser Orga-Team. Es war nie nur ein Sport, sondern eine echte Gemeinschaft.