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Schweinfurt: 2020 und die Kulturszene: Ein Jahr voll Sorgen und Hoffnung

Schweinfurt

2020 und die Kulturszene: Ein Jahr voll Sorgen und Hoffnung

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    Das Bild des Jahres: Die leere Bühne im Stattbahnhof kurz nach dem Beginn des ersten Lockdowns steht symbolisch für alle Kulturbetriebe in der Stadt.
    Das Bild des Jahres: Die leere Bühne im Stattbahnhof kurz nach dem Beginn des ersten Lockdowns steht symbolisch für alle Kulturbetriebe in der Stadt. Foto: Florian Streibich

    Was war das für ein Auftakt des Jahres 2020 mit kulturellen Höhepunkten, Ausstellungen, Aufführungen im Theater oder der Disharmonie. Die Bläserphilharmonie spielte im Januar vor ausverkauftem Haus, das Ballett "Schwanensee" aus ukrainischer Produktion wurde gefeiert, der Auftritt des Star-Tenors Daniel Behle als "Sternstunde" von der Kritik bejubelt.

    Und dann kam Corona. Am 14. März wurden das Theater und alle städtischen Museen, die vhs, die Musikschule geschlossen, die freien Kulturträger wie Disharmonie und Stattbahnhof schlossen ebenfalls. Der erste Lockdown brachte das kulturelle Leben vollständig zum Erliegen, erst mit den Lockerungen im Sommer keimte wieder so etwas wie Hoffnung auf, die der zweite Lockdown seit dem 1. November wieder zunichte machte. Im Moment halten sich die Kulturtreibenden an ein Motto, das die Betreiberin des Kinos und Kneipe KuK wunderbar auf ihre Anzeigentafel schrieb: "Dieser schlechte Film hat auch noch Überlänge. Durchhalten."

    Der Spruch des Jahres, gesehen auf der Anzeigentafel des Kino und Kneipe KuK in Schweinfurt.
    Der Spruch des Jahres, gesehen auf der Anzeigentafel des Kino und Kneipe KuK in Schweinfurt. Foto: Oliver Schikora

    Die Corona-Monate sind von zwei Themen geprägt, ein positives und ein negatives: Das positive ist die überaus große Bereitschaft der Bürger in Stadt und Region, die Kulturszene zu unterstützen. Das sah man beim Festival "Keiner kommt nach Schweinfurt" im Juni oder der Spendenaktion des KulturPackts. Ein mittlerer fünfstelliger Betrag an Spenden kam zusammen, die an Künstler und Institutionen verteilt wurden.

    "Ruhe" hatte das Schweinfurter Theater in diesem Jahr gezwungenermaßen über viele Wochen, da es wie alle Kultureinrichtungen wegen der Corona-Pandemie geschlossen war.
    "Ruhe" hatte das Schweinfurter Theater in diesem Jahr gezwungenermaßen über viele Wochen, da es wie alle Kultureinrichtungen wegen der Corona-Pandemie geschlossen war. Foto: Martina Müller

    Negativ hat sich das Verhältnis zwischen der freien Kulturszene und der Stadt entwickelt, insbesondere zu Kulturamtsleiter Christian Federolf-Kreppel und Kulturreferent Sebastian Remelé (CSU). Mangelnde Kommunikation und Unterstützung vor allem während des ersten Lockdowns wurde ihnen vorgeworfen. Die Kürzung der Zuschüsse für die freien Kulturträger im Haushalt 2021 um 20 Prozent brachte dann das Fass zum Überlaufen. Die Stimmung ist nicht nur coronabedingt mies.

    Das Festival "Keiner kommt nach Schweinfurt – alle machen mit" war ein großer Erfolg, es gab einen mittleren fünfstelligen Betrag als Spenden für Kulturschaffende aus Schweinfurt. 
    Das Festival "Keiner kommt nach Schweinfurt – alle machen mit" war ein großer Erfolg, es gab einen mittleren fünfstelligen Betrag als Spenden für Kulturschaffende aus Schweinfurt.  Foto: Steffen Krapf

    Es gab aber auch viel Positives zu berichten, vor allem im Bereich der Ausstellungen. Die Museen waren kreativ, entwickelten gute Hygienekonzepte und waren besonders im Sommer gut besucht. Das Museum Georg Schäfer wurde 20, die Geburtstagsfeier ist auf nächstes Jahr verschoben, so wie auch manche Ausstellung. Nennenswert im MGS: "Talent kennt kein Geschlecht" und "Karl Hagemeister - Das Licht, das ewig wechselt". Das Team von MGS-Leiter Wolf Eiermann war außerdem digital kreativ, es gibt nun Videos aus den Ausstellungen.

    Seinen 20. Geburtstag hatte das Museum Georg Schäfer in diesem Jahr, allerdings gab es wegen der Corona-Pandemie keine Feier.
    Seinen 20. Geburtstag hatte das Museum Georg Schäfer in diesem Jahr, allerdings gab es wegen der Corona-Pandemie keine Feier. Foto: Gerd Landgraf

    Die Kunsthalle hatte den "Bananen-Sprayer" Thomas Baumgärtel zu Gast, ein Höhepunkt des Jahres. Leider konnte die Ausstellung von Volker Stelzmann bisher coronabedingt noch nicht gezeigt werden. 

    In der Kunsthalle sorgte die Ausstellung von Thomas Baumgärtel "German Urban Pop Art" für großes Interesse.
    In der Kunsthalle sorgte die Ausstellung von Thomas Baumgärtel "German Urban Pop Art" für großes Interesse. Foto: Oliver Schikora

    Sehr aktiv war auch der KulturPackt, insbesondere im Sommer. Der Pflasterklang musste zwar abgesagt werden, doch eine coronagerechte Version der Nacht der Kultur im September gab es auf dem Marktplatz.

    Eine coronagerechte Version der Nacht der Kultur veranstaltete der KulturPackt im September auf dem Schweinfurter Marktplatz.
    Eine coronagerechte Version der Nacht der Kultur veranstaltete der KulturPackt im September auf dem Schweinfurter Marktplatz. Foto: Martina Müller

    Auch die Kurzfilmtage fanden statt, die beinahe zweimal ein Opfer des Virus wurden: Traditionell finden sie am Osterwochenende im KuK statt, was nicht möglich war. Dann waren sie eine Woche rund um Allerheiligen geplant, mussten aber wegen des zweiten Lockdowns verkürzt werden.

    Wie jedes Jahr einer der Höhepunkte, die Ausstellung "Made in SW" im September, dieses Mal zum Thema "Migration" in der Stadt. Kulturpolitisch wichtig für den Standort Schweinfurt waren die Entscheidungen zum Kulturforum mit Stadtmuseum und der Sanierung des Theaters. Da gab es wichtige neue Erkenntnisse bei den Haushaltsberatungen im November.

    Skizze des Architekturbüros, wie der Eingang des neuen Kulturforums am Martin-Luther-Platz aussehen könnte. Bis Ende 2024 soll es fertig sein.
    Skizze des Architekturbüros, wie der Eingang des neuen Kulturforums am Martin-Luther-Platz aussehen könnte. Bis Ende 2024 soll es fertig sein. Foto: Heinle, Wischer und Partner Freie Architekten GbR

    Trotz Sparzwang wird an beiden großen Projekten festgehalten. Das Kulturforum am Martin-Luther-Platz soll bis Ende 2024 fertig sein, die Theatersanierung soll 2022 beginnen und längstens zwei Spielzeiten dauern.

    Die Sanierung des Schweinfurter Theaters ist ab 2022 geplant.
    Die Sanierung des Schweinfurter Theaters ist ab 2022 geplant. Foto: Josef Lamber
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