Es ist ein besonderes Jubiläum, das es in der heutigen Arbeitswelt in dieser Form wohl kaum noch gibt. Vor 50 Jahren, Anfang September 1974, begann der heutige Bürgermeister von Stadtlauringen, Friedel Heckenlauer, seine Ausbildung bei der Polizei und ist seither fünf Jahrzehnte ununterbrochen als Beamter im Dienst der Bürgerinnen und Bürger. Zu diesem Jubiläum gab es in der Marktgemeinde im nördlichen Landkreis einen kleinen Empfang, zu dem auch alte Weggefährten Heckenlauers kamen.
Offenheit, Zuversicht, Ausdauer und die Fähigkeit, auch mal einzugestehen, wenn man falsch liegt und etwas ändern muss, seien das Geheimnis dieser langen Zeit im Arbeitsleben, resümierte Heckenlauer. Er betonte, sowohl die Arbeit und Erfolge bei der Polizei als auch vor allem in der Gemeinde mit ihren zehn Ortsteilen sei schon immer "ein Produkt der Gemeinschaft". Er gehe auch mit knapp 67 Jahren täglich noch zufrieden auf die Arbeit und freue sich auf die Aufgaben in den kommenden zwei Jahren bis zur Kommunalwahl im März 2026.

Heckenlauer und seine Frau Dagmar stammen aus Saal an der Saale, seit Anfang der 1990er-Jahre wohnen sie in Stadtlauringen, sie haben zwei erwachsene Kinder. "Immer einen Schritt vorausdenken und handeln", so beschrieb dritter Bürgermeister Heiko Zimny Heckenlauer. Er vertrat den leider kurzfristig erkrankten zweiten Bürgermeister Winfried Reß.
Natürlich ist Friedel Heckenlauer vor allem als Architekt der Entwicklung des Marktes Stadtlauringen in den vergangenen 22 Jahren bekannt, gekrönt vom zweiten Platz beim europäischen Dorferneuerungspreis 2016 und einer Vielzahl von Projekten. "Visionen brauchen einen Visionär, und das ist Heckenlauer", so Zimny. Heute stehe die Gemeinde mit zehn Millionen Euro Rücklagen gut gerüstet für die Aufgaben der Zukunft da.
Karriere bei der Kriminalpolizei und seit 2002 als Bürgermeister
Zielstrebigkeit und Charisma zeichneten Heckenlauer aber auch in seiner Karriere bei der Polizei aus. Dort begann er am 3. September 1974, studierte Anfang der 1980er-Jahre in Fürstenfeldbruck und wurde schließlich nach weiteren Stationen in ganz Bayern 1998 Leiter des Kommissariats 1 der Kripo in Schweinfurt. Er war für Tötungsdelikte, Sexualstraftaten, Brände und Explosionen zuständig.
Ab 1996 war er im Gemeinderat in Stadtlauringen und gewann bei der Bürgermeisterwahl 2002, bei der es fünf Kandidaten gab. Heute ist Heckenlauer der Bürgermeister mit der längsten Dienstzeit im Landkreis.
Ein langjähriger Weggefährte Heckenlauers ist der frühere Staatssekretär im bayerischen Innenministerium, Gerhard Eck. Der ließ es sich nicht nehmen, zum Jubiläum zu gratulieren. Mit einem Blick auf ganz Bayern betonte Eck, die Entwicklung in Stadtlauringen sei bemerkenswert und nicht alltäglich: "Friedel Heckenlauer ist ein Glücksfall für Stadtlauringen."