Am 23. April feiert Matthias Keller seinen 90. Geburtstag. Von einem Leben voller Höhen und Tiefen, voller Herausforderungen und kostbarer Momente, schreibt sein Sohn in einer Pressemitteilung.
Matthias Keller wurde 1935 im heutigen Serbien geboren, als zweites von drei Kindern. Seine frühen Jahre waren von Entbehrungen geprägt. Die Vertreibung 1945 brachte Leid, Hungersnot und den Verlust von Heimat und Geborgenheit. Doch der junge Matthias gab nicht auf. 1948 fand er in Gerolzhofen eine neue Heimat – ein Ort, der ihm Schutz bot und wo er Wurzeln schlagen konnte. 1954 erfüllten sich seine Eltern einen Traum: Sie bauten ein Haus, in dem Matthias bis heute lebt.
Beruflich fand Matthias seine Erfüllung als Bau-Kunstschlosser bei der Firma Halm in Gerolzhofen, bevor er seine langjährige Arbeit bei SKF Schweinfurt aufnahm. 1957 trat eine besondere Frau in sein Leben: Erna Worin aus Traustadt, deren Familie, ebenso wie Matthias’, die Schrecken der Vertreibung erlebt hatte. Mit ihr baute er eine Familie auf, drei Söhne kamen zur Welt: Günter, Udo und Werner. Doch Erna verstarb mit nur 31 Jahren und hinterließ eine Lücke, die nie ganz zu füllen war.
Halt fand Matthias in seiner Leidenschaft dem Kegeln. Zahlreiche Titel zeugen von seinem Talent, und 1979 wurde er Deutscher Meister. Doch nicht nur im Sport, auch in der Gemeinschaft fand er Erfüllung. Die Kolpingfamilie, die Arbeiterwohlfahrt, die DJK Schweinfurt und die IG Metall – überall war er dabei, engagiert, verbunden, Teil eines Ganzen. Sein Herz schlug ebenso für das Campen. Viele Sommer verbrachte er am Ellertshäuser See, regelmäßig zog es ihn nach Holland.
Und dann ist da noch seine Werkstatt. Ein Ort, an dem seine Hände nie stillstehen. Holz, Metall, Bilder – er erschafft, er bewahrt, er hält fest. Genau wie in seiner anderen großen Leidenschaft, der Philatelie.