Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten
Stadt Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten

Schweinfurt: Abriss und Neubau der Maxbrücke in Schweinfurt: Sind Ideen aus den 90ern hilfreich?

Schweinfurt

Abriss und Neubau der Maxbrücke in Schweinfurt: Sind Ideen aus den 90ern hilfreich?

    • |
    • |
    Auf dem Luftbild vom Marktplatz aus ist gut erkennen, wie eng der Raum für die Kreuzung der Maxbrücke ist. Im Vordergrund das Museum Georg Schäfer. 
    Auf dem Luftbild vom Marktplatz aus ist gut erkennen, wie eng der Raum für die Kreuzung der Maxbrücke ist. Im Vordergrund das Museum Georg Schäfer.  Foto: Anand Anders

    Wenn das Thema Abriss und Sanierung der Maxbrücke aufkommt, ist die Stimmung bei den Schweinfurter Händlern schlagartig frostig: Die Angst vor den Folgen einer jahrelangen Sperrung, wenn die alte Brücke abgerissen und die neue gebaut wird, ist groß. Bis zu drei Jahre Sperrung waren im Gespräch. Im nächsten Jahr will die Stadt ein Planungsbüro beauftragen, um konkrete Pläne zu entwickeln.

    Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) hatte die Sorgen der Händler vor einigen Monaten auch schon bei einer Sitzung der Werbegemeinschaft gehört. Er mahnte damals schon zu Gelassenheit, vor allem angesichts der Tatsache, dass ein Baubeginn frühestens Ende der 2020er-Jahre zu erwarten sei: "Das Problem kann man nicht wegzaubern, aber Schweinfurt hat in seiner Geschichte schon andere Herausforderungen überstanden."

    Die CSU-Fraktion hatte bereits mehrfach angemahnt, die Bauverwaltung solle noch einmal alle Optionen – also auch neue Brücken an anderer Stelle oder den gleichzeitigen Bau einer neuen, während die alte abgerissen wird – prüfen. Rüdiger Köhler (CSU) wies im Bauausschuss erneut darauf hin, denn aus seiner Sicht sollte die Stadt vor der Beauftragung eines Planungsbüros selbst wissen, "was ist sinnvoll, was ist notwendig und was ist zukunftsfähig?"

    Köhler brachte auch einen neuen Aspekt in die Diskussion ein. Er ist beruflich Abteilungsleiter beim Staatlichen Straßenbauamt. Kürzlich, erklärte er, habe er im dortigen Archiv auch Unterlagen gefunden,  in denen bereits Anfang der 1990er-Jahre ein Planungsbüro aus Würzburg für die Stadt verschiedene Optionen für die Sanierung der Maxbrücke (damals etwas mehr als 30 Jahre alt) ausgearbeitet hatte. Diese Unterlagen noch einmal anzuschauen, wäre unter Umständen eine gute Option, so Köhler.

    1959 wurde erst die derzeitige Maxbrücke neu gebaut und danach die alte Brücke (rechts im Bild) abgerissen. Dadurch waren die Einschränkungen für den Autoverkehr auf wenige Wochen begrenzt.
    1959 wurde erst die derzeitige Maxbrücke neu gebaut und danach die alte Brücke (rechts im Bild) abgerissen. Dadurch waren die Einschränkungen für den Autoverkehr auf wenige Wochen begrenzt. Foto: Peter Hofmann Schweinfurtführer

    Gespräche mit der Deutschen Bahn wegen Tunnel an der Kreuzung wichtig

    Im Zusammenhang mit der Brückensanierung steht auch die Sanierung des Tunnelbauwerks der Deutschen Bahn, das unter der Harmonie-Kreuzung verläuft. Adi Schön (Freie Wähler) hatte danach gefragt. Tiefbauamtsleiter Christian Meckel erklärte, man habe natürlich beide Projekte im Blick und wolle sie auch gemeinsam abarbeiten.

    Geklärt werden müsse gemeinsam mit der Deutschen Bahn, ob auch der Betondeckel, auf dem die Fahrbahn ist, saniert werden muss oder nur die Seiten des Tunnels. Zu überlegen wäre in dem Zusammenhang, ob man den Betondeckel verlängert und so die Kreuzung verbreitert. Die Rechtsabbiegespur auf die Maxbrücke stadtauswärts am Rusterberg würde davon zum Beispiel profitieren.

    Denkmalgeschützte Gebäude engen die Harmonie-Kreuzung ein

    Angesichts der Diskussion mahnte Umweltreferent Jan von Lackum vor "Planung aus dem Handgelenk". Die Stadt werde alles prüfen, die Eckpunkte seien aber gesetzt. Hauptproblem ist, wie auch Christian Meckel bestätigt, dass das denkmalgeschützte Harmoniegebäude und die gegenüberliegende Spinnmühle den Platz stark einengen. Mehr als drei Fahrspuren für Autos sowie die beiden Spuren für Radfahrende und Fußgänger seien nicht möglich.

    Die immer wieder aufkeimenden Sorgen bezüglich der Folgen der Brückensanierung kann Jan von Lackum zwar nachvollziehen. Allerdings prägte er in der Sitzung auch einen wunderbaren Satz in Bezug darauf, dass latente Kritik "herumwabert", wie es Rüdiger Köhler ausdrückte. Gerade weil es keine konkrete Planung gibt, befand von Lackum: "Das Wabern beendet man nicht mit weiterem Wabern, sondern indem man aufhört zu wabern." Dazu soll das noch zu findende Planungsbüro im nächsten Jahr beitragen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden