Wie kann man den notwendigen Abriss und Neubau der Maxbrücke in Schweinfurt möglichst schnell über die Bühne bringen, um die Probleme für die Innenstadt zu verringern? Antworten darauf zu finden und in die Planung einfließen zu lassen, ist der wichtigste Job von Stadträten, Bauverwaltung und externen Planern am Dienstag, 17. Mai, in einem Stadtrats-Workshop.
Natürlich wird das Problem erst ab 2027 akut, denn sicher ist, dass die Brücke erst nach der Landesgartenschau 2026 erneuert wird. Sicher ist ebenso, dass der notwendige Neubau der Hahnenhügelbrücke durch das Straßenbauamt Schweinfurt erst nach Abschluss des Maxbrücken-Projekts, also frühestens zu Beginn der 2030er Jahre, erfolgt, um nicht beide wichtigen Mainquerungen gleichzeitig zu blockieren.
Auch wenn das Thema erst in fünf Jahren wirklich eines wird, ist die SPD jetzt zu Beginn der intensiven Planungen in Sorge. Stadtrat Peter Hofmann, der auch an dem Workshop teilnimmt, brachte seine Befürchtungen kürzlich im Stadtrat auf den Punkt: "Wenn die Maxbrücke drei Jahre Bauzeit hat, ist das der Tod der Innenstadt."

Bei der Jahresversammlung der Werbegemeinschaft "Schweinfurt erleben" war der Maxbrücken-Neubau ein Thema, das zwar nicht große Sorge machte, aber ein leises Bauchgrimmen war schon zu vernehmen. Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU), der im Stadtrat seinen Baureferenten Ralf Brettin zum Thema Auskunft geben ließ, nutzte die Versammlung, um angesichts des langen Planungszeitraums zu Gelassenheit zu mahnen.
"Das Problem kann man nicht wegzaubern, aber Schweinfurt hat in seiner Geschichte schon andere Herausforderungen überstanden."
Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) zum Neubau der Maxbrücke.
Er warnte davor, "ein solches Szenario wie den Tod der Innenstadt aufzubauen." Man müsse schlicht zur Kenntnis nehmen, dass die Brücke am Ende ihrer Lebenszeit angekommen sei und neu gebaut werden müsse, "das ist unabwendbar." Ob man die neue Brücke gleichzeitig bauen könne, bevor die alte abgerissen wird und sie dann durch Taktschiebeverfahren an ihren Platz bringt, sei offen. Baureferent Brettin hat diese auch von Peter Hofmann erhobene Forderung zuletzt als "aufgrund der Platzprobleme sehr schwierig, aber nicht unmöglich" bezeichnet.

Sebastian Remelé betonte in Bezug auf eine jahrelange Brückensperrung: "Das Problem kann man nicht wegzaubern, aber Schweinfurt hat in seiner Geschichte schon andere Herausforderungen überstanden." Außerdem plane man einen dauerhaften Rad- und Fußgängersteg, der als erstes gebaut werden soll, um so eine Teilerreichbarkeit der Innenstadt von Sennfeld aus zu gewährleisten.
Peter Hofmann, der seit Jahren die Internetseite www.schweinfurtfuehrer.de betreibt, erklärte, beim Neubau der Brücke 1959 habe man genau aus dem Grund, um eine jahrelange Schließung zu vermeiden, die neue Brücke erst gebaut und dann die alte abgerissen. Dadurch gab es kaum Einschränkungen für den Verkehr. Damals sei an der Kreuzung vor der Brückenstraße das Harmonie-Gebäude sogar verkürzt worden, um Platz zu schaffen, wie auf historischen Bildern zu sehen ist.
Werbegemeinschafts-Vorsitzender Werner Christoffel erklärte nach den Erläuterungen des OB: "Wir setzen alles daran, so wenig Schaden wie möglich für die Innenstadt zu haben."