Die Beisetzung markiert also eine Art ersten Schlusspunkt unter die Trauer und ermöglicht es ebenso wie die vielen Gespräche beim anschließenden Leichenschmaus, den Blick wieder nach vorne zu richten, denn das Leben geht weiter.
Nachdem der Bestatter den Toten zu Hause oder im Krankenhaus abgeholt hat, bringt er ihn zum Friedhof ins Leichenhaus. In Schweinfurt ist das der Klimaraum. Hier wird der Körper gekühlt, bis er im Verabschiedungsraum aufgebahrt wird. Der wurde in Schweinfurt durch den jüngsten Umbau deutlich aufgewertet. Während früher der Abschied vom Verstorbenen am offenen Sarg nur geduldet wurde und ein Blick durch eine Glasscheibe üblich war, hat der Hospizverein Schweinfurt erreicht, dass es jetzt ein Recht darauf gibt. Der Beerdigung geht zumindest in den Landkreisgemeinden üblicherweise ein Requiem voraus. Anschließend versammeln sich die Angehörigen in der Aussegnungshalle, wo neben dem Sarg die Kränze und Blumen der Trauergäste arrangiert sind. Der Pfarrer nimmt dort die Aussegnung vor, und es besteht die Möglichkeit für Trauerreden. Dann wird der Sarg von den Sargträgern in die Nähe des Grabes gefahren und dort auf das offene Grab gestellt.
Während in ländlichen Gegenden die Familienangehörigen selbst den Sarg tragen dürfen, ist dies in Schweinfurt nur speziellen Sargträger erlaubt. Sie lassen den Sarg dann mit viel Gefühl ins Grab hinab. In den Landkreisgemeinden ist dies auch schon mal erfahrenen Mitgliedern von Vereinen oder Verbänden gestattet.
Nach dem Gebet des Pfarrers treten die Angehörigen vor das Grab zum letzten Abschied, werfen Erde und Blumen, häufig auch bereitliegende Blüten auf den Sarg. Es folgen die Trauergäste. Das Kondolieren am Grab ist in den letzten Jahren immer seltener geworden. Etabliert haben sich Kondolenzlisten, in die man sich eintragen kann. Sie liegen zusammen mit den Sterbebildchen in der Aussegnungshalle aus. Wer sich hier einträgt, sollte seinen Namen deutlich schreiben, damit die Hinterbliebenen später auch erkennen können, wer sich da eingetragen hat.
Während die Familienangehörigen sich dann auf den Weg in ein Café oder Restaurant zum Leichenschmaus machen, füllen die Totengräber das Grab mit Erde und legen die Kränze und Blumen auf den Grabhügel. Wenn die Blumen später verblüht sind, werden sie von den Verwandten abgeräumt und der Erdhügel eingeebnet. Die Grabeinfassung und der Grabstein, die manchmal wegen Einsturzgefahr zuvor entfernt wurden, werden nach einigen Monaten wieder aufgebaut, wenn die Erde sich gesetzt hat. Wer die Grabpflege einer Gärtnerei überträgt, muss mit jährlichen Kosten ab 50 Euro (für das reine Gießen) rechnen. Eine Dauergrabpflege ist je nach Aufwand deutlich teurer.
Bei einer geplanten Feuerbestattung wird der Verstorbene nach der Trauerfeier ins Krematorium gebracht und dort einschließlich Sarg verbrannt. Als letzte Ruhestätte für die Asche gibt es dann mehrere Möglichkeiten: Urnenmauer und Urnengrab, aber auch Bestattung auf hoher See einschließlich Trauerfeier auf dem Schiff. Recht jung ist noch die Beisetzung der Urne am Fuß von Bäumen (Beispiel Friedwald). In Schweinfurt wird es diese Möglichkeit bald am Deutschfeldfriedhof geben, nachdem der Stadtrat einen Antrag von Kalli Müller (Schweinfurter Liste) befürwortet hat.
Sieht man von den Kosten für die Grabpflege und den teureren Sarg ab, ist eine Erdbestattung mit rund 3200 Euro auch nicht teurer als eine Einäscherung. Für eine Seebestattung nach der Einäscherung müssen allerdings ab 600 Euro zusätzlich eingeplant werden.
In Deutschland herrscht Urnenbeisetzungszwang, das Aufstellen der Urne im Wohnzimmer oder das Eingraben im Garten ist also nicht gestattet. Der Transport von Urnen darf in der Regel nur mit dem Leichenwagen erfolgen. Ausnahme ist der Postversand, beispielsweise vom Krematorium zu einem Friedhof irgendwo in der Welt.
Teil 4 unserer Serie beschäftigt sich mit der Hinterbliebenenrente.