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SCHWEINFURT: Ämterserie: Die Aufgaben des Tiefbauamtes

SCHWEINFURT

Ämterserie: Die Aufgaben des Tiefbauamtes

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    Rudolf Gehr leitet das Tiefbauamt.
    Rudolf Gehr leitet das Tiefbauamt. Foto: Foto: Anand Anders

    Allen recht getan, kann keiner, soll nicht Sauerkraut mit Lebertran herauskommen – sagt der Volksmund – und das weiß auch Rudolf Gehr, der beim Landratsamt für die Kreisstraßen samt Winterdienst zuständig ist.

    Auf 300 Kilometer bringen es die Kreisstraßen, für die das Tiefbauamt mit dem Bauhof in Niederwerrn und dem Stützpunkt in Gerolzhofen verantwortlich zeichnet. Gehr kann auf einen zeitgemäßen Ausbau der Kreisstraßen zu vergleichsweise sehr stattlichen 95 Prozent verweisen und auf einen zumindest „zufriedenstellenden Zustand“, den Bauhofsleiter Norbert Müller im Gespräch mit dieser Redaktion sogar als „sehr, sehr gutes Straßennetz“ einstuft.

    Beschwerden von Autofahrern, Radlern und vor allem von Anliegern träufeln im Landratsamt zwar beständig ein, doch einen regelrechten Brennpunkt können Gehr und Müller bei dem Termin zur Serie der Redaktion über die Ämter und Aufgabenverteilung im Landratsamt nicht ausmachen.

    Drei Wochen Aktion Schlagloch

    Als Bestätigung für den ordentlichen Straßenbau nennt Müller die nur dreiwöchige Aktion „Schlagloch“, mit der heuer nach dem Winter und trotz dünner Personaldecke (Überstunden aus dem Winterdienst waren abzufeiern) die vom Frost hinterlassenen Schäden ausgebessert werden.

    42 Mitarbeiter hat Rudolf Gehr, darunter 36 im Bauhof. In den Büros im Landratsamt sitzen die Planer und Verwalter der 300 Kilometer Kreisstraßen, von 28 Kilometer kreiseigener Radwegen (die meisten Radwege, 49 Kilometer, im Kreis gehören den Gemeinden) und von 51 Brücken. Letztere sind vor allem entlang der Wern, der Volkach und der Lauer zu finden.

    Nur für kleine Brücken zuständig

    Was sich Brücke nennen darf, was als Durchlass gilt, ist übrigens klar geregelt. Bei einer Brücke misst der lichte Raum zwischen den Widerlagern mindestens 200 Zentimeter. Die weit größeren Mainbrücken beschäftigen das Landratsamt nicht. Für diese (Staats- und Bundesstraßen) liegt die Baulast beim Freistaat oder beim Bund.

    Für den Kreis erledigt das Tiefbauamt den Grunderwerb, kümmert sich um die Vermessung, schreibt die Arbeiten aus und vergibt sie an Firmen. Auch ist das Amt für die Bauleitung zuständig und erledigt die Abrechnung.

    In allen Phasen sind Gespräche mit den Bürgermeistern, den Gemeinderäten und den Betroffenen zu führen – vor allem dann, wenn ein Plan vor- und damit Konkretes auf dem Tisch liegt.

    Die Kreisstraßen erhalten

    Aktuell sind die Straßenbauprojekte Frankenwinheim-Brünnstadt-Gerolzhofen und der Ausbau der SW 1 südlich von Stammheim voranzubringen. Zum Alltagsgeschäft der Tiefbauer gehören Stellungnahmen zu Werbeanlagen und Bauprojekten an den Kreisstraßen und zu Veranstaltungen auf den Kreisstraßen.

    Um den Unterhalt der Kreisstraße kümmert sich der Bauhof, wobei der Zentrale in Niederwerrn 164 Straßenkilometer, dem Stützpunkt in Gerolzhofen 136 Kilometer zugeordnet sind. Der Main ist die Trennlinie.

    Wichtig ist der Winterdienst

    Die Straßenwärter schauen nach den Verkehrszeichen und Schutzblanken, erledigen die Grünpflege am Straßenrand, den Winterdienst, reinigen Kanäle und Durchlässe und halten die Straßen sauber.

    Schlaglöcher und andere Schäden im Asphalt werden längst nicht mehr nur zugeschmiert. Asphaltfräsen kommen zum Einsatz. Der Unterbau wird ausgebessert, danach neu asphaltiert. Die Verbindung zwischen neuem und alten Asphalt schafft ein Fugenband. „Das hält zehn Jahre und nicht nur Wochen“, sagt Norbert Müller.

    Mit angemieteten Fräsen bessert der Bauhof auch ganze Straßenstücke (bis etwa 40 Quadratmeter) aus. Noch größere Maßnahmen werden an Baufirmen vergeben.

    Mehr Ärger als diese Baustellen beschert den Autofahrern die sogenannte Oberflächennachbehandlung – also der Rollsplitt auf frischem Bitumen. Gehr wirbt nachdrücklich für diese „lebensverlängernde Maßnahme im Straßenbau“, wo gleiches wie im Hausbau gelte: „Nur ein dichtes Dach verhindert das Eindringen von Wasser und damit teure Folgeschäden.“

    18 Fahrzeuge im Winterdienst

    Auch und insbesondere beim Winterdienst gilt, dass man nicht allen alles recht machen könne, meint Sachgebietsleiter Gehr: „Doch wir sind ziemlich gut. Wir leisten die geforderte Verkehrssicherheit.“ Genauso sieht Norbert Müller den Winterdienst, der mit dem des Staatlichen Bauhofs in Bergrheinfeld kooperiert. Zusammen sind es 18 Fahrzeuge, die Rundtouren fahren und dabei auf den Straßen des Kreises, des Freistaates und des Bundes räumen und streuen.

    Zufrieden sind die Straßenbauer mit der Kreispolitik, die den Wert der Straßen richtig einschätze und in den Unterhalt wie in den Ausbau kontinuierlich investiere.

    Wegweiser auf den Radwegen

    Investiert hat der Kreis in den vergangenen Monaten auch in die Beschilderung der Wander- und der Radwanderwege. So haben zwei Mitarbeiter des Bauhofs ein Jahr lang an den Kreuzungen der Wanderwege die neuen Wegweiser aufgestellt.

    Zu den Aufgaben des Bauhofs gehört die Pflege der Grünanlagen des Kreises – an Schulen, dem Kreisaltenheim, am Landratsamt und an der Geomed-Klinik.

    Zwei Mann stark ist eine weitere Gruppe des Bauhofs, der „Ökotrupp“, der sich um die Naturschutzgebiete kümmert. Die Pflege der meisten Flächen ist vergeben, beispielsweise an Landwirte, die mit dem Mähwerk ihrer Traktoren zwei-, dreimal im Jahr Mager- oder Trockenwiesen bearbeiten.

    Ökotrupp mäht auch mit der Hand

    Wo jedoch mit der Hand gemäht werden muss, wenn man nur mit dem Boot auf die Vogelinsel im Schutzgebiet Garstadt kommt, ist eine Vergabe aussichtslos, sagt Gehr. Diese Arbeiten übernimmt der Ökotrupp.

    Bürger, Vereine und auch die Gemeinden, die den Rat eines Spezialisten in Sachen Gartenbau brauchen, sind beim Tiefbauamt ebenfalls an der richtigen Adresse, denn dort ist die Kreisfachberatung Gartenkultur angesiedelt.

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