Mit der Eröffnung der neuen Sozialstation der Arbeiterwohlfahrt haben die Bürger jetzt die Wahl, zwischen zwei Pflegediensten, den der Diakonie oder den der AWO. „Bisher war ich ja immer gegen einen weiteren Pflegedienst in der Gemeinde weil ich nicht wollte, dass die hintereinander herfahren“, meinte Bürgermeister Hans Fischer. Aber durch das neue Altenheim habe sich die Situation geändert.
Das sehen auch Monika Müller, Leiterin des AWO-Seniorenzentrums, und Stefanie Joppich, die Leiterin der neuen Sozialstation, so. Beiden liegt an einer guten Zusammenarbeit. Im April sind die Übergangsgäste aus dem Pflegezentrum der AWO in Zeil zurück in ihr neu gebautes Heim. Seitdem, so Müller habe man die Zahl der Einwohner im Seniorenzentrum in Schwebheim bereits verdoppelt. Die Plätze die noch frei sind, stünden für die Kurzzeitpflege zur Verfügung. „Wenn Patienten dann von dort zurück nach Hause gehen verweisen wir sie gleich auf die AWO Sozialstation“, erklärt Müller. Und diese empfiehlt ihren Patienten zur Kurzzeitpflege das Seniorenzentrum. Gemeinsam mit ihrer Stellvertreterin Jutta Eger, einer Fachkraft, einer Betreuungsassistentin und einer ehrenamtlichen Mitarbeiterin, werden zukünftig Patienten in einem Umkreis von rund 25 Kilometern betreuen. Nachdem es viele aktive AWO Ortsverbände im Landkreis gibt, sei dies überfällig gewesen, meinte Joppich. Die nächste AWO Sozialstation befände sich erst in Bad Kissingen.
Für den stellvertretenden Landrat Paul Heuler verwirklicht sich in der Gemeinde das, was das seniorenpolitische Gesamtkonzept des Landkreises anstrebt: Ein Miteinander von altengerechten Einrichtungen und Seniorenzentren. Dafür dankte er der Gemeinde, die die baurechtlichen Voraussetzungen schuf, den Investoren, die das Risiko auf sich nahmen und der AWO, die für die Begleitung der alten Menschen steht.
Für den Investor, die Firma Söllner Wohn- und Gewerbebau, begrüßte Gunnar Hiller die Gäste. Nachdem man direkt neben dem AWO-Seniorenzentrum eine erste Anlage für betreutes Wohnen gebaut habe und die Wohnungen dort gleich so erfolgreich verkauft werden konnten, habe man den Mut für ein zweites Projekt gefasst. Bei den neuen Wohnungen gibt es, neben der integrierten Sozialisation, noch weitere Besonderheiten. Weil man keinen Platz für Parkplätze opfern wollte, habe man sich für eine Tiefgarage entschieden. So haben man Platz für die Außenanlagen gewonnen, die neben einer „Rollatorbahn“ rund ums Gelände Ruheplätze und ein Feld-Schachspiel bietet.
Erstmals im Landkreis wurde mit dem regionalen Gasversorger auch ein Nahwärmeversorgungszentrum aufgebaut, von dem aus 96 Wohneinheiten mit Wärme beliefert werden. Neben der seniorengerechten Wohnanlage entstand ein Mehrgenerationenhaus. „Nicht jeder will in einer Wohnanlage nur mit älteren Menschen leben“, erklärte Söllner. Deshalb habe man sich entschlossen ein dreistöckiges Haus zu bauen, in das man jung einziehen, dort aber auch alt werden könne. Eigentlich hätte es die Chance für ein klassisches Familienhaus. Oben eine Wohnung für die Jungen, in der Mitte die nächst ältere Generation und unten die Alten. Eine solche Großfamilie sei dort zwar nicht eingezogen, bedauerte Söllner, aber die Bewohner seien altersmäßig gut gemischt.