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Bergrheinfeld: "Atomabschaltung zum Jahresende wird kommen"

Bergrheinfeld

"Atomabschaltung zum Jahresende wird kommen"

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    "(Zuviel) Atom ist ausgestreut in alle Welt": Bei einem ökumenischen Gottesdienst wurde für nachhaltige Bewahrung der Schöpfung gebetet.
    "(Zuviel) Atom ist ausgestreut in alle Welt": Bei einem ökumenischen Gottesdienst wurde für nachhaltige Bewahrung der Schöpfung gebetet. Foto: Uwe Eichler

    Die heimische Anti-Atomkraft-Bewegung will bei der Energiewende Kurs halten, und spricht sich gegen jede Laufzeitverlängerung oder "Grünfärbung" von Atomkraftwerken aus. Das war die Kernbotschaft eines gut besuchten Umweltfests anlässlich 50 Jahre Bürgeraktion und Bürgerinitiative BA-BI. Gefeiert wurde am Waldspielplatz mit Livemusik, befreundeten Organisationen, Info- und Essensständen unweit der nicht mehr dampfenden Kühltürme des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld. Der Platz wurde durch ein gelbes Band umspannt, mit einer Chronik markanter Ereignisse im Atommeiler. Symbolische Fässer wiesen auf die Müll- und Endlager-Problematik hin.

    "Atom ist ausgestreut in alle Welt" stellten die Pfarrer Franz Feineis und Heiko Kuschel bei ihrer ökumenischen Andacht fest, begleitet von den Klängen der Sennfelder Combo. "Hinter jedem Nein steckt auch ein großes Ja", sagte Feineis, in diesem Fall zu Bewahrung von Umwelt, Schöpfung und Leben. Vorstandsmitglied Walter Rachle formulierte die aktuellen Ziele der BA-BI: Einbeziehung der Bürger in ein Dialogforum, beim Rückbau des KKG, anstelle von "Informierung nach Gutsherrenart". Es müsse Schluss sein mit der Laufzeit-Verlängerungsdebatte und der Ausbau erneuerbarer Energien beschleunigt werden. Über 50 Prozent der französischen Atommeiler seien vom Netz, weil Rhone und Loire zu wenig Wasser führen würden. Entsprechend müsse an maximal 1,5 Grad Erderwärmung als Klimaschutzziel festgehalten werden.

    Umweltprojekte der Gemeinde

    "Keine Rückkehr zu Atomkraftwerken", lautet auch das Credo von Landrat Florian Töpper. Der Widerstand sei keine "ideologisch verblendete Tagträumerei" gewesen. Niemand habe ihm je erklärt, was ein AKW wirklich koste, russische Truppen in Tschernobyl seien ein Alptraum. Er sei Angela Merkel dankbar für den parteipolitischen Konsens, so Töpper, zum Ausstieg nach Fukushima. Die AKW-Mitarbeiter, die nun beim Rückbau tätig seien, hätten eine respektvolle Behandlung verdient.

    Bürgermeister und BA-BI-Mitglied Ulrich Werner erinnerte an Umweltprojekte der Gemeinde ebenso wie deren Belastung durch mehr als 160 Strommasten, weiteren Netzausbau und die künftige Konverterhalle Felsenhof. Der Klimawald müsse geschützt werden. Auch Paul Knoblach, MdL der Grünen, sprach sich gegen eine Laufzeitverlängerung aus, die wenig bis nichts an Gasersparnis bringen würde: "Die Atomdebatte wird erst enden, wenn die Anlagen zum Jahresende abgeschaltet sind. Und das wird kommen."

    Eine Podiumsdiskussion am Nachmittag, moderiert von Holger Laschka, an der Paul Knoblach und weitere Weggefährten der BA-BI teilnahmen, drehte sich um deren Geschichte, die Risiken beim Rückbau und Alternativen der Energieversorgung. Auch SPD-Bundestagsabgeordneter Markus Hümpfer erteilte jeder Laufzeitverlängerung ein klares Nein.

    Anti-Verlängerungs-Protest beim Umweltfest: Unterstützer der BA-BI, mit Hund Greta, entrollten vor dem Festplatz ein Banner.
    Anti-Verlängerungs-Protest beim Umweltfest: Unterstützer der BA-BI, mit Hund Greta, entrollten vor dem Festplatz ein Banner. Foto: Uwe Eichler
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