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Grafenrheinfeld: Atommüll nach Grafenrheinfeld: Der Widerstand wächst

Grafenrheinfeld

Atommüll nach Grafenrheinfeld: Der Widerstand wächst

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    Nur noch die Mauern sind übrig vom ehemaligen AKW Würgassen – und radioaktiver Abfall aus dem Rückbau. Bevor die Gebäude abgerissen werden, muss der Müll woandershin gebracht werden. Dafür ist auch das neue Zwischenlager in Grafenrheinfeld im Gespräch. Doch der Widerstand in der Region wächst.
    Nur noch die Mauern sind übrig vom ehemaligen AKW Würgassen – und radioaktiver Abfall aus dem Rückbau. Bevor die Gebäude abgerissen werden, muss der Müll woandershin gebracht werden. Dafür ist auch das neue Zwischenlager in Grafenrheinfeld im Gespräch. Doch der Widerstand in der Region wächst. Foto: Anand Anders

    Gegen die Pläne des AKW-Betreibers Preussen-Elektra, schwach- und mittelradioaktiven Müll aus dem ehemaligen Kraftwerk Würgassen (Nordrhein-Westfalen) eventuell ins neu gebaute Zwischenlager nach Grafenrheinfeld (Lkr. Schweinfurt) zu transportieren, wächst der politische Widerstand. 

    Nach dem Grünen-Landtagsabgeordneten Paul Knoblach, der das Vorhaben öffentlich gemacht hat, sprechen sich nun die CSU-Kreisverbände Schweinfurt Stadt und Land ebenfalls dagegen aus. In einer gemeinsamen Erklärung fordern sie Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) und Landrat Florian Töpper (SPD) auf, mit dem Betreiber des neuen Zwischenlagers (AZR) in Grafenrheinfeld, der Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ), Kontakt aufzunehmen, um die Einlagerung zu verhindern. Der Transport über 260 Kilometer nach Grafenrheinfeld sei nicht nachvollziehbar, zumal die BGZ gleichwertige Lager betreibe wie in Grohnde, das nur 61 Kilometer von Würgassen entfernt liege.

    Bürgeraktion: Fass läuft über

    Auch die Bürgeraktion Müll und Umwelt ruft "alle Lokalpolitiker" auf, ein Signal zu senden, dass Grafenrheinfeld nicht bereit sei, den Atommüll aufzunehmen. Seit 30 Jahren hätten die Menschen im Landkreis das AKW Grafenrheinfeld "ertragen" müssen. Zusätzliche Belastungen brächten "das Fass jetzt zum Überlaufen", heißt es in einer Mitteilung. Die Bürgeraktion bezeichnet die "häppchenweise Vorgehensweise " von Verantwortlichen als "fatal und enttäuschend" und rechnet nicht damit, dass es bei einer zehnjährigen Einlagerung aus Würgassen – wie angekündigt – bleiben werde. Wenn die Lokalpolitiker den Plänen nicht Einhalt gebieten, werde diese Strategie immer weiter gehen. Ein "Atommüll-Tourismus" in kurzen Zeiträumen ergebe keinen Sinn und berge unnötige Risiken.

    20 Prozent des Lagers offen für Müll von außerhalb

    Preussen-Elektra hat in Grafenrheinfeld das Lager für schwach- und mittelradioaktiven Abfall (AZR) gebaut. Es ist für Rückstände aus dem laufenden Rückbau des AKW Grafenrheinfeld konzipiert, 20 Prozent der Kapazität sollen aber auch für Lieferungen von außerhalb offen sein. Das Lager, das noch nicht offiziell in Betrieb ist, hat die bundeseigene BGZ übernommen, die auch für das Zwischenlager für hochradioaktiven Müll (BZR) zuständig ist. Der nukleare Abbau des AKW Würgassen ist seit 2014 abgeschlossen. Jetzt plant Preussen-Elektra den Abbruch der Gebäude, um das Gelände anderweitig nutzen zu können. Dazu muss aber der Atommüll aus der Abbauphase, der in den Gebäuden lagert, an einen anderen Ort gebracht werden, zumal das vorgesehene zentrale Endlager für schwach- und mittelradioaktive Stoffe in Salzgitter nicht vor 2027 zur Verfügung steht.

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