"Stillstand gibt es in der Gemeinde nicht", sagt Bürgermeister Klaus Schenk in der Bürgerversammlung in Pusselsheim. Mit voraussichtlicher Beendigung der Straßenbaumaßnahme im Dezember und Abschluss der Pflanzarbeiten werde der Ort ein "Schmuckkästchen" werden. Daneben würden auch die Radwege nach Obereuerheim und Dürrfeld saniert. Im Oktober werde die Kreisstraße asphaltiert. Die Straße an der Bushaltestelle und der Gehweg davor würden verbreitert, um den Schulweg sicherer zu gestalten.
Der Glasfaserausbau gehe voran. Bis die ÜZ Mainfranken mit allen Anschlüssen fertig ist, dauere es aber noch. Die Gemeinde werde aber eine Leitung vom Glasfaserverteiler in Tugendorf nach Pusselsheim legen und so den Ausbau beschleunigen. Die Telekom, die die Leitungen hier derzeit betreibt, habe ihrerseits keinen Termin nennen können, zu dem deren Arbeiten am Glasfaserausbau erledigt seien, so Schenk.
Die Kosten für den Kanalbau seien kommunalrechtlich teilweise auf die Bürger umzulegen. Deswegen werden die Abwassergebühren in den nächsten Jahren noch einmal erhöht, sagt Schenk. Um das bestehende Defizit in diesem Posten auszugleichen, stiegen die Gebühren bereits um 75 Prozent im Vergleich zu vor vier Jahren.
Zur Windkraft sagte Schenk, der Planer treibe den Bau des WK19 auf der Flur zwischen Obereuerheim, Dampfach und Pusselsheim weiter voran. Er erklärte, mit der Bürgerinitiative von Helmut Rösner Gespräche geführt zu haben. Die Windräder des Gebiets WK 19 werden bis auf eines mindestens 1200 Meter von der Gemarkung Pusselsheim entfernt sein. Die Gemeinden Wonfurt und Theres möchten das Gebiet auf deren Seite um 200 Meter erweitern. Schenk will daher die Regierung von Unterfranken darum bitten, das Windkraftgebiet auf Donnersdorfer Seite um diese 200 Meter zu reduzieren, um das dortige Baugebiet größer gestalten zu können.
Siegfried Mantel appellierte an die Eigentümer der betreffenden Felder: Sie sollten sich überlegen, ob sie ihr Land mit Abrieben der Rotoren, Mineralöl und noch gefährlicheren Substanzen aus den Generatoren belasten wollten. Richard Karbacher wies auf zigtausende Tonnen Insekten hin, die durch Windräder getötet werden würden.
Helmut Rösner rief dazu auf, sich gegen die "gnadenlose Umzingelung" durch Windkraftgebiete zu wehren. Schenk bestärkte die Bürgerinnen und Bürger darin, Protest zu äußern. Man könne speziell zu WK19 in einem Portal auf der Internetseite Planungsverbands Main-Rhön Einwände äußern. (https://formulare.lrakg.de/formcycle/form/provide/2552/)
Für den Fall der Insolvenz eines Windkraftunternehmens sei der Rückbau und Ersatz etwaiger Schäden auf den Äckern durch Bürgschaften gesichert, erklärt Schenk auf Nachfrage eines Bürgers. Er verstehe die Besorgnis, ein Restrisiko sei unvermeidbar, er gehe aber davon aus, dass noch keine Gemeinde Windräder auf eigene Kosten rückbauen musste. Betreiber seien vertraglich zum Rückbau und Schadensersatz verpflichtet. Den Kindergartenbus werde die Gemeinde wegen des knappen Haushalts nicht mehr anbieten können, sagte Schenk auf Nachfrage.
Kerstin Sommer wies auf den schlechten Zustand der Bodenplatten des Friedhofs hin. Schenk erwiderte, dass die Gemeinde die gröbsten Löcher in dieser Woche ausgebessert hat und verwies ansonsten auf die Bestattungsfirmen, die die Platten nach abgeschlossenen Arbeiten wieder verdichten sollten. Für eine Komplettsanierung müsste der ganze Friedhof aufgerissen werden. Im Übrigen appellierte er an die Bürger, Split unter die Platten zu streuen. Schenk lobte das Engagement und die Gemeinschaft der Bürgerinnen und Bürger vor Ort. Er versprach, sich zeitnah um die Anliegen zu kümmern.
