Ruhig und zauberhaft schlängelt sich der knapp sieben Kilometer lange Wanderweg "Verwunschen – Verwunschen" am Schweinfurter Mainbogen entlang. Schmale Pfade führen durch urtümliche Auenwälder, vorbei an hübsch gelegenen Waldseen. Rund zwei Stunden sollte man für diese Tour einplanen. Ein Höhepunkt des Weges ist das Naturdenkmal "Schwarzes Loch", das laut einer Sage unergründlich tief ist und in dem ein Kessel voller Gold liegt.

1. Wohin geht der Ausflug und was ist das für eine Tour?
Der knapp sieben Kilometer lange Rundwanderweg "Verwunschen – Verwunschen" beginnt am Schweinfurter Baggersee. Von hier führt ein romantischer Weg auf schmalen Pfaden zwischen Grafenrheinfeld und Schwebheim zu idyllischen Auenwäldern und lauschigen Waldseen.

2. Wie komme ich da hin? Und wo parke ich?
Ausgangspunkt der Tour ist der südliche Parkplatz an der Naherholungsanlage des Schweinfurter Baggersees. Der See liegt genau zwischen Würzburg und Bamberg an der A70. Von der Abfahrt " Schweinfurt Zentrum" geht's auf die B286 Richtung Volkach/Gerolzhofen. Nach zwei Kilometern hat man den Parkplatz erreicht, Stellplätze gibt es ausreichend.
Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln kommt, fährt vom Schweinfurter Hauptbahnhof mit dem Stadtbus 11 Richtung Roßmarkt und von dort mit dem Stadtbus 66 weiter bis zur Haltestelle Baggersee. Die Tour beginnt auf der gegenüberliegenden Seite des Sees, zu Fuß benötigt man circa zehn Minuten am Ufer entlang bis zum Startpunkt.
3. Warum sollte ich dorthin?
In der Nähe von Grafenrheinfeld und Schwebheim erstreckt sich entlang des Hirtenbaches eine malerische Landschaft. Hier findet man üppige Wälder, ruhige Wasserflächen, einen plätschernden Bach und zahlreiche Wasservögel.
Dieses idyllische Areal ist das Ergebnis des Kiesabbaus und beherbergt heute die kleine Seenplatte des Naturschutzgebiets Sauerstücksee. Ein ursprünglicher Auenwald umgibt die wunderschönen Waldseen, die von schmalen Pfaden durchzogen sind.

Diese Pfade führen nicht nur unvermutet zu einer versteckten Sanddüne im Wald, sondern auch zum Naturdenkmal "Schwarzes Loch". Laut Sage unergründlich tief, soll hier ein Kessel voller Gold liegen. Die Abenteuer liegen also fast vor der Haustüre.
4. Was gibt es zu sehen und zu erleben?
Startpunkt ist der Parkplatz Baggersee. Läuft man die Runde im Uhrzeigersinn, führt direkt vom Parkplatz aus ein kleiner Fußweg in den Wald hinein. Man schreitet entlang eines kleineren Sees und wandert dann am Ostufer des Senftenhofsees vorbei. Auf schmalen Pfaden geht's bis zum kleinen Tännighweiher durch den Auenwald.

Nächster Stopp ist das Naturdenkmal Flugsanddüne, das zwischen dem Großen- und Kleinen Tännigweiher im Schwebheimer Wald liegt. Westwinde lagerten hier aus der Schwemmebene des Mains Sande ab, die rund 2,6 Millionen Jahre alt sind.

Etwas südlich des Großen Tännigweihers befindet sich das Naturdenkmal Schwarzes Loch. Das sumpfige Gebiet ist der Rest eines verlandeten Sees. Am südlichen Ende des verwunschenen Rundwegs erreicht man den Hirtenbach und läuft aus dem Wald in die Feldflur.

Die Tour führt weiter zum Sauerstücksee: Er besteht aus neun Seen und Weiher, von denen sieben zum geschützten Teil gehören, auch Vogelschutzgebiet Sauerstücksee genannt. Für Vögel ist es ein wichtiges Brut-, Rast- und Überwinterungsgebiet. Hier sollen unter anderem Silberreiher, Graureiher, Graugänse, Kanada- und Nilgänse sowie Schwäne anzutreffen sein. Tipp: An der Südwestecke des Vogelschutzgebietes befindet sich eine Aussichtsplattform.

Weiter nordwärts über sandigen Boden kommt man wieder am Senftenhofsee vorbei, überquert die Kreisstraße nach Grafenrheinfeld und ist am Ausgangsort zurück.
Das Tourenlogo zeigt einen weißen Baum auf grün-blauen Hintergrund. Die Ausschilderung lässt an manchen Stellen zu wünschen übrig. Wer sicher gehen will, läuft über den GPX-Track.
- Hier geht es zur Tour auf Komoot.
5. Wie viel Zeit sollte ich einplanen?
Der Rundweg ist in zwei Stunden zu gut bewältigen. Außer man nimmt sich bei einer der vielen Rastmöglichkeiten eine Auszeit, um dort die Idylle zu genießen.

6. Was ist die beste Zeit für diesen Trip?
Der Pfad ist ganzjährig begehbar. Wer an heißen Tagen Lust auf Bewegung hat, ist hier richtig - die Tour führt vor allem durch den Wald, der Schatten spendet. In der warmen Jahreszeit sollte man aber auf ausreichend Mückenschutz achten, da die kleinen Plagegeister an manchen Stellen ganz schön nerven können. Ansonsten bietet die Wanderung von Frühling bis in den Herbst hinein immer wieder ein reizvolles Ambiente. Nach regenreichen Tagen ist festes Schuhwerk von Vorteil.

7. Für wen ist der Ausflug geeignet?
Die Tour als solche ist recht einfach zu laufen, aber nicht für Rollstühle geeignet. Ausflügler, die gerne auf schmalen Waldpfaden wandeln und sich über den Aufenthalt im Wald, an der Natur und den Seen erfreuen, haben auf dem Weg vermutlich ebenso viel Spaß wie Menschen, die sich in Stadtnähe ein kleines Abenteuer fern ab vom Trubel gönnen wollen.

8. Wenn der kleine Hunger kommt: Wo gibt es was zu trinken und zu essen?
Fußläufig gut zu erreichen sind neben dem Beach Café am Baggersee, das ganzjährig geöffnet hat, der Ozean Grill in der Kleingartenanlage am See. Spezialität des Hauses dort sind Fische vom Holzkohlegrill. Ansonsten gibt's in Schweinfurt und in den nahe gelegenen Ortsteilen Grafenrheinfeld und Schwebheim zahlreiche Gaststätten, Cafés, Eisdielen oder auch Lebensmittelmärkte.

9. Wenn ich noch Zeit habe und bleiben will - was bietet die Umgebung?
- Direkt in unmittelbarer Nähe lockt als Belohnung das kühle Nass des Baggersees, wo auch Tretboote und SUP-Boards ausgeliehen werden können. Wer weiter aktiv sein möchte, versucht sich in den Parcours am Kletterwald, der sich am Rande des Baggersees befindet.

- Schweinfurt bietet einiges, einmal durch die Stadt zu schlendern lohnt sich. Für Familien mit Kindern bietet sich beispielsweise der Wildpark an den Eichen mit Streichelzoo und Spielplätzen an. Für Kulturfreunde stehen mehrere Museen zur Auswahl und wer einfach nur mal shoppen will, findet möglicherweise in der Stadtgalerie ein unverhofftes Schnäppchen.

- Gut 19 Kilometer von Schweinfurt entfernt befindet sich der Jüdische Friedhof Schwanfeld. Über 2000 Juden fanden hier vor den Toren des Dorfs ihre letzte Ruhestätte. Bis 1940 wurde er noch von einigen Gemeinden genutzt, jetzt steht er unter Naturschutz, ist ein Kultur- und Landschaftsdenkmal.
- Die knapp 13 Kilometer vom Schweinfurter Baggersee entfernt gelegene Gemeinde Werneck lockt vor allem mit dem von Balthasar Neumann erbauten Schloss und dem im englischen Stil angelegten Schlosspark, wobei das Schloss jedoch nur von außen zu besichtigen ist. Zugänglich sind die ehemalige Schlosskirche und ein Café. Im Schlossgelände lohnt ein Spaziergang durch den barocken Schlossgarten und durch die Parkanlage mit dem kleinen See.

