Schweinfurt (HG) Als durchaus fruchtbare Zusammenarbeit für beide Seiten bezeichneten Gertrud Kreuzinger, Leiterin des Seniorenheimes St. Elisabeth, und Wolfgang Rüd vom Berufsförderungsdienst des Kreiswehrersatzamtes Würzburg den ersten abgeschlossenen Ausbildungsvertrag für einen Unteroffizier der Bundeswehr.
Grundlage für diese Zusammenarbeit ist das zum 1. August 2003 in Kraft getretene Altenpflegegesetz, das die Ausbildung zum Altenpfleger/pflegerin zum "normalen" Ausbildungsberuf mit dreijähriger Lehrzeit macht.
Die Bundeswehr sei ohnehin bestrebt, ihren Unteroffizieren ein breiteres Feld an zivil nutzbaren Ausbildungsmöglichkeiten zu bieten, und da sei das Rundschreiben mit Hinweis auf die Altenpflege gerade richtig gekommen, erläuterte Rüd. Der Kontakt mit St. Elisabeth habe sehr schnell zum positiven Ergebnis geführt und so vertauscht Timo Ludwig jetzt für drei Jahre die Uniform mit dem weißen Kittel.
"Einen Beruf im sozialen Umfeld habe ich sowieso angestrebt," sagte Ludwig, der eigentlich im Sanitätszug der Kaserne Lauda-Königshofen im Taubertal stationiert ist. Und für den frisch gebackenen, aus Gochsheim stammenden Familienvater ist dieser Ausbildungsplatz natürlich ein Glücksfall. Er musste sich zwar im Gegenzug zur Ausbildung für eine insgesamt zwölfjährige Dienstzeit verpflichten, hofft aber, nach der Ausbildung in Hammelburg unterzukommen. Sein jetziger Standort ist bis dahin geschlossen. Für St. Elisabeth ist der Soldat ein willkommener Gast, denn sein Gehalt zahlt weiterhin die Bundeswehr.
Zusammen mit Timo Ludwig beginnen übrigens noch zwei junge Frauen ihre Ausbildung zur Altenpflegerin in St. Elisabeth. Eva Manß ist bereits seit rund neun Monaten im Heim tätig, Stephanie Sperer hat schon eine Ausbildung zur Sozialbetreuerin. Beide fühlen sich im Team der alten, neuen Arbeitsstätte sehr wohl.