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Gerolzhofen: Barrierefreies Gerolzhofen: Stadtrat einigt sich auf Maßnahmen

Gerolzhofen

Barrierefreies Gerolzhofen: Stadtrat einigt sich auf Maßnahmen

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    Im Juli hatte die Stadtratsfraktion von Geo-net zu einem Rundgang durch die Stadt eingeladen, um zusammen mit der Arbeitsgruppe "Barrierefreiheit" auf Stellen an Gehwegen und Übergängen hinzuweisen, die für Menschen mit Handicap problematisch sind. Das Bild entstand in der Östlichen Allee.
    Im Juli hatte die Stadtratsfraktion von Geo-net zu einem Rundgang durch die Stadt eingeladen, um zusammen mit der Arbeitsgruppe "Barrierefreiheit" auf Stellen an Gehwegen und Übergängen hinzuweisen, die für Menschen mit Handicap problematisch sind. Das Bild entstand in der Östlichen Allee. Foto: Michael Mößlein

    Auf Antrag der Fraktion von Geo-net hat sich der Gerolzhöfer Stadtrat während seiner Sitzung am Montagabend in der Stadthalle mit Maßnahmen zur Barrierefreiheit in der Stadt beschäftigt. Stefanie Döpfner (Geo-net) begründete den Vorstoß damit, dass es allein die Menschenwürde verlange, möglichst viele Hindernisse und Hürden für Menschen mit Handicap im Alltag zu beseitigen. Der Katalog an Vorschlägen und Hinweisen, den Geo-net dem Stadtrat sowie der Stadtverwaltung vorgelegt hatte, fußt unter anderem auf einem Rundgang, zu dem die Arbeitsgruppe (AG) "Barrierefreiheit" Anfang Juli eingeladen hatte. Damals waren die Teilnehmer auf eine ganze Reihe von kritischen Stellen in der Innenstadt gestoßen.

    Döpfner bat im Namen ihrer Fraktion darum, die mit Priorität gelisteten Maßnahmen zur Verbesserung der Situation, die "schnell und einfach" zu beheben seien, gleich anzupacken, parallel zur Erstellung eines Gesamtkonzepts zur Barrierefreiheit in der Stadt. Im Oktober oder November plane die AG "Barrierefreiheit" zudem einen weiteren Rundgang, zu dem wieder alle Stadtratsmitglieder, Betroffene und Interessierte eingeladen sind.

    Hecken kürzen und Wege ebnen

    Auf der Liste finden sich beispielsweise die Forderung, hochgewachsene Hecken an Straßenübergängen, etwa am Haupteingang zum Friedhof in der Östlichen Allee, um die Hälfte zu kürzen und abzuschrägen, damit das Sichtfeld für Rollstuhlfahrer und Kinder auf den vorbeifahrenden Verkehr größer wird. Alle Ampelübergänge sollten zudem Bodenindikatoren und Warnsignale für Sehbehinderte erhalten und die Rotphasen sollten verlängert werden. An mehreren Stellen gebe es im Belag der Gehwege Unebenheiten und Stolperfallen, die verschwinden sollten. Und an der Seufzerbrücke beim Schwimmbad sollte die Umlaufsperre so umgebaut werden, dass etwa Radfahrer mit Anhänger problemlos passieren können.

    Ein gutes Beispiel für Verbesserungen: An einer Arztpraxis in Gerolzhofen wurde auf Anregung einer Betroffenen eine kleine Rampe angebracht, die Rollstuhl- und Rollatorfahrern, aber auch Menschen mit Kinderwagen den Zugang erleichtert.
    Ein gutes Beispiel für Verbesserungen: An einer Arztpraxis in Gerolzhofen wurde auf Anregung einer Betroffenen eine kleine Rampe angebracht, die Rollstuhl- und Rollatorfahrern, aber auch Menschen mit Kinderwagen den Zugang erleichtert. Foto: Michael Mößlein

    Weitere Vorschläge, die größere Bauarbeiten erforderlich machten, wie der Einbau von Querungshilfen an Straßen und die Absenkung von Bordsteinen an Ampelübergängen, müssten nicht sofort umgesetzt werden, gestand Geo-net zu. Hierzu zählt wohl auch der barrierefreie Zugang zur Webseite der Stadt, der laut Bürgermeister Thorsten Wozniak (CSU) mindestens ein Jahr in Anspruch nehmen dürfte.

    Koch wirbt für den "kurzen Dienstweg"

    Arnulf Koch (CSU) war sich mit Geo-net einig, dass die angeführten Punkte allesamt"wichtige" Maßnahmen seien. Doch einerseits bemühe sich der Stadtrat seit Jahren stetig darum, solche Missstände zu beseitigen, in enger Zusammenarbeit mit dem Bauhof. Andererseits müssten größere Projekte nach und nach angegangen werden. Dazu müsse der Stadtrat dann auch klarstellen, wie viel Geld die Stadt dafür ausgeben soll. Grundsätzlich kritisierte Koch den Weg von Geo-net, das Thema per Antrag auf die Tagesordnung des Stadtrats zu heben, um dieses dann "politisch zu diskutieren". Der bessere Weg ist für ihn der "kurze Dienstweg", die direkte Meldung an den Bauhof.

    Thomas Vizl (Geo-net) entgegnete Koch, dass die Stadtratsmitglieder eben nicht in allen Details der Barrierefreiheit wüssten, was zu tun ist. Besser sei es da, die Erfahrungen und Sichtweisen von Betroffenen abzufragen, so wie es die AG "Barrierefreiheit" getan hat. "Ich bin dagegen, zu sagen: Das läuft schon irgendwie", machte Vizl klar. Dem stimmte sinngemäß auch Günter Iff (Freie Wähler) zu.

    Stadtrat einigt sich auf Arbeitsauftrag für Bauhof

    Am Ende waren alle Stadtratsmitglieder einverstanden, einem Vorschlag von Bürgeremister Thorsten Wozniak (CSU) zu folgen: Die vorliegende Mängelliste geht an den Bauhof der Stadt. Dieser arbeitet alles Machbare ab. Problemfälle, die entweder zeit- oder kostenintensiv sind, oder etwa auch von der Zustimmung anderer Stellen, zum Beispiel den Straßenbaulastträgern bei den geforderten Querungshilfen, abhängen, werden im Stadtrat erneut behandelt. Der Stadtrat soll sich mit dem Thema Barrierefreiheit künftig mindestens einmal jährlich befassen und den Fortschritt prüfen.

    In diesem Kontext vertagte der Stadtrat auch einstimmig den Tagungsordnungspunkt "Barrierefreie Stadt Gerolzhofen", der darauf abzielte, innerhalb des Fördergebiets des Städtebauförderprogramms "Sozialer Zusammenhalt" ein Gesamtkonzept zum Erreichen der Barrierefreiheit zu erarbeiten. Mit dem Thema möchte sich der Stadtrat in einigen Wochen beschäftigen, wenn der Bedarf an Fördermitteln für das Programm gemeldet werden muss.

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