Um Medienarbeit und Landwirtschaft ging es bei einer Protestaktion im Vorfeld des Neujahrsempfangs der Mediengruppe Main-Post am Konferenzzentrum auf der Maininsel in Schweinfurt. Etwa zehn Bauern aus den Landkreisen Schweinfurt und Haßberge hatten sich dort mit einem Traktor und Transparenten aufgebaut, um gegen "zusätzliche Belastungen" für die heimische Landwirtschaft und eine "faire Berichterstattung" zu demonstrieren.
BBV-Kreisobmann Michael Reck und der Geschäftsführer der Kreisgeschäftsstelle des Bauernverbands, Klaus Pieroth, kritisierten die Darstellung der Agrardiesel-Rückvergütung als Subvention. Dies sei nicht korrekt. Auch wünschen sie sich eine differenziertere Berichterstattung und mehr Verständnis für die Probleme der Landwirte.

Chefredakteur Ivo Knahn sagte, dass kein Thema in jüngster Zeit eine höhere Medienpräsenz als die Bauernproteste hatte. Er überreichte ein Dossier mit rund 50 Artikeln, die einen Querschnitt der Berichterstattung abbilden.
Aufgabe der Presse sei es, so Knahn, alle Positionen darzustellen, auch kritische Stimmen zu den Bauernprotesten. Auf diese Weise werde die Leserschaft unterstützt, sich eine Meinung zu bilden.

Knahn dankte ausdrücklich den Bauern für ihre Kooperationsbereitschaft. Sie hatten auf den ursprünglich angekündigten Traktorkonvoi verzichtet. So konnte der Neujahrsempfang der Mediengruppe Main-Post störungsfrei über die Bühne gehen. Dank sagte Knahn auch der Stadt Schweinfurt und der Polizei für die Unterstützung.

Am frühen Freitagmorgen gingen die Bauernproteste dann in üblicher Manier weiter. Etliche Traktoren sorgten beispielsweise auf der B303 bei Schweinfurt für ein lautes Hupkonzert und Verkehrsbehinderungen.