Bestes Laufwetter, begeisterte Teilnehmerinnen und Teilnehmer, und ein zufriedener Veranstalter: Die siebte Auflage des Panorama-Baumwipfel-Laufs in Oberschwarzach war für alle nicht nur ein sportlicher Wettbewerb, sondern ein Erlebnis. Das bestätigten nahezu alle, die sich am Samstag die Laufschuhe angezogen hatten, um die anspruchsvollen Strecken unter ihre Füße zu nehmen. Zuerst waren die Kinder dran, dann ging es an die längeren Strecken.
Die Veranstalter um SV-DJK-Vorsitzenden Claus-Dieter Schilling warteten mit der Siegerehrung, bis die Letzten der insgesamt rund 330 Läufer nach 20 Uhr im Ziel angekommen waren. Selbst der 78-jährige Josef Heller aus Neustadt an der Aisch, der mit seinem Sohn Christoph die 21,2 Kilometer gelaufen war und mit ihm als allerletzter Läufer gemeinsam über die Ziellinie kam, lobte das Sportereignis.

Zum Baumwipfelpfad-Lauf komme er gerne, das sei ein Muss. "Ich mag das Laufen in der Landschaft lieber als die Stadtläufe. Die Natur hier ist wirklich herrlich", sagte der Senior, der früher schon mal zum Marathonlaufen bis nach Schweden gefahren ist. Der Baumwipfel-Lauf gefalle ihm allein auch deshalb, weil sein Sohn in Gerolzhofen wohne. So ist der Lauftermin für Heller vorgemerkt.

Turm des Baumwipfelpfads als Höhepunkt des Laufs
Was alle Teilnehmer schwärmen ließ, war der Aufstieg auf den Turm im Baumwipfelpfad bei Ebrach. Den galt es bei der Runde des Zwölf-Kilometer-Laufs, wie auch beim Halbmarathon über 21,2 Kilometer, zu erklimmen. Diesen Höhepunkt habe man extra eingebaut, sagte DJK-Vorsitzender Schilling. Mit dem Betreiber des Pfads, der Bayerischen Staatsforsten, sei das abgesprochen. Die Startzeit der Läufe habe man deswegen extra nach hinten gelegt, um den normalen Besucherverkehr in Ebrach nicht zu stören.

"Da hoch zu laufen, das war richtig cool. Überhaupt ist das ein sehr schöner Lauf, sensationell. Ich komme nächstes Jahr wieder", schwärmte Tanja Schiernagel aus Herrieden, die Siegerin bei den Frauen über zwölf Kilometer, mit einer Zeit von 1:03 Stunden.
Sieger im Halbmarathon: Auf Spaß kommt's an
Ähnlich begeistert war der schnellste Mann beim Halbmarathon, Marco Neumann. "Das hat man nirgends, es lohnt sich wirklich, hierherzukommen", meinte der Sieger des Halbmarathons in guten 1:23 Stunden. Nach Zeit laufe er nicht, sondern nach Spaß, schob der aus Crailsheim Angereiste hinterher. Anspruchsvolle Strecken, wie diese, auf der es rund 500 Höhenmeter zu passieren gilt, mag er, sagte Neumann, der zum zweiten Mal im Steigerwald gestartet war.

Immer wieder gab es Lob von den aus ganz Deutschland angereisten Finishern. "Super organisiert, super Veranstaltung, die Landschaft, die Atmosphäre", fasste mit Toy Menderes, ein Läufer aus Nürnberg, seine Eindrücke zusammen. Die Zwölf-Kilometer-Strecke bei den Herren gewann Christoph von Brunn aus Hoheim, in starken 0:52:30 Stunden, vor Paul Gallios (Herrieden) und Florian Staudt (Altenschönbach).
Die Strecke sei auch im Wald gut präpariert gewesen, meinten sie. Die Aussicht und das wellige, hügelige Gelände mache es für sie aus, sagten die drei später im Ziel. In Läuferkreisen sei der Panorama-Lauf längst mehr als ein Geheimtipp.
Spanier erfuhren zufällig vom Sport-Event
Eher zufällig war dagegen der jüngste bei den zwölf Kilometern, der neunjährige Nil Alvarez, auf das Ereignis gestoßen. Mit seinem Vater hatte der Spanier vom Baumwipfelpfad in Ebrach gelesen. "Wir wollten zum Wandern kommen, dann haben wir vom Lauf gelesen. Nil wollte mitmachen, also probierten wir es", schilderte sein Vater Jorge Alvarez. Nach 1:33 Stunden erreichten die beiden aus Bretten bei Stuttgart das Ziel.

Lauf-Organisator Schilling durfte später stolz sein. Das aufwendige Präparieren der Strecke in den vergangenen Wochen und der Einsatz von über 50 Helfern, Streckenposten und vielen mehr, hat sich gelohnt. Das bestätigten ihm die zufriedenen Gesichter bei der abendlichen Siegerehrung und beim Ausklang danach am Sportgelände.