Schäufele mit Kloß oder Blaue Zipfel statt Gyros mit Pommes oder Antipasti– wer das fränkische Essen etwa dem griechischen oder italienischen vorzieht, dürfte "Beim Schierling" in Donnersdorf an der richtigen Adresse sein.
Dort, wo vor zwei Jahren an der Hauptstraße 12 noch das griechische Restaurant "Kellari" beheimatet war, öffnet demnächst Daniel Schierling sein Restaurant "Beim Schierling". Noch laufen die Umbauarbeiten, und noch sieht der Außenbereich eher aus wie eine Lagerstelle für Bauarbeiten. Dafür aber ist der Innenbereich der Gaststätte soweit noch in Schuss, dass Schierling schon mit Familie und Freunden eine Silvester-Party gefeiert hat.
Gleich nach dem ersten Besichtigungstermin gekauft
Schierling stammt nicht aus der Gaststättenbranche. "Im Grunde stamme ich aus der Baubranche", erzählt er. Vor einem Jahr hatte er sein letztes Objekt abgeschlossen und sich auf die Suche nach etwas Neuem begeben. "Dann habe ich das hier gefunden", sagt er. Mit "das hier" meint er das seit Anfang 2020 leerstehende griechische Restaurant "Kellari". "Eine wunderschöne Anlage", sagt er, "alles noch rustikal gehalten, ich habe mich gleich in dieses Objekt verliebt und nach dem ersten Besichtigungstermin gleich gekauft". Dabei ist es ihm gar nicht in erster Linie darum gegangen war, eine Gaststätte zu eröffnen. "Die war sozusagen mit dabei".
"Ich habe mich gleich in dieses Objekt verliebt"
Daniel Schierling
Nun liegt diese Gaststätte nicht ebenerdig, sondern ist über eine Treppe mit fünf oder sechs Stufen nach unten zu erreichen. Und da Schierling nicht in dieser Branche zuhause ist, hat er gemeinsam mit seiner Frau Simone Förster überlegt, was aus der Gaststätte werden soll. "Es standen verschiedene Optionen zur Wahl: sanieren auf jeden Fall, und dann verpachten oder in eine Arztpraxis oder so etwas Ähnliches umbauen."

Doch nachdem die Vorbesitzer, die Familie Wieland, das Gebäude mitsamt Gaststätte mit sehr viel Herzblut betrieben hatten ("Der Beginn war eine Heckenwirtschaft in deren Wohnzimmer"), richtete sich Schierlings Blick schon auf die Nutzung als Lokal. Er hörte sich bei Freunden und Bekannten um und besuchte Messen, um sich tiefer in die Materie einzuarbeiten. Mehr und mehr manifestierte sich der Gedanke, die Gaststätte auch selbst zu betreiben.

Simone Förster bestärkte ihren Mann. Sie kümmert sich um die wichtige Arbeit im Hintergrund, etwa Büroarbeiten und die Buchhaltung. "Aber ich könnte, wenn es nötig ist, auch in der Gaststätte mit aushelfen, beim Service oder in der Spülküche." Schierling selbst wird sich um die Theke kümmern, für die Küche hat er bereits vielversprechende Kontakte mit zwei Köchen geknüpft. "Verstärkung könnten wir noch im Service brauchen."
Metzger aus Gerolzhofen wird die "perfekte Bratwurst" für das Lokal herstellen
Was er nach langem Suchen gefunden hat, ist die "perfekte Bratwurst". Vor etwa zwölf Jahren hat er sie endlich entdeckt, die "perfekte Bratwurst". Nach vielem Suchen ist er auf das Rezept gestoßen und hat es einem Metzger aus Gerolzhofen angeboten. Der war so begeistert davon, dass er diese Bratwurst für das Restaurant "Beim Schierling" herstellen will. Und da kommt auch der Inhaber der Wurstbraterei in Gerolzhofen, Detlef Rienecker, ins Spiel. Er geht mit Schierling eine Kooperation ein und wird auch gelegentlich in der Küche aushelfen.

Mit Schierling wird er gewissermaßen das Personal teilen, denn beide sind sich einig: Personal in der Gastronomie sollte nach Möglichkeit keine Teilzeit, sondern Vollzeit arbeiten können. Das Personal kann zwischen beiden Einrichtungen hin- und herwechseln, zum Beispiel am Wochenende in der Gaststätte arbeiten und unter der Woche dort aushelfen, wenn in der Wurstbraterei die Vorbereitungen laufen.

Neben der Bratwurst und den weiteren fränkischen Spezialitäten mit Wein aus Michelau im Steigerwald bietet Schierling auch ein besonders Bier an: "Schierling" aus der kleinen Privatbrauerei Schierling in Schierling bei Regensburg. "Als dort ein Herr Schierling angerufen hat und für sein Restaurant Schierling-Bier bestellen wollte, haben die sich erst veralbert gefühlt", sagt Schierling. Doch schnell waren sich beide Seiten einig: Daniel Schierling darf das Schierling-Bier anbieten. Auch wenn die Lieferkette eigentlich in Forchheim endet, so haben beide Seiten doch einen Weg gefunden, das Bier in Unterfranken anzubieten.
Geöffnet von Freitag bis Sonntag
Bleiben noch die Öffnungszeiten des neuen Restaurants, und die ist zunächst auf die Wochenenden begrenzt: freitags und samstags jeweils abends und sonntags mit Mittagstisch, Kaffee und Kuchen und abends warme Küche. Unter der Woche schwebt ihm ein Hol- und Bringservice vor, auch mit dem Blick auf Handwerker und Berufstätige. Viele Gastronomen in der Umgebung bieten keinen Mittagstisch an. Zumindest nichts Fränkisches, aber "es darf gern auch etwas anderes sein als Pizza oder Gyros".