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SCHWEINFURT: Beluga II von Greenpeace an der Lände

SCHWEINFURT

Beluga II von Greenpeace an der Lände

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    Beluga II auf Flusstour: Greenpeace fordert ein Einschlagstopp für alle Buchenwälder, die älter als 140 Jahre sind.
    Beluga II auf Flusstour: Greenpeace fordert ein Einschlagstopp für alle Buchenwälder, die älter als 140 Jahre sind. Foto: Fotos: Martina Müller

    Festgemacht hatte am Samstag und Sonntag das Greenpeace-Aktionsschiff „Beluga II“ an der Lände vor dem Jugendgästehaus. Im Einsatz ist der hochseetaugliche Zweimaster auf seiner dreiwöchigen Flusstour von Wiesbaden nach Regensburg für den Schutz der alten Buchenwälder, insbesondere der Bestände im nahen Spessart.

    Die Besucher waren eingeladen, Baumpate für eine alte und damit wertvolle Buche im Spessart zu werden – wovon auch kräftig Gebrauch gemacht wurde, freute sich am Samstag Volker Hänisch von Greenpeace Schweinfurt. Jeder Pate kann „seinen“ Baum (mindestens 140 Jahre alt) auf einer Karte wiederfinden und natürlich auch im Wald aufsuchen. Vor zwei Jahren hatten Aktivisten von Greenpeace im Spessart 25 000 Buchen vermessen. Die Teilnahme am Patenschaftsprogramm ist kostenfrei und hat ausschließlich symbolischen Charakter.

    Nur ein Prozent der Buchenwälder in Besitz der öffentlichen Hand (Gemeinden, Länder und Bund) sind in Deutschland aktuell vor der wirtschaftlichen Nutzung geschützt. Greenpeace will diesen Anteil verzehnfachen, womit die Umweltorganisation nicht von den Zielvorstellungen der Bundesregierung abweicht. Greenpeace ist jedoch das Tempo bei der Umsetzung insbesondere in den Ländern gar zu schneckenartig.

    Gefordert sind von der bayerischen Staatsregierung zusammenhängende Waldschutzgebiete im über 200 000 Hektar großen Spessart und in anderen Waldgebieten. „Bayern muss seiner Verantwortung nachkommen und noch etwa 500 Quadratkilometer Wald einer natürlichen Entwicklung überlassen“, sagt Hänisch. „Super angenommen“, so Hänisch, wurden auch die Rundgänge auf der Beluga II. Das Schiff wurde nach ökologischen Kriterien speziell für Greenpeace gebaut. Wie ihre Vorgängerin ist die Beluga II nach einem weißen delfinartigen Wal benannt.

    Als Segelschiff vom Typ Klipperaak besitzt die Beluga II einen Plattboden, so dass sie auch Flüsse und Wattenmeer befahren kann. Sollte sie bei Ebbe aufsitzen, kippt sie wegen des Plattenbodens nicht zwangsläufig um. Bisher war das Schiff mit umklappbaren Masten (wegen der Brücken) vor allem für den Meeresschutz im Einsatz.

    Grünweißer Rumpf mit Seitenschwertern, Regenbogen-„Tattoo“ und weiße Segel (über 300 Quadratmeter): Die Beluga II ist eine klassische nordische Schönheit und auf den ersten Blick ein nostalgischer Traditionssegler, tatsächlich jedoch ein hochmodernes Schiff und der erste Neubau für Greenpeace. Alle anderen Schiffe erwarb die Umweltorganisation gebraucht. Fertiggestellt wurde die Beluga II im Spätsommer 2004 auf der Fridtjof Nansen Werft im mecklenburgischen Wolgast.

    Der Motorsegler (kein Schweröl, sondern Diesel samt Abgasfilteranlage) ist 33, 30 Meter lang, 6,20 Meter breit, hat einen Tiefgang von 1,80 Meter, eine Verdrängung von 115 Tonnen. Die Hauptmaschine leistet 183 KW, und die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 9,5 Knoten.

    Die feste Crew besteht aus fünf Leuten: Kapitän, Erster Steuermann, zwei wachbefähigten Decksleuten und einem Koch. Bei der Flusstour (Wiesbaden, Frankfurt, Aschaffenburg, Würzburg, Schweinfurt, Erlangen und Regensburg) werden diese von vier Ehrenamtlichen unterstützt, die jeweils für eine Woche an Bord gehen. Insgesamt bietet das Schiff Platz für zwölf Frauen und Männer.

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