Jesus und seine Jünger beim letzten Abendmahl. Wer kennt dieses Ereignis nicht? Zusammen mit Diakon Jens Johanni und der Wortgottesdienstbeauftragen Rita Reinstein, konnten die Gäste einen besonderen Gründonnerstag im Freiraum erleben.
"Wir wollen das Fest frisch, frei und mit offenen Händen begehen", machte Diakon Johanni deutlich. Anstelle der bekannten Fußwaschung bekam jeder Gast die Möglichkeit, mit Wasser am Tisch symbolisch die Hände zu waschen. "Vor der Durststrecke der Kartage, die viel von uns abverlangt, wollen wir uns stärken." Und so durfte - dank des Gemeindeteams - nicht nur Brot, sondern auch Traubensaft und verschiedene Kräuter und Gewürze aus Israel verkostet werden.
"Bei dieser letzten gemeinsamen Feier mit den Jüngern", so Johanni, "setzte Jesus den neuen Bund mit Gott und den Menschen ein. Durch seine Liebe befreit Gott alle Menschen". Auch damals wurde bei Jesus miteinander geredet, und so durften die Gäste sich unterhalten und zusammen "Mahl halten".
Danach folgte ein sehr fordernder Film, "Die Hütte – ein Wochenende mit Gott". Das Drama erzählt von einem Kind, welches von seinem betrunkenen Vater, der auch seine Mutter missbrauchte, körperlich und emotional misshandelt wird. Der Film erzählt weiter von dessen Verlust des Glaubens und wie er ihn nach langer Zeit und vielen Erlebnissen wiederfindet.
Nach dem Film fand der besondere Abend seinen Abschluss in der Pfarrkirche St. Laurentius Dingolshausen. Dort warteten Dornenstücke und ein Kelch mit Apfelessig auf die Teilnehmer. "Ja, manchmal muss man im Leben auch in den sauren Apfel beißen und mit bitteren Erfahrungen umgehen", stellte Diakon Johanni in den Mittelpunkt seiner Worte an die Teilnehmer. Die Worte Jesu passen hierzu: "Soll ich den bitteren Kelch nicht trinken, den der Vater mir reicht?" Und Johanni weiter: "Im Leben bekommen wir einige Dornen zu spüren, jeder von uns trägt etwas, was in die Seele sticht." In Stille gingen die Besucher dann in die dunkle Nacht hinaus.