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Beste Zeit zum Gülle-Fahren bei Regenwetter

Gerolzhofen

Beste Zeit zum Gülle-Fahren bei Regenwetter

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    Ein Landwirt tut sich nichts Gutes, wenn er bei großer Hitze Gülle ausbringt. Denn ein Gutteil des Stickstoffs in
der Jauche verflüchtigt sich bei Wärme in der Luft, statt in den Boden einzudringen. Dabei entsteht ein
unangenehmer Geruch, der dem Landwirt auch noch verärgerte Mitmenschen einbringt.
    Ein Landwirt tut sich nichts Gutes, wenn er bei großer Hitze Gülle ausbringt. Denn ein Gutteil des Stickstoffs in der Jauche verflüchtigt sich bei Wärme in der Luft, statt in den Boden einzudringen. Dabei entsteht ein unangenehmer Geruch, der dem Landwirt auch noch verärgerte Mitmenschen einbringt. Foto: FOTO ARCHIV

    GEROLZHOFEN (FI) Manchmal stinkt es auch in der Kleinstadt Gerolzhofen zum Himmel, besonders in den Abendstunden und dann, wenn Westwind weht. Und das, obwohl es in Gerolzhofen kaum noch Landwirte gibt. Auf den Dörfern gehört hin und wieder eine kräftige Brise Landluft ohnehin zum Alltag.

    Gemeint ist der bisweilen recht strenge Gülle-Geruch, der manchen Zeitgenossen die Nase hoch geht. Sie beschweren sich über vermeintlich rücksichtslose Landwirte, womöglich auch noch "Mondscheinbauern", die dem Rest der Bevölkerung die frische Feierabend-Luft verpesten.

    Ein Anrufer aus Geusfeld berief sich dieser Tage sogar auf die Gülleverordnung, in der stehe, dass ab einer gewissen Temperatur im Sommer keine Jauche mehr ausgebracht werden dürfe. Trotzdem würde ein Geusfelder Landwirt dies permanent tun.

    Um es kurz zu machen. Der Geusfelder Landwirt und seine Berufskollegen verstoßen gegen keine Verordnung. Das bestätigt auf Nachfrage Heinz Dieter Hofmann, Berater für Pflanzenbau und Pflanzenschutz am Amt für Landwirtschaft und Forsten in Schweinfurt. Ein Temperatur-Limit für das Ausbringen von Jauche war zwar einmal im Gespräch, fand aber nie Eingang in die Verordnung.

    "Ein Landwirt tut sich ohnehin nichts Gutes, wenn er bei großer Hitze und Trockenheit Jauche fährt", sagt Heinz Dieter Hofmann. Denn bei hohen Temperaturen verflüchtigt sich der düngende Stickstoff lieber in der Luft als in den Boden einzudringen, wo er ja hingehört. Durch diese Verflüchtigung entsteht der intensive Geruch.

    Die ideale Zeit zum Düngen mit Gülle ist laut Hofmann trübes, regnerisches Wetter. Landwirte, die trotzdem bei großer Hitze Gülle fahren, spekulieren vielleicht auf ein Gewitter, bei dem der Regen den Dünger schneller im Boden einarbeitet. Aber diese Rechnung gehe manchmal nicht auf. Wenn nämlich kein Niederschlag kommt und die Wärme bleibt, steigt die Gefahr, dass beispielsweise die Grasnarbe auf Wiesen regelrecht verbrennt. Denn Gülle hat leicht ätzende Wirkung, die mit der Höhe der Temperatur größer wird. Auch von der Tageszeit her gibt es für den Landwirt keine Beschränkung. Er kann eine Gülle also auch abends fahren, informiert Heinz Dieter Hofmann.

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