Eisiger Wind, dafür viel Sonnenschein und gute Laune: Der verkaufsoffene Sonntag in Schweinfurt hat wieder Tausende Besucherinnen und Besucher in die Innenstadt gelockt. Von 13 bis 18 Uhr luden Händlerinnen und Händler zum ersten Mal in diesem Jahr zum entspannten Einkaufsbummel an einem Sonntag ein. Und während die Gassen zum Flanieren verleiteten, lud parallel der Fischmarkt zum Schmausen auf dem Marktplatz ein.

Dort stehen gegen 13 Uhr gerade Corinna Franke und Diana Fischer am Messerschleifstand an, um ihre Gartenschere und ein Messer vom Nachschleifen abzuholen. Die beiden hatten sich zuvor zum Frühstück verabredet, um etwas Zeit miteinander zu verbringen.
Die beiden Frauen sind überzeugt, dass Aktionen wie der verkaufsoffene Sonntag die Attraktivität in der Innenstadt steigern. Die habe, so Fischer, ihren Augen nach abgenommen. Dennoch ist sie sich sicher: "Man könnte noch mehr aus Schweinfurt machen." Nachdem mit den Messern alles geklappt hat, lassen die beiden den Mittag mit einem Aperitif ausklingen.

Mehr Marktschreier und mehr dauerhafte Kinderangebote
Ein paar Meter weiter vermissen Anita Schultes und ihr Mann Markus aus der Gartenstadt gerade den Obstverkäufer am Markt. Dieser habe, meint Schultes, in den vergangenen Jahren gemeinsam mit anderen Marktschreiern immer für Unterhaltung gesorgt. "Das ist ein wenig schade", resümiert sie. Ihre beiden Söhne David und Jan scheint das aber weniger zu stören.
Eben konnten die beiden beim verbliebenen Marktschreier ein paar Scheiben Salami ergattern. Auch wenn ihnen Angebote wie der verkaufsoffene Sonntag gefielen, würden sie sich weitere Angebote abseits von Einzelhandelsgeschäften in Innenstadtnähe wünschen. "Auf jeden Fall mehr Kinderangebote, wie Spiele- oder Sprunghallen", sagt David Schultes.

In der Rückertstraße laufen Petra Kiefer und ihr Ehemann Ralf aus einem Geschäft heraus. Die beiden Schweinfurter sind insgesamt zufrieden mit allem. "Wir waren was essen, jetzt flanieren wir ein wenig und dann gehts wieder nach Hause", sagt Ralf Kiefer. Davor wollen die beiden aber womöglich noch einen Abstecher auf der Messe Auto-Freizeit-Sport am Volksfestplatz machen.
Auch abseits der Schweinfurter Innenstadt war was los
Das traditionsreiche Event feiert dort an diesem Wochenende sein erfolgreiches Comeback. Nach einem etwas durchwachsenen Samstag strömten am Sonntag Hunderte Besucherinnen und Besucher herbei, um sich an den Ständen über die neuesten Trends bei Autos, Motorrädern, Fahrrädern und Campern zu informieren.

Nostalgische Gefühle gab es derweil auch bei den Drehorgelspielern unten in der Stadt. Diese traten anlässlich der Jahreshauptversammlung des Clubs Deutscher Drehorgelfreunde seit Freitag mit verschiedenen Straßenspielen in der Stadt auf. Etwas schwungvollere Töne schlug dagegen die mobile Liveband "Freaky Blinders" mit ihrem Sänger Jerry James in den Straßen an.
Handel und Werbegemeinschaft zeigen sich zufrieden
Auch Holger Laschka, Vorsitzender der Werbegemeinschaft „Schweinfurt erleben“, zeigt sich am späten Sonntagnachmittag zufrieden mit dem Tag. "Die Stadt ist knallvoll", sagt er. Trotz des etwas eisigen Windes sei das Wetter optimal, um in der Stadt bummeln zu gehen. "Nur gekauft wurde in den ersten Stunden noch nicht so viel." Erfahrungsgemäß würden viele jedoch erst am Nachmittag in die Geschäfte gehen, ist sich der Vorsitzende sicher.

Ein etwas gemischteres Fazit zieht Axel Schöll, Kreisvorsitzender des Handelsverbands Bayern für Schweinfurt Stadt und Land. Rückmeldungen von anderen Einzelhändlerinnen und Einzelhändlern hätten bestätigt, dass zwar die Besucherfrequenz in der Innenstadt stimmte – allerdings die Umsätze von Geschäft zu Geschäft unterschiedlich ausfielen. "An den letzten verkaufsoffenen Sonntag im Oktober konnten wir heute nicht anschließen", sagt Schöll. Dafür habe jedoch der Samstag umsatztechnisch durch die Bank weg die Erwartungen übertroffen und "Freude gemacht für die Einkaufsstadt Schweinfurt".