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Gerolzhofen: Betriebsgebäude einer ausgedienten Gärtnerei in Gerolzhofen verschwinden von der Bildfläche

Gerolzhofen

Betriebsgebäude einer ausgedienten Gärtnerei in Gerolzhofen verschwinden von der Bildfläche

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    Die Betriebsgebäude (im Bildhintergrund) der seit Ende Oktober 2024 geschlossenen Gärtnerei Gräb in der Rügshöfer Straße in Gerolzhofen sollen abgerissen werden. Dort soll eine Lagerhalle entstehen.
    Die Betriebsgebäude (im Bildhintergrund) der seit Ende Oktober 2024 geschlossenen Gärtnerei Gräb in der Rügshöfer Straße in Gerolzhofen sollen abgerissen werden. Dort soll eine Lagerhalle entstehen. Foto: Michael Mößlein

    Auf den ersten Blick habe der vorliegende Bauantrag gut ausgesehen, erklärte Arnulf Koch (CSU) am Montagabend seinen Kolleginnen und Kollegen im Gerolzhöfer Stadtrat. Doch auf den zweiten Blick seien jemandem aus seiner Fraktion dann doch einige Ungereimtheiten bei dem geplanten Neubau einer Gewerbehalle für Elektroartikel in der Albert-Einstein-Straße in Gerolzhofen aufgefallen.

    Worauf sich Koch bezog, war auf den Bauunterlagen unschwer zu erkennen. Der Bauwerber möchte auf dem Grundstück eine zweigeschossige Gewerbehalle mit einer Grundfläche von 352 Quadratmetern errichten, inklusive zehn Auto-Stellplätzen. Vorgesehen sind den Angaben nach ein Lager- und Verkaufsraum sowie Sozialräume im Erdgeschoss. Im Obergeschoss soll ein weiterer Lagerraum entstehen. So sagt es der Bauwerber.

    Doch was Koch und auch Vertreter der übrigen Stadtratsfraktionen stutzig macht: In den als Lagerfläche ausgewiesenen Lagerraum im Obergeschoss führt nur eine Außentreppe. Ziemlich unpraktisch, um Material dorthin zu schaffen, lautete die einhellige Meinung im Stadtrat. Genauso fragwürdig: Im Obergeschoss sind drei zwei mal vier Meter große Balkone vorgesehen.

    Strikte Trennung zwischen Wohnen und Gewerbe gefordert

    Dies gebe Anlass für Spekulationen, dass im Obergeschoss in Wirklichkeit Wohnräume anstelle des ausgewiesenen Lagers entstehen könnten, machte Thomas Vizl (Geo-net) die Gedankengänge der Stadtratsmitglieder deutlich. Dies würde der geforderten klaren Trennung zwischen Wohnen und Gewerbe im dortigen Industriegebiet widersprechen, stellte Günter Iff (Freie Wähler) mit Verweis auf bereits existierende negative Beispiele fest. 

    Die Abstimmung fiel erwartbar klar aus: Der Stadtrat lehnte den Bauantrag einstimmig ab. Mit dem Bauwerber soll nun ein klärendes Gespräch stattfinden.

    Ebenso einig waren sich die Damen und Herren des Stadtrats dabei, eine Bauvoranfrage zu vertagen. Es ging dabei um den zum Verkauf stehenden Birkenhof, einen Aussiedlerhof an der Straße in Richtung Alitzheim. 

    Ein potenzieller Käufer des Anwesens möchte vom Stadtrat wissen, wie das Gremium zu seinen Plänen steht, dort bestehende Stallgebäude als Unterstellhallen für Baufahrzeuge seines Gewerbebetriebs zu nutzen. Vorhandene Garagen sollen als solche weiter genutzt werden. Auch das stehende Wohnhaus würde weiter für Wohnzwecke verwendet werden.

    Stadtrat vertagt Aussage zu Plänen für Birkenhof

    Welche ungeklärte Fragen der Stadtrat mit dieser an sich unverdächtig erscheinenden Anfrage konkret verbindet, ergab sich aus der öffentlichen Sitzung nicht. Vor dem Beschluss, die Sache zu vertagen war die Sitzung kurz für eine nichtöffentliche Besprechung unterbrochen worden.

    Mutmaßlich könnte es um eine denkbare Erweiterung des Industriegebiets "An der Mönchstockheimer Straße" gehen. Einer möglichen Erweiterung der Gewerbeflächen in Richtung Norden könnte der Birkenhof nämlich im Wege stehen (Stichwort: Lärmschutz und Emissionen). So wäre es nicht abwegig, der Stadt ein mögliches Eigeninteresse am Erwerb des Anwesens zu unterstellen.

    Die Gärtnerei Gräb in der Rügshöfer Straße hat Ende Oktober 2024 nach fast 100 Jahren ihren Betrieb eingestellt. In Kürze sollen auch die ausgedienten Betriebsgebäude von der Bildfläche verschwinden. So möchten es die Besitzer. Sie planen, anstelle der Gärtnereigebäude eine Lagerhalle zu errichten. Die Grundfläche der geplanten Leichtbaukonstruktion mit Trapezblechverkleidung soll sich über zehn mal zwölf Meter erstrecken und nach Angaben der Besitzer privat genutzt werden.

    Der Stadtrat hatte keine Einwände gegen das Vorhaben.

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