Das versprochene Eis für alle Kinder löste den meisten Jubel aus, als Schulleiter Walter Schäffer seinen offiziellen Abschied als Rektor der Grundschule Euerbach nahm. Ansonsten herrschte bei allen Rednern Bedauern darüber, dass der fürsorgliche Pädagoge nach nur drei Jahren die Schule Richtung Dittelbrunn verlässt. Dort leitet er künftig die größere Grund- und Mittelschule „Am Sonnenteller“.
Der 56-jährige Walter Schäffer war der letzte Mann im Lehrerkollegium von Euerbach. Seine Nachfolge werde vermutlich – mangels männlicher Grundschullehrer – auch weiblich sein, sagte Schulamtsdirektor Günter Hartlieb. Die Stelle werde jetzt ausgeschrieben, bis zur Besetzung übernimmt die stellvertretende Schulleiterin Daniela Geis die Aufgabe.
Sie war vor drei Jahren mit Walter Schäffer von der Hugo-von-Trimberg-Schule in Niederwerrn nach Euerbach gewechselt, und sie lobte im Rückblick auf eine ereignisreiche Zeit ihren Chef. Er habe nicht nur die Phase der Umzüge und des Schulhausneubaus bewältigt und mitgestaltet. Er habe es auch verstanden, die Mitarbeiter zufrieden zu stellen. Fürsorglich habe er sich um Lehrer und Schüler gekümmert. Der Schule habe er ein neues, modernes Profil gegeben, habe interne Fortbildungen forciert. Bei den Kindern sei er durch seine offene Art beliebt.
Auch Bürgermeister Arthur Arnold dankte dem „immer angenehmen Gesprächspartner“ für seine verlässliche und zielstrebige Art, die gerade an der Nahtstelle zwischen der Gemeinde als Aufwandsträger der Schule, den Lehrern und den Eltern wichtig sei. Er lasse Schäffer nur ungern ziehen, respektiere aber seine Entscheidung, seine Fähigkeiten noch einmal auf die Probe zu stellen.
Den Ehrenteller der Gemeinde übergab Arnold auch an den früheren stellvertretenden Schulleiter Elmar Weth, der in den Ruhestand verabschiedet wurde. Dessen Menschlichkeit habe Spuren hinterlassen. „Er hat die Schüler lieb“, wusste Arnold von dem Pädagogen, der für die Euerbacher Grundschule gelebt habe. „Nie zornig, nie gereizt“ habe er ihn erlebt, bestätigte auch Schäffer, mit seiner gutmütigen, positiven Art habe er den Schülern gedient.
Verabschiedet wurde auch Lehramtsanwärterin Carina Heßler, die trotz Spitzenleistung in ihrer zweiten Lehramtsprüfung nicht in Unterfranken bleiben darf, wie Schulamtsdirektor Günter Hartlieb bedauerte. Wie die meisten hier ausgebildeten Lehrer werde auch sie nach dem Willen des Kultusministeriums nach Oberbayern versetzt.
Für den Elternbeirat dankte Uta Welker-Hub dem scheidenden Rektor für die Bewegung, die er in die Schule gebracht habe. Ein gut bestelltes Haus hinterlasse Walter Schäffer, sagte auch Helmut Schmid für den örtlichen Personalrat.
Nicht nur die Kinder bestätigten ihrem Schulleiter musikalisch: „Einfach spitze, dass du da warst.“ Er selbst unterstrich, ihm habe die Zeit in Euerbach Spaß gemacht. Mit ganzer Leidenschaft habe er sich mit der Grundschule identifiziert; das wünsche er auch den Schülern. Viel sei geschafft worden, was auch der 68-seitige Jahresbericht dokumentiere. Aber nicht allein, sondern mit Lehrern und Eltern sowie der Gemeinde habe er die Aufgaben bewältigt.