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Schweinfurt: Blickt in seinen Büchern in die dunkelsten Winkel der Seele: Bestsellerautor Arno Strobel begeistert in Schweinfurt

Schweinfurt

Blickt in seinen Büchern in die dunkelsten Winkel der Seele: Bestsellerautor Arno Strobel begeistert in Schweinfurt

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    Bestsellerautor Arno Strobel zu Besuch in der Stadtbücherei Schweinfurt. Er las aus seinem neuen Psychothriller "Stalker". 
    Bestsellerautor Arno Strobel zu Besuch in der Stadtbücherei Schweinfurt. Er las aus seinem neuen Psychothriller "Stalker".  Foto: Anand Anders

    Die ersten Seiten lesen in einem Buch. Wenn es einen packt, wenn man unbedingt wissen will, wie es weitergeht, nur dann sollte man das Buch kaufen, rät Bestseller-Autor Arno Strobel. Und greift bei der Lesung in der Schweinfurter Stadtbücherei zu seinem neuen Psychothriller "Stalker". "Wenn Ihnen die ersten Seiten nicht gefallen, ist das Buch nichts für Sie", sagt er. Und fügt nach einer kleinen Pause hinzu: "Aber ich bin mir sicher, Sie werden dieses Buch kaufen".   

    Bestsellerautor Arno Strobel in der Schweinfurter Stadtbücherei bei der Gesprächsrunde mit dem Publikum. 
    Bestsellerautor Arno Strobel in der Schweinfurter Stadtbücherei bei der Gesprächsrunde mit dem Publikum.  Foto: Anand Anders

    Die Strobel-Fans, die Bücherliebhaber, die mal wieder einen prominenten Autor live in Schweinfurt erleben wollen, bekommen einen sensationellen Abend präsentiert. Klar will jeder wissen, wie die Geschichte um Schauspieler Eric Sanders, dem Helden im Psychothriller "Stalker", weitergeht. Zumal Strobel sehr neugierig macht. Und Eric selbstverständlich ein paar dunkle Geheimnisse hat. Stalking ist aber nicht das Hauptthema, verrät der Autor. Es gibt Überraschungen, wie man das von seinen Büchern gewohnt ist. Er verrät auch, dass er Erfahrungen mit einem Stalker gemacht hat. Das macht alles prickelnder. 

    Wie Strobel liest, wie er die Figuren verkörpert, ist beeindruckend. Aber die lockere Frage-Runde mit dem Publikum, eher ein Gespräch unter Freunden und Freundinnen, ist faszinierend. Strobel ist humorvoll, er ist offen, er sucht die Nähe. Die Stimmung ist ausgelassen.  

    Strobels Lieblingsautor ist Stephen King

    Es gibt viel zu erfahren. Dass Stephen King Strobels Lieblingsautor ist, zum Beispiel. "Der einzige Mensch, der über 20 Seiten spannend über einen Briefkasten schreiben kann." Im Haus Strobel stehen gut 2000 Bücher, sagt der leidenschaftliche Leser. Eine Wand ist Stephen King gewidmet. "Wenn ich allein leben würde, würde ich einen Altar und Kerzen davor stellen. Aber meine Frau möchte das nicht."  

    Krimis, Thriller schreibt Strobel. Seine Mutter, "mein größter Fan", fragt ihn nach jedem Buch, weil sie kein rechter Freund von Mord und Totschlag ist: "Warum schreibst Du nicht mal einen Liebesroman?" Das sorgt für Heiterkeit, das kann sich niemand vorstellen. Strobel auch nicht. Vor allem, weil er weiß, wie sich sein Liebesroman entwickeln würde. Liebe ist ja schon toll, meint er. Sonnenschein, Schmetterlinge im Bauch, Sehnsucht. Aber im echten Leben würde irgendwann ein Streit folgen. "Und dann ist einer tot."   

    Warum der Schluss so wichtig ist

    Wie legt er ein Buch an, will jemand wissen. "Der Schluss steht als erstes fest", sagt Strobel. Nur so könne man alles so anlegen, dass die losen Enden zusammenlaufen, dass auch die falschen Fährten glaubwürdig erscheinen. Dann entwirft er fünf, sechs Protagonisten, die bis zum Schluss durchkommen. Und lässt sie los. "Ich lasse sie sich frei entwickeln."  Es sei schon mal vorgekommen, dass sich eine Figur plötzlich als ziemlich blöd erwiesen habe. "Da habe ich ihn gekillt." Das wundert keinen im Publikum.  

    Autor Arno Strobel und Stadtbüchereileiterin Nicole Strohrmann.  
    Autor Arno Strobel und Stadtbüchereileiterin Nicole Strohrmann.   Foto: Anand Anders

    Arno Strobel ist erfolgreich, seine Bücher stehen regelmäßig auf der Spiegel-Bestseller-Liste. Aber er ist auf dem Boden geblieben. Er ist dankbar, dass ihm sein Weg gelungen ist, sagt er. "Ich habe die richtigen Leute zur richtigen Zeit getroffen." Ein Autor brauche Talent, klar. Aber Glück gehöre auch dazu. Dankbar ist er auch den kleinen Buchhandlungen, die ihm den Erfolg ermöglicht haben.  Deswegen liest er gerne weiter in kleinerem Rahmen. Er will etwas zurückgeben, sagt er. Und er will nicht vor einer großen Halle stehen, die Leute nicht sehen können. Er will Nähe. Der Thriller-Experte gibt dem Publikum dann noch mit, bevor er Bücher signiert und für Selfies posiert: "Ich habe jeden von Ihnen gesehen. Schauen Sie mal, ob Sie in meinem nächsten Buch vorkommen."   

    Büchereileiterin Nicole Strohrmann, selbst ein großer Strobel-Fan, ist beeindruckt von der Resonanz auf die Lesung. "Wir hätten dreimal soviel Karten verkaufen können." Aber der Saal sei nur für 99 Personen zugelassen. Sie plant übrigens weitere Lesungen: "Wir legen jetzt erst richtig los." 

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