Zum Artikel "Neues Konzept für die Innenstadt" vom 7. Februar, erreichte die Redaktion folgende Zuschrift:
Wie man dem Artikel entnehmen kann, hat Schweinfurt nun endlich ein Konzept, um aus der trostlosen Innenstadt mit vielen Leerständen ein attraktives Stadtzentrum zu machen: „Schweinfurt FABulous“!
Allein dieser Name irritiert mich sehr, bei den Teilprojekten (StadtFABrik, KunstFABrik, RetailFAB und StudyFAB) geht es mir nicht besser. Wer bitte soll sich darunter etwas vorstellen können? Das Wort „retai“ musste ich -trotz einiger Jahre Englischunterricht- im Lexikon nachsehen. Gibt es keine für jedermann verständliche und dennoch „innovative“ Bezeichnungen?
Stichwort Leerstand von Geschäften mit unansehnlichen, oft zugeklebten Fensterflächen: Die Lösung heißt digitales Schaufenster – was auch immer das sein soll – jedenfalls glaubt man, mit diesem Pilotprojekt „bundesweit den Handel revolutionieren“ zu können. Geht es eventuell eine Nummer bescheidener? Und dann die Studenten, die man bisher im Stadtbild der Hochschulstadt in der Tat vergeblich sucht. Ein leer stehender Laden wird zur StudyFAB: Hier können Studenten und Schüler in Ruhe arbeiten, aber auch im Team mit anderen Projekte entwickeln; es gibt eine Lounge zum Entspannen, auch eine Küche mit etwas Gastronomie, und schließlich sogar noch Platz für ‚Events‘ – und das alles auf ganzen 170 Quadratmetern! Da werden sich die Studenten aber freuen. Ein richtiger kleiner Campus mitten im Zentrum. Wo sie doch schon die Carus-Allee neben den Hörsälen haben. Glücklich, wer an der THWS studieren darf!
Der im Artikel vorherrschende deutsch-englische Mischmasch kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Konzepte wenig Konkretes bieten, Konzepte, die über kurz oder lang, wie schon so oft, in der Versenkung verschwinden werden.
Ulrike Lange
97421 Schweinfurt