Zum Artikel "Stadt steht hinter den Mitarbeitenden von Galeria Kaufhof" vom 22. März erreichte die Redaktion folgende Leserzuschrift:
Ich bin 1961 geboren und kann mich gut an die Eröffnung des "Horten" erinnern! Ein Ereignis in unserer Region. Ich erinnere mich gut an unsere Einkäufe im Supermarkt im Horten. Erstklassige Fischtheke, Fleischtheke und eine erstklassige Weinabteilung mit Weinsommelier. In dieser Zeit das Maß der Dinge. Aber diese Zeit ist zugunsten von Discountern leider vorbei. Zu Horten-Zeit hätte man seine Discountertüte nicht gezeigt, aus Scham. Heute ist es "in", Schnäppchen zu machen.
Unsere "Geiz-ist-geil-Gesellschaft" hat eine neue Epoche des Einkaufens eingeläutet. Das schleichende Ende des "Kaufhauses" wurde schon vor circa 20 Jahren eingeläutet. Typische hochwertige Kaufhausprodukte sind billigen Wegwerfprodukten gewichen. Und eingekauft wird von daheim vom Sofa aus. Was aber auch im Fall Schweinfurt auffällt, dass plötzlich alle schreien, wie sehr Galeria in Schweinfurt fehlen wird. Aber wenn ich in der Galeria war, war der Publikumsverkehr sehr bescheiden. Die, die jetzt schreien, wo haben die eigentlich eingekauft? Diese Einstellung finde ich sehr mies. Übrigens, bei Schuh Drescher war es ähnlich. In diesem tollen Fachgeschäft war Kunde König, top Qualität zu natürlich entsprechenden Preisen. Da wurde lieber bei ansässigen Billigketten gekauft. Beim Ausverkauf sind dann die Leichenfledderer bei Drescher aufgetaucht.
Diese Mentalität ist genau der Punkt auch des Unterganges der Kaufhäuser! Natürlich ist als Mitarbeiter bei Galeria jetzt die Sorge groß. Aber der Arbeitsmarkt zeigt, dass gute Verkäufer derzeit problemlos einen neuen Wirkungskreis finden! Übrigens: Dass unser Rathaus diese Zeichen nicht erkennt, macht mich nachdenklich.
Horst Duschek
97502 Euerbach