Die Wasserversorgung war das zentrale Thema der Bürgerversammlung am vergangenen Mittwoch im Café Waldblick. Laut Gemeindechef Matthias Bäuerlein müssten die am Koppenwinder Brunnen notwendigen Sanierungsmaßnahmen mit Augenmaß durchgeführt werden.
Der Brunnen wurde 1956 gebaut und ist fast 60 Jahre alt. Seine wasser-rechtliche Genehmigung geht noch bis 2020. Wegen seines hohen Alters und durch den Eintritt von Oberflächenwasser komme es vermehrt zu Verunreinigungen und Keimbildungen im Trinkwasser. Eine Sanierung tut dringend Not.
Bevor aber überhaupt investiert und saniert werden könne, müsse eine Verlängerung der wasserrechtlichen Genehmigung erwirkt werden. Die hierfür erforderlichen Untersuchungen müssen im Vorfeld einer Sanierung in enger Absprache mit dem Landratsamt und dem Wasserwirtschaftsamt durchgeführt werden.
Da sich immer noch Keime im Brunnen befinden, werde zurzeit das Wasser von Untersteinbach nach Koppenwind gepumpt, um die Bevölkerung mit Trinkwasser zu versorgen. Deshalb konnte auch die Abkoch-Anordnung für Koppenwind wieder aufgehoben werden. Die Gemeinde wolle aber versuchen, den Koppenwinder Brunnen zu sanieren, um den Ort wieder mit seinem eigenen Wasser zu versorgen.
Die technische Seite der geplanten Brunnen-Sanierung sowie den aktuellen Zustand des Brunnens erläuterte Brunnenbaumeister Günther Janetschke (aus Emskirchen). Er erklärte der Versammlung, wie der jetzige Zustand des Koppenwinder Brunnens ist: Es bedürfe einer „Radikalkur“, um den Koppenwinder Brunnen zu sanieren.
Bei einer eventuellen Stilllegung des Brunnens müsste der Brunnen „zurückgebaut“, also dichtgemacht werden. Eine umfassende Sanierung würde rund 100 000 Euro kosten, eine Stilllegung 50 000 Euro.
Auf die Nachfrage von Albrecht Ruß, ob die frühere Mülldeponie, die sich über dem Brunnens befunden habe, Einfluss auf die wasserrechtliche Genehmigung habe, beruhigte Janetschke: Die sei nicht der Fall. Der Koppenwinder Brunnen hat laut Brunnenbaumeister Janetschke einen Wasser-Härtegrad von vier Grad. Das sei relativ hoch. Man müsse aber eine gewisse Wasserhärte in Kauf nehmen, weil der Brunnen in kalciumsulfatreichem Gebiet liege.
In der anschließenden Diskussion wurde über die Abrechnung der Stra-ßen-Anliegerkosten an der neu ausgebauten Bergstraße diskutiert. Wie es mit der Gewährleistungspflicht der Gemeinde stehe, wollte Edgar Müller wissen.
Erich Baumann fragte, wie es mit dem versprochenen Brunnen am neu gestalteten Dorfplatz stehe – ob dieser noch errichtet beziehungsweise gebaut werde. Bürgermeister Bäuerlein stellte in Aussicht, dass der vom Altbürgermeister Oskar Ebert versprochene Dorfbrunnen noch (ohne Mehrkosten für die Bürger) gebaut werde.
Dorfbrunnen wird gebaut
Ewald Thomann fragte, wer für die Pflege der Pflanzflächen neben den Gehsteigen an der Bergstraße verantwortlich sei. Bäuerlein erwiderte darauf, dass die Gemeinde dafür zuständig sei. Diese könne aber nicht ohne die Mithilfe der Bürger alle Grünflächen in den 13 Ortsteilen der Gemeinde pflegen und herrichten, räumte er ein.
Fritz Herbst monierte, dass die Zufahrt zum Feuerlöschweiher zugewachsen und nicht begehbar sei und an Feldwegen oder in der Flur Bäume gepflanzt wurden, wo sie „nicht hingehören“.
Bürgermeister Bäuerlein fragte nach, ob die angeblich „falsch gepflanzten Bäume“ auf Privat- oder Gemeindegrund stünden, und versprach, gegebenenfalls Abhilfe zu schaffen.
Was die Zufahrt zum Löschweiher betreffe, so werde die Gemeinde das benötigte Material stellen, um die Zufahrt wieder herzurichten. Die Ausführung der Maßnahme sei jedoch Sache der Feuerwehr.
Um die Notarzt-Versorgung in der Gemeinde – vor allem für ältere Bürger – machte sich Edgar Müller Sorgen. Bis ein Rettungswagen komme, dauere es meist 15 bis 20 Minuten. Dies sei bei einem Herzinfarkt oder Schlaganfall zu lang, und der betroffene Patient habe im Ernstfall „keine Chance“ mehr. Bäuerlein antwortete darauf, dass man das Rettungswesen in Rauhenebrach schon optimiert und die Anfahrtszeiten für die Krankenwagen auf ein Minimum reduziert habe. Aber schließlich wohne man hier auf dem Land und müsse gewisse Nachteile in Kauf nehmen.
Fritz Herbst wollte wissen, warum sich an der Staatsstraße zwischen Untersteinbach und Ebrach „nichts tue“ und dort keinerlei Renovie-rungsmaßnahmen durchgeführt werden, die dringend nötig wären.
Er habe als Bürgermeister von Rauhenebrach darauf keinerlei Einfluss, erwiderte Bäuerlein darauf, will aber versuchen, sich bei Innenstaatssekretär Gerhard Eck für eine Lösung des Problems beziehungsweise den Ausbau der Straße einzusetzen.