"Individuell und anders", so beschrieb Bürgermeister Friedel Heckenlauer die anstehende Bürgerversammlung im Markt Stadtlauringen. Er spielte damit auf einen Sonderpunkt der Tagesordnung an: einem Zwischenbericht zur Evaluierung und Fortschreibung des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes. Dazu waren vom Architektur- und Ingenieurbüro Perleth Inhaber Joachim Perleth und Mitarbeiterin Leonie Kuhn ins Rathaus nach Stadtlauringen gekommen.
Sie stellten in einer kurzen Präsentation den derzeitigen Stand des Entwicklungskonzeptes und der vorbereitenden Untersuchungen in Stadtlauringen vor. Schwerpunkte waren hierbei "Lebendiger Ort für alle Generationen", "Attraktiver Wohnort" und "Grüner Ort". Genaue Informationen dazu werden in einem gesonderten Beitrag veröffentlicht.
Eine Anfrage aus der Bürgerschaft bezog sich auf fehlende Müllkörbe im Bereich des Markt Stadtlauringen. Heckenlauer vertrat die Meinung, dass jeder Bürger in der Eigenverantwortung stünde, dass Müll, der mitgebracht würde, auch wieder mitgenommen werden sollte.
Ein Bürger beklagte daraufhin die fehlende Einsicht mancher Jugendlicher und erzählte, dass er mitunter schon angepöbelt wurde, weil er auf den zu beseitigenden Müll hingewiesen hatte. Heckenlauer versprach, sich mit Schul- und Kindergartenleitung in Verbindung zu setzen und in Erfahrung zu bringen, wie oft dieses Thema in den Klassen und Gruppen behandelt würde. Eventuell wäre auch eine Meldung im Amtsboten angebracht.
Besorgt zeigte sich eine Bürgerin wegen eines neu aufgestellten Automaten gegenüber dem Pausenhof der Schule. Sie fragte, ob der Automat von der Gemeinde dort platziert wurde, was Heckenlauer verneinte. Sie vermutete Abzocke gegenüber der Kinder. Bezüglich des Standortes hätte die Gemeinde aber keine Handhabe, die läge allein beim Besitzer, erklärte der Bürgermeister.
Der Sachstand der Ortsumgehungsstraße Ballingshausen war ein weiteres Thema des Abends. Das Planfeststellungsverfahren wurde 2020 eingestellt, nachdem es zu großen Widerständen gekommen war. Man würde in regelmäßigen Abständen, etwa alle sechs Monate, beim zuständigen Sachbearbeiter nachfragen, jedoch wären keine konkreten Pläne bekannt, so Heckenlauer. "Ein unendlicher Behördenaufwand", gab er an und erläuterte, dass etwa 150 Behörden und Gemeinden involviert wären. "Alle müssen angefragt, jeder Einwand geprüft und abgewogen werden".
Erfreuliches gab es in puncto Umweltschutz zu berichten. Seit 2019 wurden jährlich pro Einwohner zwei Euro in den Haushalt eingestellt und der sogenannte Umweltfond gebildet. Aus diesem Förderprogramm für Projekte des Natur- und Umweltschutzes konnten bisher 18 Anträge genehmigt und etwa 15.700 Euro ausbezahlt werden. Gefördert werden unter anderem das Anlegen und Pflegen von Blühwiesen, das Bauen und Aufstellen von Nistkästen oder Insektenhotels, das Anlegen von Trockenmauern oder die Entfernung von Steingärten beziehungsweise Umwandlung in Grün- oder Blühflächen. Die Anträge werden von einer unabhängigen Projektgruppe geprüft und bei Zustimmung der Verwaltung vorgeschlagen. Diese gibt den Antrag an den Gemeinderat weiter, welcher die Höhe der Förderung festlegt.