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Bergrheinfeld: Bundesverdienstkreuz für Paul Kolb aus Bergrheinfeld

Bergrheinfeld

Bundesverdienstkreuz für Paul Kolb aus Bergrheinfeld

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    Innenstaatssekretär Sandro Kirchner (rechts) überreichte mit Regierungspräsidentin Susanne Weizendörfer das Bundesverdienstkreuz an Paul Kolb.
    Innenstaatssekretär Sandro Kirchner (rechts) überreichte mit Regierungspräsidentin Susanne Weizendörfer das Bundesverdienstkreuz an Paul Kolb. Foto: Nicolas Rupp

    Bayerns Innenstaatssekretär Sandro Kirchner händigte am Freitag in Würzburg das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an sechs Persönlichkeiten aus Unterfranken aus für ihren außergewöhnlichen Einsatz für Gesellschaft und Mitmenschen. Einer von ihnen war Paul Kolb aus Bergrheinfeld.

    "Mir war nie eine Arbeit zuviel", sagte Paul Kolb in einem Gespräch über sein vielfältiges ehrenamtliches Engagement nach Feierabend. Die Familie spielte dabei mit, seine Frau stand hinter ihm.

    Der Liebe wegen nach Bergrheinfeld gekommen

    Kolb führte in Bergrheinfeld einen landwirtschaftlichen Betrieb, den inzwischen der Sohn übernommen hat. Eigentlich ist er ein Rhöner Gewächs. Er stammt aus Oberelsbach. Seine Eltern hatte eine Landwirtschaft. Da musste der Sohn auch in die Landwirtschaft, obwohl er eigentlich Kirchenmaler werden wollte. Kolb begann 1959 eine landwirtschaftliche Ausbildung in Gut Dächheim. Danach blieb er der Liebe wegen in Bergrheinfeld, heiratete und übernahm hier einen Hof.

    Kolb wurde Mitglied in örtlichen Vereinen. Er war 25 Jahre bei der Feuerwehr aktiv, 25 Jahre lang Kassier der Jagdgenossenschaft, 25 Jahre Vorsitzender des Beregnungsverbands Unterfranken, 16 Jahre Mitglied im Vorstand des Fleischerzeugerrings Unterfranken, 15 Jahre nebenberuflich Lehrer im Berufsbildungszentrum Schweinfurt und gleichzeitig Mitglied im Prüfungsausschuss beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Schweinfurt.

    36 Jahre lang saß Kolb im Gemeinderat. Dafür wurde er von der Gemeinde mit der Bürgermedaille in Silber ausgezeichnet. 39 Jahre lang war Kolb in Vorstand und Aufsichtsrat der Raiffeisenbank Bergrheinfeld. Dafür erhielt er als erster in Bayern die goldene Ehrenmedaille der Bank.

    Ehrenvorsitzender des Sängerkreises Schweinfurt

    Seine große Leidenschaft seit vielen Jahrzehnten aber ist die Chormusik. Als Vorsitzender des Männerchors "Gesangverein Bergrheinfeld 1904" steigerte er die Zahl der Aktiven, gründete den gemischten Chor "Chorissimo" und den Kinderchor "Cantonino". Bei letzterem arbeitete er mit den Bergrheinfelder Kindergärten zusammen. Den Gesangverein leitete er 36 Jahre als Vorsitzender. Dafür wurde er von der Gemeinde mit der Verdienstmedaille in Gold geehrt. 2008 erhielt er das Ehrenzeichen des bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste im Ehrenamt.

    1985 wurde Kolb zum Vorsitzenden des "Sängerkreises Schweinfurt" gewählt. Dieses Amt führte er bis 2022, 37 Jahre lang, mit großem persönlichen Einsatz. Der Sängerkreis ernannte ihn zum Ehrenvorsitzenden. Sein Organisationstalent stellte Kolb mit dem Sängertag auf dem Kreuzberg unter Beweis, zu dem mehr als 1500 Besucher kamen.

    Den Papst und Gorbatschow getroffen

    Chorgesang ist seine Leidenschaft: Paul Kolb (Bildmitte vorne) beim Konzert anlässlich des 100. Geburtstages des "Gesangvereins Männerchor" Bergrheinfeld im Kreise seiner Gesangskollegen.
    Chorgesang ist seine Leidenschaft: Paul Kolb (Bildmitte vorne) beim Konzert anlässlich des 100. Geburtstages des "Gesangvereins Männerchor" Bergrheinfeld im Kreise seiner Gesangskollegen. Foto: Horst Fröhling

    Kolb initiierte Konzert- und Begegnungsreisen durch ganz Europa. Sängerinnen und Sänger trafen 1988 den Papst in Rom, als die Schweinfurter Sängergruppe als erster weltlicher Chor im Petersdom den Hauptgottesdienst gestaltete. Auch eine Chorfahrt nach Israel, die Kolb 1991 organisierte, wurde zu einem besonderen Erlebnis: Die Sänger trafen dort zufällig Michail Gorbatschow.

    Seine Funktionärstätigkeit sei voller Höhepunkte gewesen, erinnert sich Kolb an Konzerte auf der Passionsspielbühne in Sömmersdorf oder Bundessingen in Volkach und Grafenrheinfeld. "Ich habe das immer gerne gemacht", sagte Kolb.

    Er freut sich, dass seine Kinder sich ebenfalls ehrenamtlich engagieren. Drei seiner vier Kinder leben in Bergrheinfeld und sind in die Fußstapfen ihres Vaters getreten. Sohn Norbert ist im Vorstand des Skiclubs und in der Bergrheinfelder Bürgerinitiative aktiv. Tochter Gabi ist Vorsitzende des Gesangvereins, aktive Sängerin und Gemeinderätin. Sohn Günter betreut zusammen mit seiner Frau die Bergrheinfelder Plüapaare.

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