Es ist im Moment das große Thema in Schweinfurt: die Veränderungen in Sachen Stadtbusse Anfang des Jahres. Beitritt zum neuen Verkehrsverbund Mainfranken, neue Buslinien, ein neues Bezahlsystem ohne Bargeld - die Stadtwerke führten diese Veränderungen alle auf einmal ein. Da aber zum 1. Januar bei weitem nicht alles reibungslos lief, gibt es nun eine Welle der Kritik.
"Uns war klar, dass die Veränderungen immer wieder überprüft und nachgebessert werden müssen", wird Johannes Petersen, SPD-Stadtrat und Aufsichtsratsmitglied der Stadtwerke, in einer Mitteilung der Partei zitiert. Die ersten Tage mit dem Verkehrsverbund, dem neuem Bezahlsystem, der neuen Linienführung und Taktung hätten gezeigt, dass durchaus Nachbesserungen nötig seien.

"Auch bei unseren Infoständen und Veranstaltungen haben uns viele Bürgerinnen und Bürger angesprochen", erklärt die Schweinfurter SPD-Vorsitzende Marietta Eder. Aus ihrer Sicht sei ein Grund für die Probleme, dass zu wenig investiert worden sei, da die Vorgabe für die Stadtwerke gewesen sei, die Umstellungen kostenneutral durchzuführen.
Dringlichkeitsantrag für die nächste Stadtratssitzung gestellt
Johannes Petersen betont, es brauche Veränderungen im ÖPNV, weswegen die SPD auch grundsätzlich für den Beitritt zum Verkehrsverbund als auch Änderungen bei Taktung und Linienführung gewesen sei. Nun müsse schnell nachgebessert werden, weswegen die SPD einen Dringlichkeitsantrag zur Beratung in der nächsten Stadtratssitzung am 28. Januar gestellt habe.
SPD-Stadtrat Ralf Hofmann kritisiert in der Mitteilung, dass die Veränderungen sowohl durch die Stadtwerke als auch den Verkehrsverbund nicht ausreichend kommuniziert worden seien. Eingegangen wird im Detail auch auf verschiedene Linien und Haltestellen. "Viele am Bergl verstehen nicht, warum die Haltestelle am Berliner Platz verlegt worden ist", heißt es von SPD-Stadträtin Marianne Prowald. Ihr Fraktionskollege Peter Hofmann befürchtet, dass die Haltestelle direkt hinter dem Kreisverkehr in der Hauptbahnhofstraße zu Verkehrsproblemen führen könnte.
Ebenso wichtig für die SPD ist laut Mitteilung die schnelle Umsetzung des Sozialtickets und das Beibehalten des Angebots für ein Jahresticket bei Abgabe des Führerscheins. "Das hat der Stadtrat beschlossen. Nun gilt es, dies im neuen Verbund auch weiterzuführen", so die Co-Fraktionsvorsitzende Kathi Petersen.
Insgesamt setze sich die SPD-Fraktion für eine Stärkung des Nahverkehrs ein, heißt es. Die SPD fordert auch das Einlösen des Versprechens der Staatsregierung, das 365-Euro-Ticket für Schülerinnen und Schüler oder ein CityTicket in Zusammenarbeit mit der Bahn nun in der Region zu ermöglichen.