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Röthlein: Container als Unterkunft für Erntehelfer? Gemeinderätin hält die Behausung für eine Schande

Röthlein

Container als Unterkunft für Erntehelfer? Gemeinderätin hält die Behausung für eine Schande

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    Gleich der erste Tagesordnungspunkt der jüngsten Gemeinderatssitzung in Röthlein hatte es in sich. Es ging um die Genehmigung einer Containeranlage als temporäre Unterkunft für Erntehelfer in der Gemarkung Röthlein.

    Bereits im November des vergangenen Jahres hatte sich der Gemeinderat mit dem Thema aus baurechtlicher Sicht beschäftigt und mehrheitlich Einvernehmen für den Vorbescheid signalisiert. Das Landratsamt allerdings hatte dann im März 2022 Einwände hinsichtlich des Immissionsschutzes, des Naturschutzes, des Brandschutzes und der Erschließung und so zog der Bauherr den Antrag auf Vorbescheid zurück.

    Nun liegt das Bauvorhaben wieder auf dem Ratstisch – in gleicher Form mit 24 Fertigmodulen für maximal 48 Bewohner – allerdings an anderer Stelle. Dort sind laut Bauherr die Einwände und Forderungen des Landratsamtes berücksichtigt und genügend Stellplätze vorhanden. Wie der Bauherr beschreibt, wird die Containeranlage von April bis Oktober nur temporär genutzt und ist dementsprechend gebaut. Eine Erschließung wird erfolgen und das Regenwasser in einer Zisterne gesammelt.

    Kritik an der Einfachheit der Behausung

    Es entspann sich nun eine ähnliche Diskussion wie im vergangenen Jahr: Martina Braum kritisierte die "Einfachheit" der Behausung, ihrer Meinung nach eine "Schande", und fragte, ob nun auch wirklich alle Beanstandungen eingehalten werden. Das fällt, wie Bürgermeister Peter Gehring erklärte, in den Zuständigkeitsbereich des Landratsamtes und muss dort geprüft werden; die Gemeinde – so Gehring – ist für die Bauleitplanung zuständig. Braum monierte außerdem, dass wohl auf dem Gelände des landwirtschaftlichen Betriebs bereits Container stehen, die auch bewohnt werden.

    Wie Geschäftsleiter Simon Göbel ausführte, sind diese Container mit temporären Zusagen bezogen worden – als Ausweichlösung, solange die Baugenehmigung für die geplante Containeranlage nicht vorliegt. Ob darüber hinaus weitere Container bewohnt werden, konnte in der Sitzung nicht geklärt werden. "Verdoppeln wir mit einem positiven Bescheid die Kapazitäten?", fragte Detlev Reusch und erfuhr, dass die aktuelle Übergangslösung temporär für die Saison genehmigt ist und jedes Jahr verlängert werden muss.

    8:5 für den Bauantrag

    Florian Kress und Bernd Wehner wiesen darauf hin, dass die Diskussionen über den vorliegenden Antrag hinausgehen würden und plädierten für eine Abstimmung. Mit einer Mehrheit von acht zu fünf Stimmen wurde das gemeindliche Einvernehmen für den Bauantrag erteilt, vorausgesetzt das Landratsamt stellt eine Privilegierung im Außenbereich fest und der Bauherr schließt eine Vereinbarung über die Erschließung mit der Gemeinde ab.

    Keine weiteren Diskussionen gab es dann für die anderen Bauanträge: In Röthlein wurden Befreiungen für ein Gartenhaus mit Teich in Aussicht gestellt; in Heidenfeld gab es grünes Licht für den Abriss eines Wohnhausanbaus und die Nutzungsänderung einer Garage in Wohnraum und in Hirschfeld darf ein ehemaliges Kühlhaus abgerissen werden, vorausgesetzt die dort untergebrachten Reservisten finden einen neuen Platz. Dazu wurde für die formlose Bauvoranfrage (am Haupthaus eine Wohnraumerweiterung und im Nebengebäude die Unterbringung von Therapieräumen) genehmigt.

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