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Lülsfeld: Corona hat Auswirkungen auf den Stromverbrauch

Lülsfeld

Corona hat Auswirkungen auf den Stromverbrauch

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    Alexander Schenk ist einer Schaltmeister bei der ÜZ Mainfranken, der dafür sorgt, dass das Stromnetz möglichst vor Ausfällen verschont bleibt.
    Alexander Schenk ist einer Schaltmeister bei der ÜZ Mainfranken, der dafür sorgt, dass das Stromnetz möglichst vor Ausfällen verschont bleibt. Foto: Elmar Tell

    Die Corona-Krise stellt die momentan auf den Kopf. Gerade jetzt, in Zeiten von Homeoffice, E-Learning in den Schulen und Ausgangsbeschränkungen für weite Teile der Bevölkerung ist eine zuverlässige Stromversorgung wichtiger denn je. Dr. Jochen Starke, der neue Geschäftsführende Vorstand der ÜZ Mainfranken in Lülsfeld, hat festgestellt, dass die Corona-Krise auch Auswirkungen auf die Stromversorgung hat.

    Frage: Hat die aktuelle Corona-Krise Auswirkungen auf den Stromverbrauch?

    Jochen Starke: Ja, wir stellen fest, dass die Kunden in unserem Netzgebiet momentan insgesamt etwas weniger Strom verbrauchen. Das ist darauf zurückzuführen, dass viele Firmen und Gewerbebetriebe geschlossen oder ihren Betrieb heruntergefahren haben. In den Städten macht sich das aufgrund der geschlossenen Ladengeschäfte und Gastronomiebetriebe noch deutlicher bemerkbar als im ländlichen Raum. Bei den Privathaushalten hingegen beobachten wir einen leicht erhöhten Stromverbrauch. Wir erklären uns dies durch die Zunahme von Homeoffice, einem geänderten Kochverhalten sowie intensiver Nutzung von Kommunikationstechnik und Unterhaltungselektronik. Hier macht sich natürlich auch die Schließung der Kindergärten und Schulen bemerkbar.

    Kann man auch Veränderungen im Tagesablauf beobachten?

    Starke: Seit vergangener Woche können wir beobachten, dass die Leute später aufstehen. In normalen Zeiten haben wir die erste Verbrauchsspitze vor 8 Uhr morgens. Diese Spitze bleibt zur Zeit aus beziehungsweise fällt deutlich niedriger aus. Erst ab etwa 10 Uhr steigt der Stromverbrauch merklich an. Wir führen diese Veränderungen auf das verstärkte Homeoffice zurück. Dass mehr Menschen Zuhause sind, merken wir vor allem gegen Mittag ganz deutlich. Denn dann wird offensichtlich fleißig gekocht. In den Nachmittags- und Abendstunden sehen wir kaum einen Unterschied zur Normalkurve vor der Zeit mit Corona.

    Dr. Jochen Starke, Geschäftsführender Vorstand der ÜZ Mainfranken in Lülsfeld
    Dr. Jochen Starke, Geschäftsführender Vorstand der ÜZ Mainfranken in Lülsfeld Foto: ÜZ

    Wie sicher ist die Energieversorgung in Krisenzeiten?

    Starke: Die Energieversorgung in Deutschland ist generell sehr stabil. Wir, als Betreiber einer kritischen Infrastruktur, nehmen unsere Verantwortung sehr ernst und haben bereits frühzeitig alle Vorsichtsmaßnahmen ergriffen, um unseren Betrieb auch während der Krise sicherzustellen. Bereits vor einigen Wochen haben wir unser Krisenteam aktiviert, das in engem Austausch mit den zuständigen Behörden steht und alle internen und externen Maßnahmen koordiniert. Außerdem: Unser Stromnetz gehört seit vielen Jahren zu den ausfallsichersten in ganz Deutschland. Sie können also beruhigt sein: Wir werden Sie auch in Zeiten des Corona-Virus zuverlässig mit Strom versorgen!

    Welche Maßnahmen hat die ÜZ gegen das Coronavirus ergriffen?

    Starke: Unser Unternehmen ist bereits stark digitalisiert, so dass unsere Mitarbeiter nicht zwingend gemeinsam an einem Ort sein müssen, um ihre Tätigkeiten auszuführen. Gerade die Netzleitstelle, die das Herz der Stromversorgung darstellt, ist so organisiert, dass alle Schaltmeister einen Heimarbeitsplatz haben. Die Schaltzentrale in Lülsfeld ist zur Zeit nur noch für die diensthabenden Schaltmeister zugänglich. Ansonsten setzen wir in unserem Unternehmen derzeit auf die räumliche Trennung unserer Mitarbeiter. Einen Großteil der Büroarbeitsplätze haben wir ins Homeoffice verlegt. Alle Büros sind mit maximal einem Mitarbeiter belegt. Wir haben unsere Geschäftsstelle in Lülsfeld für den Kundenverkehr gesperrt und alle Informationsveranstaltungen frühzeitig abgesagt. Nicht zwingend notwendige Serviceleistungen, wie zum Beispiel die Zählerwechsel, haben wir ausgesetzt.

    Und wie sieht es aus, wenn Ihre Mitarbeiter im Außendienst unterwegs sind? 

    Starke: Es werden nur noch Baumaßnahmen durchgeführt, bei denen die Abstandsregeln eingehalten werden können und wir achten darauf, dass die Servicemitarbeiter immer in festen Teams zusammenarbeiten, so dass die Kontaktpersonen im Falle einer Erkrankung gut nachvollziehbar sind. Selbstverständlich achten wir auch überall auf die Einhaltung der Hygienemaßnahmen und haben wir unsere Mitarbeiter der Störungsbereitschaft mit Desinfektionsmittel und Schutzmasken ausgestattet.

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