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Schweinfurt: Corona-Intensivbetten: "Die Lage spitzt sich zu!"

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Corona-Intensivbetten: "Die Lage spitzt sich zu!"

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    Am Dienstag meldete der Corona-Krankenhauskoordinator Dr. Michael Mildner die Stufe Rot für die Region Main-Rhön. Alle Intensivbetten waren belegt.
    Am Dienstag meldete der Corona-Krankenhauskoordinator Dr. Michael Mildner die Stufe Rot für die Region Main-Rhön. Alle Intensivbetten waren belegt. Foto: Anand Anders

    Jetzt ist eingetroffen, was zu erwarten war: "Die für Corona-Patienten vorgesehenen Intensivbetten in den Kliniken in der Region Main-Rhön sind ausgeschöpft", informierte am Dienstag Dr. Michael Mildner, der Corona-Krankenhaus-Koordinator für die Region Main-Rhön. Er steuert die Verteilung von Patienten in der Corona-Pandemie in den Landkreisen und kreisfreien Städten auf Ebene der Zweckverbände für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF).

    Am Dienstagnachmittag sei das letzte freie Bett auf dem Rhön-Klinikum-Campus Bad Neustadt mit einem Covid-Patienten aus dem Schweinfurter Leopoldina-Krankenhaus belegt worden. Das in Schweinfurt dadurch frei gewordene Intensivbett sei hausintern sofort wieder genutzt worden. 

    "Es war die letzte Kapazitätsverlegung innerhalb des Zweckverbands", schildert Mildner den Ernst der Lage. "Ab jetzt müsse überregionale Infrastruktur angezapft werden." Das heißt: Neue Covid-Intensiv-Patienten können nicht mehr auf die Kliniken in den Landkreisen Bad Kissingen, Haßberge, Rhön-Grabfeld und Schweinfurt sowie der Stadt Schweinfurt verteilt werden. Wohin sie ausgeflogen werden, "das entscheiden übergeordnete Verantwortliche".    

    15 von 17 Covid-Intensivpatienten sind ungeimpft

    Vom Intensivregister wurden Mildner am Dienstag, 30. November, für die Stadt Schweinfurt insgesamt 44 zur Verfügung stehende Intensivbetten für Erwachsene der hohen Versorgungsstufe (High Care) gemeldet, alle waren zu diesem Zeitpunkt belegt. Bei den 14 gemeldeten Low-Care-Betten (einfache Versorgungsstufe) waren noch zwei frei. Die Anzahl der Covid-Patienten auf den Intensivstationen von Leopoldina- und St.-Josef-Krankenhaus war mit 17 angegeben. Von ihnen waren laut Mildner 15 Personen ungeimpft. Auch das Alter der schwer an Corona erkrankten Patienten wird immer jünger. Inzwischen lägen schon 30-Jährige auf den Intensivstationen.  

    "Wir werden jetzt versuchen, alle Kapazitäten an Intensivbetten auszuschöpfen", verweist Mildner auf den Plan, Pflegekräfte aus anderen Einrichtungen abzuziehen und in den Akut-Krankenhäusern einzusetzen, damit die vorhandene Intensivbettenausstattung voll genutzt werden kann. "Das dauert aber ein bis zwei Tage." Im Leopoldina-Krankenhaus wäre auf diese Weise eine Aufstockung um vier Intensivbetten möglich.

    "Aber auch das wird nicht reichen", prognostiziert Mildner, "die Lage wird sich noch verschlimmern." Die verschärften Infektionsschutzmaßnahmen hätten seiner Ansicht nach früher kommen müssen. "Wir hinken zwei bis drei Wochen hinterher."

    Die fehlenden Intensivkapazitäten bekommen nun auch Nicht-Corona-Patienten zu spüren. So konnte am Dienstag in einer Klinik in Bad Kissingen ein Dialyse-Patient den dringend benötigten Intensivplatz nicht erhalten, weil keiner mehr frei war. Mildners Fazit: "Hier läuft die Versorgung aktuell nicht mehr auf dem höchsten Level."      

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