Das Zahlenspiel geht weiter. Sieben-Tages-Inzidenz, täglichen Neuinfektionen, dazu ständige Schwankungen. All das kann verwirrend sein. Doch wie ist die Situation wirklich einzuschätzen? Ein Blick auf die vergangenen zwei Wochen macht deutlich, wie sich die Corona-Lage in Stadt und Landkreis entwickelt hat. Im Zwei-Wochen-Takt, wie zuletzt am 19. November, hat die Redaktion die Zahlen des Landratsamtes ausgewertet. Dabei soll nicht nur deutlich werden, in welchen Gemeinden es bisher wie viele Corona-Fälle gab, sondern vor allem, wie sich das Infektionsgeschehen in jüngster Vergangenheit, also seit zwei Wochen, darstellt. Eines vorweg: Ein positiver Trend ist erkennbar.
Fakt ist, die Corona-Zahlen stabilisierten sich in den vergangenen Tagen, jedoch haben sie den Raum Schweinfurt weiter fest im Griff. Erneut sind zahlreiche Fälle hinzugekommen. Wie das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) mitteilt, lag der Inzidenzwert, also die Zahl der Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen pro 100 000 Einwohner, am Donnerstag in der Stadt Schweinfurt bei 127,3 (Vortag 121,7), im Landkreis bei 123 (Vortag 112,6). Auffällig: Im Vergleich zum Vortag haben sich insgesamt 81 Menschen neu mit dem Coronavirus infiziert (Stadt: 23 / Landkreis: 58). Am Vortag waren es insgesamt 19.

Weitere Todesfälle bekanntgegeben
Das LGL vermeldete zudem drei weitere Todesfälle in Zusammenhang mit einem positiven Corona-Befund. Ein Fall im Stadtgebiet, zwei im Landkreis. Ohnehin wurden diese Woche immer wieder Todesfälle vermeldet. Teilweise auch ohne Vorerkrankungen, jedoch waren die Betroffenen immer deutlich über 70 Jahre alt. Mit Stand 2. Dezember müssen laut dem Staatlichen Gesundheitsamt Schweinfurt 43 Personen in Krankenhäusern behandelt werden, davon befinden sich neun in intensivmedizinischer Behandlung. Diese Zahlen haben sich seit Wochen nur marginal verändert.
Weiterhin sind keine besonderen Infektionsherde bekannt. Das Gesundheitsamt Schweinfurt teilte kürzlich auf Nachfrage mit, dass ein Großteil der Corona-Infizierten aus Senioreneinrichtungen stamme. Wie sich die 81 Corona-Fälle vom Donnerstag erklären lassen, konnte das Landratsamt auf Nachfrage noch nicht beantworten. Jedoch könne es etwa aufgrund von regelmäßigen Reihentestungen immer wieder zu deutlichen Zahlen-Schwankungen kommen.

Beim Blick auf die Karte fallen einige Gemeinden auf. So haben sich die Corona-Fälle etwa in Poppenhausen innerhalb der vergangenen zwei Wochen fast verdoppelt. Dort kamen in 14 Tagen 42 Fälle hinzu (insgesamt 96 seit Pandemiebeginn). Auch Werneck, Schwebheim und Gochsheim waren jüngst verhältnismäßig stark betroffen. Dagegen kamen in Wipfeld, Frankenwinheim und Lülsfeld seit dem 19. November gar keine neuen Fälle hinzu. Im Geldersheimer Ankerzentrum, wo seit März 161 Fälle aufgetreten waren, wurde in den vergangenen zwei Wochen nur ein Corona-Fall bekannt. Auffällig ist auch die Stadt Schweinfurt, die seit dem 19. November mit 191 Fällen deutlich weniger verzeichnete, als im vorherigen Bemessungszeitraum der Redaktion.
Positiver Trend erkennbar
Auch deshalb ist ein positiver Trend erkennbar. Denn die Corona-Fallzahlen haben sich, verglichen mit dem letzten Bemessungszeitraum, in Stadt und Landkreis deutlich verringert. Gab es zwischen dem 4. und dem 19. November im Raum Schweinfurt noch 712 Fälle, so sank diese Zahl in den vergangenen zwei Wochen auf 520. Vergleicht man die beiden Zeiträume miteinander, so haben sich im jüngsten fast 200 Menschen weniger mit dem Coronavirus angesteckt.
Aufgrund der dennoch weiterhin angespannten Lage hatten Stadt und Landkreis Schweinfurt am Mittwoch eine neue Allgemeinverfügung erlassen, die bis zu 20. Dezember Bestand hat. Demnach gilt in der Stadt nun Maskenpflicht in der Spitalstraße, Rückertstraße, Keßlergasse, Lange Zehntstraße sowie am Roßmarkt. Werktäglich ist dort jeweils von 10 bis 18 Uhr eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen, am Roßmarkt sogar bis 20 Uhr. Wichtig: Die Maskenpflicht gilt am gesamten Roßmarkt, nicht – wie ursprünglich bekannt gegeben – nur unter der Überdachung des Rondells.

Auch im Landkreis gilt weiterhin Maskenpflicht: in Gerolzhofen für den Marktplatz sowie die Marktstraße und die Kirchgasse, außerdem in der Marktgemeinde Werneck für den Balthasar-Neumann-Platz im Bereich zwischen Hahnenhof und Würzburger Straße (gültig täglich, auch sonntags und feiertags, in der Zeit von 8 Uhr bis 18 Uhr).