Die CSU-Kreistagsfraktion hat eine neue Führung: Ab 1. Mai steht die Obbacher Rechtsanwältin Gabriele Jakob (47) der 25-köpfigen Gruppe vor. Ihr Stellvertreter wird der Gerolzhofener Bürgermeister Thorsten Wozniak (43). Damit hat die Fraktion Konsequenzen aus der verlorenen Landratswahl und dem Abschneiden bei der Kreistagswahl gezogen, bei der sie von 50,2 Prozent der Stimmen auf 41,7 Prozent abgesackt war und fünf Sitze verloren hatte. Der bisherige Fraktionschef Friedel Heckenlauer verzichtete laut einer Mitteilung Wozniaks auf eine Wiederwahl. Auch sein bisheriger Stellvertreter Lothar Zachmann, der bei der Landratswahl nur 26,5 Prozent der Stimmen geholt hatte, fand keine Berücksichtigung mehr.
CSU sieht Gestaltungsauftrag
Dennoch bleibe die CSU die klar stärkste Fraktion im 60-köpfigen Kreistag, ohne eine eigene Mehrheit zu stellen, heißt es in der Mitteilung. „Daraus ergibt sich ein Auftrag zum Gestalten“, wird Gabriele Jakob zitiert. Sie wolle diesen Auftrag der Bürger gerne an- und auch selbst Verantwortung übernehmen. Jakob dankte ihrem Vorgänger Heckenlauer, der ausgezeichnete Arbeit geleistet und die Fraktion mit Sachverstand und Kompetenz geleitet habe.

Die neue Fraktionsspitze verweist, "trotz der klaren Vertrauensbestätigung" als weiterhin stärkste Fraktion, auch auf das Bewusstsein, fünf Plätze im Gremium verloren zu haben. Umso mehr werde die neue CSU-Fraktion mit fundierten Anträgen für politische Mehrheiten werben, um den Landkreis Schweinfurt weiterzuentwickeln, heißt es in der Mitteilung weiter. Die im Wahlkampf bekannt gemachten Themen sollen dabei eine wesentliche Rolle spielen: Weiterentwicklung der Conn-Barracks, Gesundheitsregion, Bildung, neues ÖPNV-Konzept, Mobilfunk, Kulturstandort, aber auch Klimaschutz und die Unterstützung der heimischen Wirtschaft. Letzterem werde gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Situation ein besonderer Stellenwert zukommen.
Bekenntnis zur Kooperation
Jakob und Wozniak gratulieren Landrat Florian Töpper (SPD) zur Wiederwahl: „Wir wollen und werden zu einem vertrauensvollen Miteinander im Kreistag beitragen.“ Dies schließe sachliche und inhaltsstarke Diskussionen nicht aus. Jakob und Wozniak freuen sich "auf eine konstruktive Zusammenarbeit", so die Mitteilung.