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Euerbach: Das Ankerzentrum war Thema beim Kaffeeklatsch mit der Polizei am Rewe-Parkplatz in Euerbach

Euerbach

Das Ankerzentrum war Thema beim Kaffeeklatsch mit der Polizei am Rewe-Parkplatz in Euerbach

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    Zu einem Kaffeeklatsch hatte die Polizei am Samstag auf den Rewe-Parkplatz in Euerbach eingeladen.
    Zu einem Kaffeeklatsch hatte die Polizei am Samstag auf den Rewe-Parkplatz in Euerbach eingeladen. Foto: Susanne Wiedemann

    Coffee with a Cop, auf einen Kaffee mit einem Polizisten, so heißt die Aktion, die jetzt das erste und wahrscheinlich einzige Mal in der Region Schweinfurt stattfand.  Zehn Polizisten und Polizistinnen und ein "Kaffeekoch" standen drei Stunden lang am Rewe-Parkplatz in Euerbach für Gespräche zur Verfügung. Wie der englische Titel vermuten lässt, kommt das Format aus Amerika, sagt Markus Hack, Chef der Schweinfurter Polizei. 

    Viele, die am Samstag zum Einkaufen kommen, nutzen die Chance zu einem Gespräch. Auch Euerbachs Bürgermeisterin Simone Seufert ist da. Der Euerbacher Supermarktparkplatz ist nicht zufällig gewählt. Ums Eck ist das Ankerzentrum. Für die Anwohner in den umliegenden Gemeinden ein Thema. Das kommt auch bei den Gesprächen mit der Polizei zur Sprache. "Das Sicherheitsgefühl hat nachgelassen", sagen mehrere.

    Zu einer ungewöhnlichen Sprechstunde, einem Kaffeeklatsch, hatte die Polizei am Samstag auf den Rewe-Parkplatz  Euerbach eingeladen. Im Bild (von links) Guido Spahn, Schweinfurts  Polizeichef Markus Hack, Helmut Höfer, Robert Neun, Bürgermeisterin Simone Seufert, Christian Birkmeyer, Oliver Madinger und Matthias Wehner.
    Zu einer ungewöhnlichen Sprechstunde, einem Kaffeeklatsch, hatte die Polizei am Samstag auf den Rewe-Parkplatz Euerbach eingeladen. Im Bild (von links) Guido Spahn, Schweinfurts Polizeichef Markus Hack, Helmut Höfer, Robert Neun, Bürgermeisterin Simone Seufert, Christian Birkmeyer, Oliver Madinger und Matthias Wehner. Foto: Susanne Wiedemann

    Markus Hack: Beobachtungen sofort melden

    Hack versteht das. Auch wenn es keine Übergriffe, schwere Straftaten gibt. Fahrraddiebstähle, Ladendiebstähle schon. Hack bittet darum, Beobachtungen sofort zu melden, gerne auch unter der Nummer 110. Ankerzentrum-Leiter Benjamin Kraus hatte bei der Bürgerversammlung in Geldersheim betont, dass die meisten Bewohnerinnen und Bewohner der Conn Barracks friedliebende Menschen seien, die Straftäter bewegten sich in einem Bereich von 5 bis 7 Prozent. 

    Über 2000 Menschen sind zur Zeit im Ankerzentrum Geldersheim untergebracht.
    Über 2000 Menschen sind zur Zeit im Ankerzentrum Geldersheim untergebracht. Foto: René Ruprecht

    Markus Hack und seine Kolleginnen und Kollegen haben auch zum Kaffeeklatsch eingeladen, um zu zeigen, dass sie die Sorgen ernst nehmen. Und, dass sie eng vernetzt sind mit der Gemeinde Euerbach, Benjamin Kraus und auch mit der Supermarkt-Leitung. "Wir ziehen an einem Strang", sagen Markus Hack und Christian Birkmeyer von der Koordinierungsgruppe Asyl. Man sei ständig präsent im Anker und auch in Euerbach. Oft auch in zivil. Und auch mit dem Sicherheitsdienst in der Ankereinrichtung arbeite man zusammen. 

    Gemeinsam suche man nach Lösungen. Zum Beispiel, was Müll rund um den Supermarktparkplatz und den Weg zum Anker betrifft. Aus dem Anker kommen Leute zum Aufräumen. Außerdem wird dort erklärt, wie Müll entsorgt werden soll. Am Markt stehen regelmäßig Benimm-Lotsen. Sie kommen aus dem Ankerzentrum, kümmern sich um Gruppen junger Männer, bevor sie auffallen. Weil sie laut sind, zum Beispiel, oder sich dort zusammensetzen und was trinken. 

    Vernetzung zwischen Polizei, Gemeinde und Ankerzentrum 

    Einer der Besucher am Kaffeetisch ist Unternehmer Oliver Madinger. Er bedankt sich bei Bürgermeisterin Simone Seufert, wie sie die Situation mit dem Ankerzentrum managt. "Du machst das gut", sagt er. Das freut sie. Auch ihr ist wichtig, dass die Vernetzung mit Polizei und Ankerzentrum gut funktioniert. "Aus meiner Sicht geht das nicht besser", sagt Markus Hack. Anker-Leiter Benjamin Kraus unterstütze, wo er kann. "Was er machen kann, macht er." 

    Guido Spahn, Kreisheimatpfleger, Lehrer und Freie-Wähler-Gemeinderat in Poppenhausen, kommt vorbei. Er wünscht sich, dass die große Politik sich stärker kümmert, die Probleme nicht bei den Gemeinden hängen bleiben. Über 2000 Menschen seien aktuell in der Ankereinrichtung untergebracht.

    "Wir ziehen an einem Strang"

    Markus Hack, Chef der Schweinfurter Polizei

    "Die Menge ist ein Problem", sagt Spahn. So sei die Situation nicht schulterbar, es gebe keine Infrastruktur, um die Menschen zu integrieren. Für die Leute in der Kommunalpolitik sei die Situation nicht einfach. Von ihnen würden Antworten und Lösungen erwartet, die sie nicht geben könnten. Es wäre auch wichtig zu erfahren, wie lange es den Anker überhaupt geben soll.  

    Markus Hack ist zur Halbzeit zufrieden mit der Aktion. Das Angebot sei gut angenommen worden. Es gibt aber auch kontroverse Momente. Ein Mann glaubt nicht, dass die Polizeistatistik die Wahrheit abbildet. Er selbst habe aber keine schlechten Erfahrungen mit Asylbewerbern gemacht. Er könne sich aber vorstellen, dass Frauen im Dunkeln nicht mehr unterwegs sein wollen.

    Aber das ist nur Nebensache. Der Mann hat ein größeres Problem. Die Polizei sollte mal die Falschparker an einer bestimmten Stelle in Schweinfurt, gleich hinter Geldersheim, aufschreiben. Die Stadt habe ihren eigenen Überwachungsdienst, sagt Hack. Da kann er jetzt nicht helfen. Der Mann nimmt's zur Kenntnis und bedankt sich freundlich. 

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