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WERNECK: Das Gesicht von McDonald's

WERNECK

Das Gesicht von McDonald's

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    „Moment mal, sind Sie nicht . . .?“ Er ist es. Isa Kavak, der Mann aus der Fernsehwerbung. Von Mitte Januar bis Anfang Februar war er deutschlandweit und mehrmals täglich in TV-Spots von McDonald's zu sehen. „Seitdem ist kein Tag vergangen, an dem nicht etwas lustiges passiert ist“, sagt der 35-jährige Leiter der McDonald's-Filiale in Werneck.

    Gäste, die Autogramme wollen oder verwundert sagen, „Sie gibt es ja wirklich“. Menschen im Supermarkt, die verkünden, „der Mann von Mc Donald's ist da“, oder eine Frau, die Stephen Paul de Santo, Isa Kavaks Chef und Besitzer der McDonald's Filialen in Schweinfurt und Werneck, darauf aufmerksam macht, dass sein Restaurantleiter aussieht wie der Mann aus dem Fernsehen.

    „Das ist irre“, sagt Isa Kavak über die Reaktionen, die der Spot ausgelöst hat und noch immer auslöst. „Wenn der Spot im Fernsehen gelaufen ist, habe ich kurz danach mindestens zwei SMS von Bekannten oder Verwandten bekommen.“ Dabei wären die Kurzmitteilungen gar nicht nötig gewesen – Isa Kavak hatte den Sendeplan, einen Plan mit den genauen Daten und Uhrzeiten, wann der Spot auf welchem Sender zu sehen ist.

    Die ersten zehnmal habe er noch vor dem Fernseher gesessen, um den Clip zu sehen und auch im Internet habe er sich den Spot angeschaut. Ungewohnt sei es am Anfang gewesen, sich selbst auf der Mattscheibe zu sehen und zu hören. Mit der Zeit habe er sich aber daran gewöhnt – immerhin hatte er dafür auch drei Wochen Zeit.

    Über 200 der rund 60 000 Mitarbeiter der Schnellrestaurantkette in Deutschland hatten sich für eine Rolle in dem Spot beworben, erzählt Christiane Wörle von der Presseabteilung des Unternehmens. 30 durften letztlich zum Casting nach München, darunter auch der 35-Jährige, der in Kitzingen aufgewachsen ist und jetzt ein Haus in Kützberg baut.

    „Jeder hat sich verrückt gemacht“, erzählt er über das Casting. „Ich bin einfach rein und habe meine Geschichte erzählt – vielleicht war's die Unbefangenheit, die überzeugt hat.“ Er erzählte der Jury, in der unter anderem Kai Pflaume saß, von seiner Ausbildung als Koch, von seinem früheren Job in einem Raststätten-Restaurant und den geringen beruflichen Perspektiven dort. Er sprach von seinem Ein- und Aufstieg bei McDonald's, seinem anfänglichen Ziel, nach fünf Jahren Restaurantleiter zu sein, und der Tatsache, dass er dieses Ziel schon nach zweieinhalb Jahren erreicht hatte. Und er erzählte darüber, wie Bekannte reagieren, wenn man sagt, man arbeitet bei McDonald's, und wie sich die Reaktion ändert, wenn man sagt, dass man Restaurantleiter ist – der Gedanke, der auch im Spot aufgegriffen wurde. Deshalb sei er mit dem auch sehr zufrieden. „Ich hätte mich nicht wohl gefühlt, wenn mir irgendjemand etwas in den Mund gelegt hätte“, sagt er.

    Zwei Tage dauerten die Dreharbeiten, die wie das Casting in München stattfanden. Davor hatte es dort schon ein Fotoshooting für eine Printkampagne gegeben. „Das war anstrengender als der Dreh“, sagt Kavak, der verheiratet ist und ein Kind hat. Während des Fotoshootings habe er sich ständig Posen einfallen lassen sollen, doch irgendwann seien ihm die Ideen dafür ausgegangen. „Am Ende habe ich den Fotografen vor die Linse gezogen und ich habe die Fotos gemacht.“

    Seit 1996 arbeitet Isa Kavak, der im Alter von vier Jahren aus der Türkei nach Deutschland gekommen ist, bei der Fastfoodkette. Seit 1999 ist er Restaurantleiter in Werneck. Irgendwann, sagt er, möchte er Gebietsleiter werden. Doch das ist Zukunftsmusik. Anfang des Jahres wird er zunächst seine Ausbildung zum Fachwirt abgeschlossen haben. Und vielleicht, sagt Isa Kavak, wird er in den nächsten Jahren auch ein Studium an einer Berufsakademie beginnen – berufsbegleitend natürlich.

    Noch ist nicht sicher, ob es einen zweiten Teil der Werbekampagne geben wird. Eventuell werden im Sommer neue Spots mit Mitarbeitern gedreht, verrät Christiane Wörle. Wenn es nach Isa Kavak geht, wäre er auf jeden Fall wieder mit dabei. „Natürlich würde ich wieder mitmachen“, sagt er. Gecastet wäre er ja auf jeden Fall schon mal.

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